VoD: Brian De Palma war schon immer ein viel zu selten gewürdigter Satiriker. In seinem neuen Thriller Domino läuft bei der Hatz auf einen IS-Terroristen alles auf eine makabre Pointe hinaus. Ein eher schlechter Witz ist, dass er erst gar nicht ins Kino kommt. Filmkritik
Ein Journalist auf Rachefeldzug enttarnt die BRD der 1980er Jahre als koksbefeuerte Klüngelwirtschaft. Die Story ist eine rasende, fiebrige Vision, die offenbar, so unglaublich es scheint, völlig ernst gemeint ist. Filmkritik
VoD: Bong Joon-ho verarbeitet das Unbehagen über die soziale Spaltung Südkoreas zu einer Gesellschaftsposse voller überdrehter Eskalationen – ein derber Reigen, der von kindischer Rangelei bis zur Apokalypse voranschreitet. Filmkritik
Totalitäre Mutterschaft: Der irische Regisseur Neil Jordan inszeniert in Greta den gewaltsamen Versuch einer Frau, sich das Leben einer anderen einzuverleiben. Filmkritik
Home Invasion der Doppelgänger: Auch nach Get Out arbeitet Jordan Peele weiter an seiner Genre-Reflexion über einen Horror namens Amerika. Wir verortet das Grauen exakt zwischen physischem und sozialem Körper. Filmkritik
Karyn Kusamas Neo-Noir Destroyer folgt dem Rachefeldzug einer heruntergekommenen Polizistin wie durch einen Schleier – und ist besessen vom zerschundenen Körper seiner Protagonistin. Nicole Kidman sieht darin aus wie etwas, das der Hund angeschleppt hat. Filmkritik
Nach einer Abfuhr zieht ein zorniger junger Mann eine Spur sexueller Gewalt durch ein Studentenwohnheim. A Young Man with High Potential lässt dabei offen, ob wir einem Sündenfall oder der Schaffung eines Übermenschen zusehen. Filmkritik
Fatih Akin verfilmt Heinz Strunks Roman über einen realen Serienmörder mit greller, schlagerhafter Farbigkeit. Der Goldene Handschuh ist drastisch, explizit, hemdsärmelig, unerschrocken – und eine Liebeserklärung an ein Hamburger Milieu der 1970er Jahre. Filmkritik
Steve McQueen wagt sich mit Widows ins Heist-Genre und verschaltet einen All-Female-Beutezug mit einem Wahlkampf in Chicagos South Side. Was ist Wahlkampf auch anderes als ein Beutezug? Filmkritik
Vom 28. bis 30.11. ist critic.de beim Revolverkino im Berliner Gropius Bau zu Gast. Auf dem Programm stehen US-amerikanische Horrorfilme aus den 80ern, in denen selbst nur vermutete Homosexualität großes Unbehagen auslöst. News
VoD: Sein knüppelharter Debütfilm The Eyes of my Mother begeisterte viele Horrorfans. In Piercing trollt Regisseur Nicolas Pesce nun genau diese Zielgruppe. Filmkritik
Sollen sie doch Kunst machen, ich mache Kino. Florian Henckel von Donnersmarcks Werk ohne Autor ist immer überlegen, allem. Filmkritik
Gedärme, geteiltes Deutschland und Hexenkraft, wenn der Arzt kommt. Luca Guadagninos Suspiria ist nur zum Teil der Horrorfilm, der er zu sein verspricht. Weil er viel mehr sein will. Filmkritik
RP Kahls A Thought of Ecstasy zeigt wie Hitchcocks Vertigo einen Mann, der Opfer seiner Wünsche und seiner Lust wird, und lotet in einem assoziativen Fluss die Potenziale seiner Begierde aus – mit einer gewissen Freude am Flutschigen und Drastischen. Filmkritik
Die erste Wunschkritik unserer Abonnenten: Mit jedem Sprung die Reißleine später ziehen – oder der human spirit als Dauerausschüttung körpereigener Drogen. Statt auf die Seite des Guten oder Bösen schlägt sich Kathryn Bigelow in Gefährliche Brandung auf die Seite des Adrenalins. Filmkritik
Was macht einen 25-Meter-Hai gefährlicher als einen 7-Meter-Hai? Meg sucht die Eskalation in der Größe – und die Nähe zu einem Publikum, das ihm unbekannt ist Filmkritik
Ein Mann, ein Büro, viele Telefonate – sonst gibt es kaum etwas zu sehen. Gustav Möllers Thriller The Guilty findet vor allem in den Köpfen der Zuschauer statt. Filmkritik
Stefano Sollima macht sich keine Illusionen über den Drogen- und Menschenhandel in den US-mexikanischen Borderlands: In Sicario 2 ist die Welt auf ihre Brutalität reduziert. Mit seinem schonungslosen Blick schont der Film vor allem sich selbst. Filmkritik
Warwick Thorntons Historienwestern Sweet Country ist eine Meditation über den Einzug der Moderne ins Outback – und darüber, was diese Moderne alles beim Alten lässt. Filmkritik
David Robert Mitchell gräbt sich durch die Kulturgeschichtsschichten über L.A. und dreht den Film, der nach La La Land quasi notwendig wurde. Filmkritik
Die Nazis und ihr Sinn für Ästhetik dürfen wohl nicht fehlen in einem Opus über die Schönheit des Mordens. Lars von Trier hat mit The House That Jack Built wieder einen Schocker inszeniert und langweilt – bis zum fulminanten Finale. Filmkritik