Folter und Skype. Lissette Orozco befragt ihre Tante, die in Chile der Folter angeklagt wird und nach Australien geflohen ist. Was als klassisch persönlicher Dokumentarfilm beginnt, wandelt sich vor unseren Augen derart häufig und radikal, dass einem nur schwindlig werden kann. Filmkritik
Zwischen großen Träumen und trister Realität zeichnet For Ahkeem exemplarisch nach, mit welchen Widersprüchen junge schwarze US-Amerikaner heutzutage konfrontiert sind. Dabei irritiert der Film auf produktive Weise gängige Vorstellungen von Dokumentation und Inszenierung. Filmkritik
Astronaut werden oder doch lieber DJ? Romuald Karmakar findet in der aktuellen elektronischen Tanzmusik die Romantiker des 21. Jahrhunderts. Filmkritik
Zwei Tage und zwei Nächte ziellos durch Thailand ruckeln. Sompot Chidgasornpongses Bahnfahrt macht nicht schläfrig, sondern andächtig. Filmkritik
Dieudo Hamadi hat erneut einen Film gedreht, der ein unermessliches Land in einem einzelnen Thema aufschimmern lässt. Es ist die Geschichte einer Heldin, die widrigsten Umständen trotzt und sich teils unerträglichem Leid annimmt. Filmkritik
Berlinale 2017 – Forum: Mit sensiblem Technikeinsatz zum kontemplativen Naturempfinden: Marie Voigners Dokumentarfilm erkundet eine fremde Welt, ohne sie erobern zu wollen. Filmkritik
Ernährung durch Kraftvergeudung: Andres Veiel stürzt sich für seinen Film über Joseph Beuys in einen Sturm der medialen Dokumente – und entdeckt, dass es manchmal die Kunst des Selbstverzehrs ist, die wahrhaft bleibende Werke entstehen lässt. Filmkritik
Lehrjahre einer Partei: Der Dokumentarfilm über Podemos stürzt sich in den Widerspruch, der das Wesen jeder politischen Organisation ausmacht, und ist dann doch nur gelangweilt von der kleinteiligen Mechanik des Machterwerbs. Filmkritik
Worte aus Wut und Hoffnung: In Zeiten wieder aufflammender Rassenkonflikte in den USA wendet sich Raoul Pecks I Am Not Your Negro zurück zum Schaffen James Baldwins. Und findet eine Stimme, die Amerikas Wesen erkennt. Filmkritik
Das Fremde im Blick: Während Adrián Villar Rojas wie ein Außerirdischer die Welt erkundet, können wir einem Film dabei zusehen, wie er ein Bewusstsein entwickelt. Filmkritik
Weltpolitik aus der Ameisenperspektive: In körnigen Bildern aus der Wüste zwischen Mexiko und den USA spürt El mar la mar modernen Migrationsbewegungen nach – und ringt dabei auch immer mit den Grenzen der Darstellungsfähigkeiten des Films. Filmkritik
Auf fast jedem anderen Festival würde ein Film wie der von Ben Russell in einer Nebenreihe laufen, nicht so in Locarno. Filmkritik
Das Bild einer Familiengemeinschaft, die bis in die Welt der Geister reicht. Rund um ein Haus in Vietnam erzählt dieser aufmerksam beobachtete Dokumentarfilm eine Migrationsgeschichte aus der Sicht derer, die nicht ausgewandert sind. Filmkritik
Im neuen Film von Blake Williams entstehen Szenen von elektrisierender Schönheit. Filmkritik
Das Gedenken im lauten Schwall der Gegenwart: Sergei Loznitsas Porträt der Gedenkstätte Sachsenhausen löst das Lager vollständig in der Dynamik der Menschenmassen auf. Ein Film, der hilflos zurücklässt. Filmkritik
Wovon das Internet träumt? Werner Herzog sucht auch in der neuen Welt immer nur nach alter Schönheit. Filmkritik
Vom Zerlegen einer Giraffe: Ulrich Seidl begleitet in seinem neuen Film europäische Jagd-Touristen in Afrika und weist mit irritierenden Details auf Machtpositionen hin. Filmkritik
Netflix: Von der Abschaffung der Sklaverei zum Zeitalter der Masseninhaftierung. Ava DuVernays Dokumentarfilm ist eine Tour de Force durch die vielen Gestalten des US-Rassismus. Der Auftritt des nächsten Präsidenten ist kurz, aber umso prägnanter. Filmkritik
Ein epischer Gerichtsprozess, ein Stück deutscher Fernsehgeschichte, ein Mammutwerk zur NS-Vergangenheit: Eberhard Fechners sinfonischer Gesprächsfilm ist endlich auf DVD erschienen. Filmkritik
Für einen Doppelmord sitzt der Deutsche Jens Söring seit 1990 im US-Gefängnis. Ein filmisches Plädoyer bereitet nun die Indizien mit viel Gerichtssaal-Pathos auf. Für einen Freispruch ist den Regisseuren fast jedes Mittel recht. Filmkritik
Philip Scheffner und Colorado Velcu haben in ihrem gemeinsamen Film nach einem Weg gesucht, drei Roma-Familien ihr eigenes Leben träumen zu lassen – und ihn mithilfe von Digicams gefunden. Filmkritik