Intimität als pragmatische Transaktion: Celine Songs Was ist Liebe wert – Materialists betrachtet die Gefühlswelt seiner Figuren mit einer zunächst reizvollen Abgeklärtheit. Doch die Verlockungen der Rationalität führen den Film auf allzu abgesicherte Pfade. Filmkritik
Als ein Student stirbt, trauern seine Freunde – und heimlich auch seine Geliebte. Rúnar Rúnarssons Wenn das Licht zerbricht erzählt vom schlecht abgestimmten Trauern in der Gruppe und spielt geschickt mit dem Wissensgefälle der Figuren. Filmkritik
Ohne Sprache kommt die Liebe nicht aus: Die langsame Annäherung zweier Menschen wird in Oslo Stories: Liebe stets in die Wirklichkeit des Alltags eingebettet. Intimität und Vertrautheit bleiben erkennbar von dieser Welt – und erscheinen gerade dadurch als etwas Utopisches. Filmkritik
Schönheit, Jugend und Neapel: In Parthenope vereinen sich drei Obsessionen des für seine Hochglanzästhetik bekannten italienischen Regisseurs Paolo Sorrentino. Leider verkommt dabei die weibliche Hauptfigur zum leeren Mythos. Filmkritik
Tollpatschig wie eh und je wirft sich die Titelheldin in Bridget Jones 4: Verrückt nach ihm ins Liebeschaos. Doch in den romantischen Überschwang mischen sich diesmal auch dunklere Noten von Trauer, Verlust und der Last des Älterwerdens. Filmkritik
Berlinale 2025 – Forum: Das komplizierte Gemisch aus Abhängigkeiten und Eigenbedürfnissen. Wie die gemeinsame oder fremde Sprache Körper verändern kann. Mit filmischer Anteilnahme porträtiert Ivette Löcker die problembeladene Beziehung eines österreichisch-gambianischen Liebespaars. Filmkritik
Neu auf MUBI: Ein romantischer Slapstick-Wirbelsturm im präkommunistischen China: Tsui Harks meisterlicher Shanghai Blues liefert Attraktionen im Sekundentakt, ist aber gleichzeitig von melancholischen Stimmungen durchzogen. Filmkritik
Mediatheken-Tipp: Das Opfer eines Hate-Crimes lässt sich auf eine Affäre mit seinem Peiniger ein. Der ursprüngliche Racheplan gerät in dem abgründigen Erotikthriller Femme jedoch bald in den Hintergrund. Filmkritik
Wenn auch ein safe word nichts mehr retten kann: Nicole Kidman und Harris Dickinson stürzen in Halina Rejns Babygirl in eine wilde SM-Affäre, die von einem beständig hin und her kippenden Machtgefälle befeuert wird. Die Mischung aus Kink und Cleverness ist dabei zugleich mutig und frustrierend. Filmkritik
Dreieinhalb Stunden lang, gegliedert wie eine Oper und konstruiert wie eine Kathedrale: Brady Corbets Der Brutalist ist ein Period Piece, das seine epochalen Fragen nicht nur auf die Architekturgeschichte projiziert, sondern vor allem auch auf Adrien Brodys expressives Gesicht. Filmkritik
Alte Geschichte in neuem Licht: Wicked stellt die Verhältnisse aus Der Zauberer von Oz auf den Kopf. Seine moralische Agenda macht Jon M. Chus Film über eine missverstandene Hexe etwas schwerfällig, als Musical schlägt er sich trotzdem erstaunlich gut. Filmkritik
So messy wie die Liebe: Alessandro Guidas Mascarpone 2 – The Rainbow Cake ist eine dezidiert schwule RomCom, die gerade deshalb funktioniert, weil sie ihren Vorgängerfilm nicht übertrifft. Filmkritik
Neu auf MUBI: Liebe und Einsamkeit auf drei Zeitebenen, Incel-Videos und die Angst vor dem Ende, das nicht kommt. Bertrand Bonellos The Beast assoziiert frei zu einer Kurzgeschichte von Henry James und lädt zum freien Assoziieren ein. Filmkritik
Eher widerwillig geht die Schriftstellerin Sidonie nach Japan. In Élise Girards Film tastet sich eine wie immer grandiose Isabelle Huppert durch eine Lesereise, in der sie bald zwischen ihrem japanischen Verleger und dem Geist ihres verstorbenen Ehemannes steht. Filmkritik
Den Schein wahren, bis eine Wahrheit durchscheint: In seinem Screwball-Krimi um die Affäre zwischen einem Fake-Hitman und seiner Fast-Auftraggeberin entlarvt Richard Linklater den Mythos des Auftragskillers und folgt umso lustvoller dessen realweltlichen Auswirkungen. Filmkritik
MUBI: Hitchcock-Hommage mit Wong-Kar-Wai-Vibes. Das formverspielte Neo-Noir-Märchen Suzhou River (2000) über zwei unglückliche Liebesgeschichten in Shanghai ist mehr als die Summe seiner Referenzen. Filmkritik
Auch in der Fortsetzung der Geschichte um die Liebenden Abby und Travis täuscht Roger Kumble die romantische Komödie nur an, um möglichst viel Spaß mit menschlichem Chaos und Pointenorkanen zu haben. Dafür erfindet Beautiful Wedding die Erotik des Scheiterns. Filmkritik
Neu auf Mubi: Von der Thalassotherapie zur Vogelimitation. Stephane Brizé schickt einen berühmten Schauspieler auf Kur und dann noch eine ehemalige Liebe hinterher. Zwischen uns das Leben ist ein Film über das aufrichtige Leben trotz notwendiger Kompromisse. Filmkritik
Seinen neuen Film schließt Luca Guadagnino weder hermetisch ab noch erstickt er ihn im eigenen Geltungsdrang. Challengers ist eine furiose Dreiecksgeschichte im Tennis-Milieu – mit dem Duft eines verschwitzen Schritts und dem Grinsen eines Jokers. Filmkritik
Neu als VoD: Nichts tut weh, aber alles ist unbehaglich, ein perfektes Vibrieren. Das Drehbuch von Claire Denis' neuem, in Nicaragua angesiedeltem Film Stars at Noon will sich mitteilen, wird aber immer wieder ausgebremst vom eigentümlichen Rhythmus eines Films, der sich für Motive mehr interessiert als für Ereignisse. Filmkritik
Neue globale Verflechtungen, geerdet in der Sinnlichkeit des Tees. Abderrahmane Sissako stellt der ökonomischen Globalisierung eine libidinöse zur Seite. Filmkritik