Drama

Orientierungslosigkeit ist kein Verbrechen

Wie lässt sich die „Flüchtlingskrise“ bebildern? Auf der Suche nach einer Haltung folgt Orientierungslosigkeit ist kein Verbrechen zwei sehr unterschiedlichen Frauen nach Griechenland – und übt sich in produktiver Verweigerung. Filmkritik 

Kong: Skull Island

Ein Gorilla zwischen Vietnamkrieg und Pastiche: Kong: Skull Island zeigt den größten King Kong, den es je gab, und bombardiert ihn mit so vielen Referenzen, dass er seine eigene Identität vergisst. Filmkritik 

Little Men

Klassenkampf im gleichen Haus: Ira Sachs erzählt auf Kinderhöhe von Gentrifizierung. Filmkritik 

Silence

Heilige Mission oder kulturelles Kräftemessen? Martin Scorsese schickt einen portugiesischen Priester ins Herz der japanischen Christenverfolgung. Filmkritik 

Moonlight

Alternative Erzählungen, die keine sind: Moonlight führt die Einschränkungen vor, denen sich ein auf Hollywood angepasstes Drama mehr oder minder freiwillig aussetzt. Über einen Film, der gleichzeitig stimmig ist und das Anderssein des schwarzen, schwulen Protagonisten verleugnet.   Filmkritik 

Ana, mon amour

Gebracht um die Tragödie, auf die man zuläuft: Călin Peter Netzer lässt Romeo und Julia im psychologischen Realismus ausnüchtern – allerdings nicht unfokussiert. Filmkritik 

Golden Exits

Eine Studentin verdreht mehreren Männern den Kopf und macht Frauen krank vor Eifersucht. Alex Ross Perry blickt in seinem neuen Film auf die Fragilität langjähriger Beziehungen.  Filmkritik 

Call Me by Your Name

Jede Berührung ein nicht einzuhaltendes Versprechen. Luca Guadagnino lehrt seinen jugendlichen Protagonisten, dass das Leben aus nichts als Teasern besteht.  Filmkritik 

On the Beach at Night Alone

Neu auf MUBI: Location Scouting mit Liebe. Hong Sang-soo folgt einer hungrigen Schauspielerin nach Hamburg und an die koreanische Ostküste. Zwischendurch wird sie einfach geklaut – und kommt im Kino wieder zu sich. Filmkritik 

Colo

Das Licht geht aus. Teresa Villaverde dokumentiert in Zeitlupe den Zerfallsprozess einer Familie und atmet auf in surrealistischen Eskapaden.
Filmkritik 

Rückkehr nach Montauk

Das Versprechen der Zukunft und ihre bittere Enttäuschung: Volker Schlöndorffs Film über eine verlorene Liebe fasst seine Thesen über das Leben gefährlich eng. Filmkritik 

Ein Kuss von Béatrice

Ziemlich beste Freundinnen: Catherine Deneuve und Catherine Frot begleiten einander durch eine von Anfang bis Ende so vorhersehbare wie witzige Katharsis. Filmkritik 

9 doigts

9 Doigts von F.J. Ossang ist ein pulpiger Genreverschnitt, mit vielen peinlichen Momenten, wenn man davon ausgeht, dass Menschen, die sich sehr ernst dabei nehmen, wie sie filmische Albernheiten reproduzieren, peinlich sein können. Filmkritik 

Lass den Sommer nie wieder kommen

Neu auf MUBI: Schlafende Hunde und wogende Pixel. Let the Summer Never Come Again schlägt lustvoll tiefe Wunden in seine Bilder, macht aus ihnen ein überdrehtes Schauspiel – und lässt sie dann doch über weite Strecken nur verschämt vor sich hin bluten. Filmkritik 

Helle Nächte

Die Leere am eigenen Leib spüren. Thomas Arslan schickt ein voneinander entfremdetes Vater-Sohn-Gespann nach Norwegen. Es hätte ein herzerwärmendes Road Movie werden können. Filmkritik 

The Party

Eher Tonabnahme als Analyse. Sally Potter lässt das Chaos in der britischen Elite klirren – ohne dabei groß mit Antworten klugzuscheißen. Filmkritik 

Eine fantastische Frau – Una Mujer Fantástica

Nichts Neues in den Culture Wars: Sebastián Lelio verfolgt den Kampf einer transsexuellen Frau um Würde mit dem handelsüblichen filmischen Vokabular. Das kann nicht nur zu einem ästhetischen, sondern auch zu einem politischen Problem werden. Filmkritik 

Die Spur

Das sachte Plätschern des Unausweichlichen. Die Spur inszeniert die Auflehnung gegen eine feudale Jagdgesellschaft als Sonntagskrimi ohne Ungewissheiten und Geheimnisse. Filmkritik 

Meine glückliche Familie

Von einer, die auszog, ein Individuum zu sein: Nana Ekvtimishvili und Simon Groß widmen sich nach Die langen hellen Tage wieder der Geschlechterungleichheit und finden Bilder dafür in der, nun ja, Ungleichheit. Filmkritik