Mit Verschwörung im Berlin-Express hat der schwedische Regisseur Peter Dalle einen wilden Mix aus Thriller und Komödie geschaffen, der optisch an den Film Noir der 30er und 40er Jahre des letzten Jahrhunderts erinnert, sich aber im Übrigen an die Maxime des österreichischen Philosophen Wittgenstein hält, dass nichts so ist wie es scheint. Filmkritik
Zwischen Philippe (Benoit Magimel) und Senta (Laura Smet) entsteht in kürzester Zeit eine intensive, gar mystische Liebesbeziehung. Claude Chabrol inszeniert sie in einem Spiel mit den Konventionen der Komödie und des Thrillers, schafft damit aber kaum mehr als ein Übergangswerk. Filmkritik
Weil sie sich in der Tür geirrt hat, vertraut Anna dem Steuerberater William Faber ihre Eheprobleme an. Zwischen dem vermeintlichen Psychoanalytiker und seiner attraktiven Klientin entspinnt sich eine Beziehung voller Rätsel und erotischem Verlangen. Der Film besticht durch ein erstklassiges Schauspielerduo, enttäuscht aber durch manch plattes Klischee. Filmkritik
Polizist wird zum Mörder am Mörder. So innovativ, kunstfertig, eindringlich und schmerzvoll kann es nur Sidney Lumet schildern. Sein Lieblingsdarsteller Sean Connery entdeckt den Teufel im eigenen Leib und kämpft um die gepeinigte Seele. Ein häufig übersehener Klassiker endlich auf DVD. Filmkritik
Samaria ist eine ungewöhnliche und faszinierend moralische Geschichte über den Sündenfall, die Vergebung und nicht religiöse Nächstenliebe, deren Hauptplotelement Kinderprostitution nur als Aufhänger der Diskurse dient. Das spröde Werk des Koreaners Kim Ki-Duk bleibt gewollt unzugänglich und sperrig. Filmkritik
Mit Young Adam, ausgezeichnet als Best New British Feature beim Edinburgh International Film Festival 2003, liefert Regisseur David Mackenzie eine gelungene Literaturverfilmung des gleichnamigen Kultromans von Alexander Trocchi. Filmkritik
VoD: Wo im ersten Teil noch das als Katz und Maus-Spiel im Mittelpunkt steht, verschieben sich die Koordinaten diesmal hin zu einem Beziehungsgeflecht, das Freunde und Feinde, Fremde und Verwandte, Polizisten und Verbrecher auf tragische Weise verbindet. Filmkritik
VoD: Wer vor kurzem im Kino bei Collateral enttäuscht im Saal saß, wird sich bei Infernal Affairs (Wu jian dao, 2002) verwundert die Augen reiben: ist dies das wahre neue Werk von Michael Mann?... Filmkritik
Trevor Reznik befindet sich geradewegs auf dem Highway to Hell in die Tiefen seiner eigenen Seele. Schlaflosigkeit, Gewichtsverlust und Paranoia treiben ihn in den Wahnsinn. Seine Passion führt den Maschinisten schließlich zur Konfrontation mit sich selbst. Brad Anderson visualisiert das Delirium des beinahe selbstmörderisch von Christian Bale inkarnierten Protagonisten in Räumen, die fast durchgehend als Labyrinthe fungieren. Neben der im dunkelsten Farbspektrum gehaltenen alptraumhaften Optik garantiert die perfekt konstruierte Geschichte einen der elektrisierendsten Filme des Jahres. Filmkritik
The Machinist ist der bislang einzige von sechs Spielfilmen des Regisseurs Brad Anderson, der in deutschen Kinos startet. Seine Filme liefen bislang auch in den USA nur in ausgewählten Kinos, wurden zwar ebenso außerhalb der amerikanischen Grenzen auf etlichen Festivals vorgestellt, schafften es aber kaum auf reguläre Kinopläne. Mit seinem vorletzten Film, Session 9 (2001) lieferte Anderson bereits einen stilsicheren Schocker, der als Wegbereiter zu The Machinist zu verstehen ist. Bei critic.de können Sie exklusiv auch die Kritik zu Session 9 lesen. Filmkritik
„Gott vergibt ihnen, nicht ich. Ich führe sie nur zusammen.“ Tony Scott schickt Denzel Washington in zum Teil betörenden Bildern auf die reaktionärste und faschistoideste Reise ins Jenseits, die er sich ausdenken konnte. Fast im Vorbeigehen inszeniert er dabei die Dekonstruktion des postmodernen Kinos schlechthin. Filmkritik
Matt Damon jagt wieder als unehelicher Schwiegerneffe von James Bond seiner Vergangenheit und den Schurken dieser Welt hinterher. Dabei bahnt er sich diesmal schon nach der ersten Viertelstunde ohne Franka Potente seinen Weg. Die kaum von Handlung unterbrochene Jagd des Solisten, vor allem durch Berlin und Moskau, geriert ob handwerklicher Mängel der Filmemacher schnell zur Persiflage von Die schönsten Bahnstrecken. Filmkritik
Golfkriegsveteran Bennett Marco (Denzel Washington) plagen Alpträume, die ihm realer scheinen als seine vermeintliche Erinnerung. Als sein früherer Sergeant Raymond Shaw (Liev Schreiber) zum Vizepräsidenten aufsteigt, wittert er eine Verschwörung, in deren Mittelpunkt Raymonds Mutter Eleanor (Meryl Streep) zu stehen scheint. Unter der Regie Jonathan Demmes verkommt dieses Remake eines John Frankenheimer Films zum lächerlich-belanglosen Mutter-Sohn Konflikt mit patriotischen Anklängen. Filmkritik
Hilfe, unsere Kinder werden von Aliens verschleppt! Aber keine Sorge, denn Julianne Moore nimmt den Kampf mit den Außerirdischen auf. Und im Kampf Mutter gegen Alien kann es nur eine Siegerin geben… Was sich anhört wie Scary Movie 4 ist ein durchaus ernst gemeinter Genremix. Filmkritik
Regisseur Paul McGuigan bemüht sich in der Adaption des französischen Films L´Appartement (Lügen der Liebe, Gilles Mimouni 1996) an falscher Stelle um Eigenständigkeit und nimmt der leidenschaftlich-erotischen Vorlage jeglichen Tiefgang. Doch weder als romantische Liebesgeschichte, noch als Märchen und schon gar nicht als Thriller funktioniert sein Film mit den apathisch agierenden Darstellern Josh Hartnett und Diane Krüger. Filmkritik
Richard Kwietniowskis zweiter Spielfilm ist das beeindruckende Portrait eines unscheinbaren Bankangestellten in Toronto, der seiner Spielsucht zum Opfer fällt und bis zu seiner Festnahme Gelder in Millionenhöhe veruntreut. Die Handlung basiert auf wahren Ereignissen und dokumentiert ein schicksalhaftes Drama aus der schillernden Welt der Finanzen und Casinos. In der Hauptrolle glänzt Charakterdarsteller Philip Seymour Hoffman. Absolut sehenswert. Filmkritik
Als das Opfer eines Killers aus dem Fenster und auf ein Taxi fällt, muss dieser improvisieren. Von diesem Moment an wird seine nächtliche Tour mit dem Fahrer des Wagens zur Odyssee zweier Männer am Scheideweg. Filmkritik
La mala educación (Schlechte Erziehung) erzählt eine verschachtelte Geschichte über Leidenschaft, Schuld und Unschuld, Heilige und Huren. Im Mittelpunkt stehen zwei Männer, die sich als Kinder in einer Klosterschule kennen gelernt haben und sich nach 20 Jahren wieder begegnen. Filmkritik
Frannie (Meg Ryan) dümpelt seicht in ihrem East Village-Alltagsleben, ehe sie in den Bann eines blutrünstigen Serienmörders gerät und sich im Angesicht des Todes ihrer eigenen Wünsche und Obsessionen immer bewusster wird. In dem jungen charismatischen Detective Malloy (Mark Ruffalo) findet sie ihren Boten zu einer anderen Welt. Ist es die der Leidenschaft oder die des Todes? Filmkritik
Verlassen in den Weiten des Ozeans entwickelt sich der vermeintliche Traumurlaub schnell zum Alptraum. Hier stellt sich automatisch die Frage nach den Grundwerten einer Beziehung. Doch das Paar hat sich nicht viel zu sagen. Was den schleichenden und stillen Horror der exzellenten Bilder unterstützt, fördert gleichzeitig die dramaturgischen Schwächen des Films ans Tageslicht. Filmkritik
Die Manga-Adaption Oldboy ist der zweite Teil einer Rachetrilogie des koreanischen Regisseurs Park Chan-Wook, der den Blutreigen vor zwei Jahren mit Boksuneun nani geot (Sympathy for Mr. Vengeance) eröffnet hatte. In diesem Jahr erhielt Oldboy den renommierten Spezialpreis der Jury, die Silberne Palme von Cannes – zurecht, wie gleichzeitig schockierte, irritierte und gefesselte Kinobesucher attestieren werden. Filmkritik