Drama

Werewolf

Knapp am Miserabilismus vorbei: Ashley McKenzie porträtiert die Unmöglichkeit von Zweisamkeit beim Meth-Entzug. Filmkritik 

Die irre Heldentour des Billy Lynn

Ist Kino Wahrheit, 120 Mal in der Sekunde? Ang Lee beleuchtet mit digital aufgedonnerter Ästhetik eine PR-Tour der US-Army – und stellt im grellen Schimmer des Flutlichts eines Footballstadions das Verhältnis zwischen Heldentum und Kriegstrauma zur Disposition. Filmkritik 

Les Démons – Die Dämonen

Dämonen im Kopf eines Kindes und ein Dämon in der Stadt. Der kanadische Regisseur Philippe Lesage verquickt in seinem Debüt zwei Filme und überzeugt vor allem dann, wenn er Verwirrung stiftet. Filmkritik 

Manchester by the Sea

VoD: It’s a Man’s Pain. In seinem dritten Film umkreist Kenneth Lonergan einmal mehr ein traumatisches Ereignis und versucht sich an der Reparatur eines Männerlebens. Keine leichte Aufgabe. Filmkritik 

Metropolitan

MUBI: Coming of Age, Taking the Cab. Von einem, der nicht auszog, die Urban Haute Bourgeoisie kennenzulernen, und trotzdem nicht umhinkam. Über Whit Stillmans Debütfilm Metropolitan. Filmkritik 

Goliath

Goliath setzt einen jungen werdenden Vater ins Bild, der beginnt, seinen Körper mithilfe von exzessivem Training und jeder Menge Anabolika zu verwandeln.  Filmkritik 

Baden Baden

Zickzacklauf durch die Fragmente eines Lebens: In ihrem Langfilmdebüt folgt Rachel Lang einer Flaneurin durch eine Welt, die es eilig hat. Filmkritik 

Jackie

So geht Biopic. Pablo Larraíns Jackie würfelt die Zeiten durcheinander, reißt Lücken in die Erzählung und verschiebt gekonnt die Aufmerksamkeiten, um darüber zu spekulieren, wie es sich anfühlt, First Lady ohne President zu sein. Filmkritik 

Salt and Fire

Salt and Fire ist ein Film, der sich alles erlaubt. Der zeigt, dass Werner Herzog noch die fremdesten Elemente mühelos herzogisiert. Also einen dahergelaufenen Wüstenthrillerplot. Oder Veronica Ferres. Filmkritik 

Fuhrmann Henschel

Josef von Bákys Hauptmann-Verfilmung ist ein krachledernes Stück Alpengothic mit einer durchtriebenen Nadja Tiller und einem schmierigen Wolfgang Lukschy. Das surreale Flammenfinale sollte deutschen Psychotronikern ausgesprochen gut munden. Filmkritik 

Der traumhafte Weg

In Angela Schanelecs neuem Film befinden sich menschliche Gesichter an der Grenze zur Ausdruckslosigkeit. Dahinter verbirgt sich eine Freiheit, die man auf den ersten Blick gar nicht erkennt. Filmkritik 

Deepwater Horizon

Beim Sinken der Bohrinsel ordnet sich jede menschliche Regung der Technik unter: 20 Jahre nach Titanic findet Peter Berg einen neuen filmischen Zugang zur Katastrophe. Filmkritik 

L'armée du salut

Afrikamera 2016: In seinem Regiedebüt verwebt Abdellah Taïa, basierend auf seinem eigenen Roman, postkoloniale Lebenswelten mit der sexuellen Identitätssuche seines Protagonisten. Das gesprochene Wort ersetzt er dabei durch eine intensive Choreographie der Blicke. Filmkritik 

Die Geschwister

Nach drei Reisefilmen kommt Jan Krüger im Alltag des Berliner Wohnungsmarkts an. Trotz existenziellem Ernst der Lage lässt er seine Figuren frei. Filmkritik 

The Woman Who Left

Wie kann man an einen Gott glauben, der so viel Leid zulässt? In seiner in Venedig mit dem Hauptpreis prämierten Tolstoi-Adaption lässt Lav Diaz seine Heldin an die Grenzen ihrer Barmherzigkeit kommen. Filmkritik 

Certain Women

In großartigen 16mm-Bildern erzählt Kelly Reichardt von vier Frauen aus Montana. Ein Film über Begehren und Enttäuschungen, über stille Wut und das Zurechtkommen – der ganz nebenbei und ohne Predigt auch den stummen Zwang der Geschlechterverhältnisse in den Blick nimmt. Filmkritik 

Lovesong

Alles konnte, aber nichts musste. So Yong Kim beobachtet eine weibliche Freundschaft, die alles überdauert. – wahrscheinlich sogar die Ahnung, dass da mehr sein könnte als Freundschaft. Filmkritik 

Yourself and Yours

Ach grüßte nur das Murmeltier! In Hong Sang-soos neuem Film erkennen Männer eine Frau wieder, die von dieser Kenntnis nichts wissen will. Das könnte Selbstschutz sein, aber auch eine Utopie. Filmkritik 

Wenn ich die Augen öffne

VoD: Die tunesische Regisseurin Leyla Bouzid zeigt einen Umsturz ohne revolutionären Chic: Eine junge Frau liebt die Musik, die Menschen, sich selbst. Und scheitert daran. Filmkritik 

Frantz

Vom Freud’schen Wiederholungszwang und der Notwendigkeit der Lüge. François Ozon wirft in seinem Lubitsch-Remake einen überraschend nüchternen Blick auf die Liebe. Filmkritik 

The Deep Blue Sea

Ein Morgenmantel wie eine verblichene Pensionstapete. In dunklen Farbtönen erzählt Terence Davies' Melodram von einer Frau, die zwischen zwei Männern steht. Dabei werden die Figuren mehr über Kleidung und Ausstattung charakterisiert als über Dialoge. Filmkritik