Dokumentarfilm

David Lynch: The Art Life

Ein Dokumentarfilm folgt David Lynch ins Atelier sowie in die Tiefe des Seins und lässt ihn in eigenen Worten Selbstverrätselung betreiben. Meistens im Bild: Zigarettenrauch und Coke auf viel Eis. Filmkritik 

O.J. Simpson: Made in America

VoD: Wie jemand weiß und wieder schwarz wird. Ezra Edelman widmet einem der berühmtesten Justizfälle der neueren Geschichte einen epischen Dokumentarfilm – und führt nicht zuletzt die Vorstellung eines farbenblinden Amerikas ad absurdum. Filmkritik 

Life, Animated

Arielle und Aladdin lehren das Leben: In seinem Dokumentarfilm folgt Roger Ross Williams einem jungen Autisten, der durch Disney-Filme zur Sprache findet. Das ist so faszinierend wie befremdlich.  Filmkritik 

Die Farbe der Sehnsucht

Dass einer im selben Wind steht wie die anderen, macht ihn nicht weniger allein. Der Dokumentarfilmer Thomas Riedelsheimer reist um die Welt und porträtiert fünf Menschen, die mit der Umgebung hadern, der sie angehören. Filmkritik 

Napalm

Claude Lanzmann beschwört den Körper einer frühen Liebe – Lippen, Haut, Brüste, Verbrennungen. Napalm ist ein Film, den man am besten mehrmals schaut, denn man sollte ihn genau schauen.   Filmkritik 

Wrong Elements

Der Schriftsteller Jonathan Littell hat einen Film über die Lord’s Resistance Army in Uganda gedreht. Eine monumentale Dokumentation, die das Grauen des Krieges ganz beiläufig entstehen lässt.  Filmkritik 

Kommunion

Passionsgeschichte in Close-ups: Die Kamera hält aufs Gesicht einer Vierzehnjährigen, die einen Familienhaushalt schmeißen muss – und bleibt in der Schwebe zwischen unbeteiligter Beobachterin und Erfüllungsgehilfin eines Traums. Filmkritik 

Hitlers Hollywood

Es knistert weiter zwischen Politik und Ästhetik: Hitlers Hollywood erinnert daran, wie Propaganda wirkt. Aber manchmal gerät auch die aus dem Rhythmus.  Filmkritik 

Adrianas Pakt

Folter und Skype. Lissette Orozco befragt ihre Tante, die in Chile der Folter angeklagt wird und nach Australien geflohen ist. Was als klassisch persönlicher Dokumentarfilm beginnt, wandelt sich vor unseren Augen derart häufig und radikal, dass einem nur schwindlig werden kann. Filmkritik 

For Ahkeem

Zwischen großen Träumen und trister Realität zeichnet For Ahkeem exemplarisch nach, mit welchen Widersprüchen junge schwarze US-Amerikaner heutzutage konfrontiert sind. Dabei irritiert der Film auf produktive Weise gängige Vorstellungen von Dokumentation und Inszenierung.  Filmkritik 

Railway Sleepers

Zwei Tage und zwei Nächte ziellos durch Thailand ruckeln. Sompot Chidgasornpongses Bahnfahrt macht nicht schläfrig, sondern andächtig. Filmkritik 

Mama Colonel

Dieudo Hamadi hat erneut einen Film gedreht, der ein unermessliches Land in einem einzelnen Thema aufschimmern lässt. Es ist die Geschichte einer Heldin, die widrigsten Umständen trotzt und sich teils unerträglichem Leid annimmt. Filmkritik 

Tinselwood

Berlinale 2017 – Forum: Mit sensiblem Technikeinsatz zum kontemplativen Naturempfinden: Marie Voigners Dokumentarfilm erkundet eine fremde Welt, ohne sie erobern zu wollen. Filmkritik 

Beuys

Ernährung durch Kraftvergeudung: Andres Veiel stürzt sich für seinen Film über Joseph Beuys in einen Sturm der medialen Dokumente – und entdeckt, dass es manchmal die Kunst des Selbstverzehrs ist, die wahrhaft bleibende Werke entstehen lässt. Filmkritik 

Politics, Instruction Manual

Lehrjahre einer Partei: Der Dokumentarfilm über Podemos stürzt sich in den Widerspruch, der das Wesen jeder politischen Organisation ausmacht, und ist dann doch nur gelangweilt von der kleinteiligen Mechanik des Machterwerbs. Filmkritik 

I Am Not Your Negro

Worte aus Wut und Hoffnung: In Zeiten wieder aufflammender Rassenkonflikte in den USA wendet sich Raoul Pecks I Am Not Your Negro zurück zum Schaffen James Baldwins. Und findet eine Stimme, die Amerikas Wesen erkennt. Filmkritik 

The Theatre of Disappearance

Das Fremde im Blick: Während Adrián Villar Rojas wie ein Außerirdischer die Welt erkundet, können wir einem Film dabei zusehen, wie er ein Bewusstsein entwickelt. Filmkritik 

El mar la mar

Weltpolitik aus der Ameisenperspektive: In körnigen Bildern aus der Wüste zwischen Mexiko und den USA spürt El mar la mar modernen Migrationsbewegungen nach – und ringt dabei auch immer mit den Grenzen der Darstellungsfähigkeiten des Films. Filmkritik 

Good Luck

Auf fast jedem anderen Festival würde ein Film wie der von Ben Russell in einer Nebenreihe laufen, nicht so in Locarno. Filmkritik 

Ein Haus in Ninh Hoa

Das Bild einer Familiengemeinschaft, die bis in die Welt der Geister reicht. Rund um ein Haus in Vietnam erzählt dieser aufmerksam beobachtete Dokumentarfilm eine Migrationsgeschichte aus der Sicht derer, die nicht ausgewandert sind. Filmkritik