Drama

Roma

Arbeit am Bild, Arbeit im Bild. Alfonso Cuaróns Kindheits-Rekonstruktion Roma ist nicht nur ein betörendes Stück Kino, das unbedingt auf die große Leinwand gehört, sondern auch ein kluger Film über Körper und Verhältnisse aller Art.  Filmkritik 

Die Erscheinung

Glaubt, oder glaubt eben nicht, beides geht in Ordnung: Xavier Giannolis L'Apparition - Die Erscheinung über eine Marienerscheinung in einer französischen Alpenstadt ist ein überbordender Film aus Fakten, Betrug und falschen Spuren. Filmkritik 

Postcards from London

Wie unterscheidet sich das Fleischstück vom Engelsgesicht? Steve McLean entwirft in Postcards from London das Stadtviertel Soho als einen zeitlosen Ort – und lässt eine Gruppe von Sexarbeitern die Kunstgeschichte neu schreiben. Filmkritik 

Widows - Tödliche Witwen

Steve McQueen wagt sich mit Widows ins Heist-Genre und verschaltet einen All-Female-Beutezug mit einem Wahlkampf in Chicagos South Side. Was ist Wahlkampf auch anderes als ein Beutezug? Filmkritik 

Dene wos guet geit

MUBI: Cyril Schäublins Erstlingswerk Dene Wos Guet Geit nimmt Zürich in den streng kadrierten Blick und zeigt radikal statische Bilder einer statischen Gesellschaft. Filmkritik 

Eine Stadt der Traurigkeit

Die zweite Wunschkritik unserer Abonnenten: Der Handlungsmittelpunkt liegt nie im Bild, das Abwesende ist immer da. In Eine Stadt der Traurigkeit – Familienepos, Gangsterdrama, Historienfilm – zeigt sich Hou Hsiao-Hsien als ein Meister des Entzugs. Filmkritik 

An Elephant Sitting Still

VoD: Ein Limbo namens Leben. Hu Bos An Elephant Sitting Still durchwandert mit einer hochbewegten Kamera eine chinesische Blocksiedlung und verbindet in fast jeder Einstellung schwer auszuhaltende Enge mit unüberbrückbarer Distanz. Filmkritik 

Girl

Schon sein, was man noch wird. Der belgische Regisseur Lukas Dhont inszeniert in Girl das Transgender-Sein als Kampf gegen den eigenen Körper. Filmkritik 

Summer of '84

VoD: Eine Gruppe Fünfzehnjähriger nimmt sich vor, den Nachbarn als Serienkiller zu überführen. Der neue Film der Turbo-Kid-Regisseure ist weniger charmantes Nerdfest und umso mehr eindringliches und reflektiertes Genrekino. Filmkritik 

The Wild Party

In Dorothy Arzners The Wild Party vermittelt der hübsche Professor nicht nur Wissen über „man’s place in nature“, sondern wird auch zum Objekt der Begierde. Und Stummfilmstar Clara Bow ist völlig außer Rand und Band. Filmkritik 

A Fábrica de Nada

Die Leere füllen: Der portugiesische Regisseur Pedro Pinho fragt nüchtern, was von einer stillgelegten Fabrik aus geträumt, bewirkt und gefilmt werden kann. Dabei veranstaltet er Wettrennen auf Gabelstaplern und klopft das utopische Potenzial der Selbstverwaltung ab. Filmkritik 

Hotel by the River

Filmfest Hamburg 2018: Hintersinnige Gespräche vor verschneiter Flusslandschaft. Auch in Hotel by the River löst der Soju wieder die Zungen. Doch trotz einiger hochkomischer Szenen nehmen in Hong-Sang soos fünfter Produktion in nur 18 Monaten die melancholischen Töne zu. Filmkritik 

Nana

Nicht auf die Femme Fatale blicken, sondern aus ihr heraus: Bei der Émile-Zola-Verfilmung Nana sprang Dorothy Arzner spontan als Regisseurin ein. Dabei verschrieb sie sich ganz einer Figur, die für Samuel Goldwyn eigentlich nur Star-Vehikel sein sollte. Filmkritik 

Craig's Wife

Die Titelheldin von Dorothy Arzners Blaubart-Variation sieht die Ehe als Raum für private Emanzipation und treibt ihren Mann in den Wahnsinn. Craig’s Wife (1936) ist ein sonderbarer Film, in dem die Spannungen von Arzners Kino ganz besonders sichtbar werden. Filmkritik 

Naomis Reise

Frieder Schlaichs Gerichtsdrama um einen rassistischen Mord stellt dem monotonen Juristen-Sprech die universelle Sprache der Gefühle entgegen. Einen Dolmetscher braucht Naomis Reise trotzdem. Filmkritik 

Styx

Styx kommt wie ein Abenteuerfilm daher, doch die Herausforderung, vor die er eine Ärztin auf offener See stellt, ist mit Heldentaten nicht zu lösen. Filmkritik 

Werk ohne Autor

Sollen sie doch Kunst machen, ich mache Kino. Florian Henckel von Donnersmarcks Werk ohne Autor ist immer überlegen, allem. Filmkritik 

Charlie Says

Zugespitzte Männlichkeit. 20 Jahre nach American Psycho greift Mary Harron kaum weniger drastisch weiße, männliche Allmachtsfantasien und Gewaltexzesse in der US-Gesellschaft an. Ein feministischer Pamphletfilm über – oder besser gegen – Charles Manson. Filmkritik 

Warten auf Schwalben

Algerien ist ein gefährliches Land, ein unfreies Land, ein kriegstraumatisiertes Land, zeigt Warten auf Schwalben in drei Geschichten. Dabei erinnert der Regisseur Karim Moussaoui seine Landsleute daran, dass sie die Musik bestimmen. Filmkritik 

Polizeiruf 110: Das Gespenst der Freiheit

Wenn die Europaflagge brennt: In Das Gespenst der Freiheit, Jan Bonnys Polizeiruf-Folge zur rechten Lage der Nation, erreicht das amerikanische Paranoia-Kino das deutsche Fernsehen. Sonntag, 19.08. um 20:15 Uhr bei Das Erste. Filmkritik 

Wintermärchen

VoD: „Wo ist der denn deutsch, Mann?“ Auf der Spur von Neonazis zeigt Jan Bonnys Wintermärchen die Hölle, die das Leben sein kann, wenn man keine Macht hat. Filmkritik