Neu auf DVD: Abel Ferrara wirft Araber, Russen, eine Pandemie und ein Zwillingspaar in einen Scherbenhaufen von einem Noir-Krimi. Zeros and Ones ist ein fröhlicher Mittelfinger und ein Abgesang auf Fakten und gesichertes Wissen. Filmkritik
Neu auf DVD: Der Irre vom Zombiehof (aka Die Totenschmecker, 1979) handelt von Bauern, die in einem surrealen Heimat- und Gewaltwahn eine Roma-Familie auslöschen wollen. Seine schäbige Machart spricht nicht gegen den Film, sondern unterstreicht nur die Abscheulichkeit des Geschehens. Filmkritik
Donnie Darko in Thüringen. Arboretum zeigt eine abgefuckte Dorfjugend im Sommer vor 9/11 wie in einer Milieustudie mit fantastischer Ebene. Filmkritik
VoD: Ein Gefangener, der nach einer Heldentat auf eine Begnadigung hofft, kann seiner kleinen Notlüge nur noch beim Eskalieren zusehen. In Asghar Farhadis A Hero geht es wieder um das Wahre, das Richtige und das Gute. Filmkritik
Neu auf Blu-ray: Ein Kleinbürger, ein Macher und ein Krimineller stecken im Fahrstuhl fest. Carl Schenkels Abwärts (1984) ist ein aus Blut, Schweiß und Tränen gebauter Kammerthriller, durch dessen Ritzen die Albträume der 1980er Jahre dringen. Filmkritik
Ein unfallflüchtiger Fahrer nistet sich im Leben der Witwe seines Opfers ein – und wird allmählich zum Hauptdarsteller eines Thrillers. Are You Lonesome Tonight? wechselt Form und Look wie ein Chamäleon, Garstigkeit und Melancholie wechseln sich beständig ab. Filmkritik
Die Mechanik der eigenen Erzählmaschine: Für Nightmare Alley verfrachtet Guillermo del Toro einen monströsen Cast auf einen Jahrmarkt, verwandelt ganz klassisch eine Aufwärts- in eine Abwartsspirale und lässt sich dabei genüsslich in die Karten schauen. Filmkritik
Elephant meets Stirb langsam. In Run Hide Fight ruft ein Schul-Amoklauf eine junge Heldin mit ärmellosem Shirt auf den Plan. Regisseur Kyle Rankin bekommt bei diesem heiklen Mix leuchtende Augen. Filmkritik
James Bond schafft sich ab: Keine Zeit zu sterben bringt die Daniel-Craig-Phase der Agentenserie zur kontrollierten Implosion. Filmkritik
Neu auf MUBI: Vor den rigiden Regeln des faschistischen Japans flieht eine Frau in einen selbstgedrehten Agententhriller. Der für seine Horrorfilme bekannte Regisseur Kiyoshi Kurosawa setzt in Wife of a Spy eher auf subtile Absurdität als auf Drastik. Filmkritik
Unter Karlsruher Kronleuchtern: Auch dieses Jahr verführte das Terza Visione zum sinnlichen Forschen auf Neben- und Trampelpfaden der italienischen Genrelandschaft. Erinnerung an ein Wechselbad der Gefühle, Formate, Farben und Erzählweisen. Special
VoD: Ein Verdächtiger, zwei Verhörräume und der Drang, ihn zu brechen: Dominik Grafs neuer Polizeiruf macht aus klassischem Suspense eine Art Sportfilm mit zwei Halbzeiten und drohendem Schlusspfiff. Filmkritik
Paul Schrader bewegt sich sicher auf schwierigem Terrain. Filmkritik
Die Schönheit des bedrohlichen Ahnens: In Old werden Menschen an einen Strand verbannt, um im Schnelldurchlauf zu altern. M. Night Shyamalan erweist sich mal wieder als hemmungsloser Entzauberer, der die Paranoia ebenso liebt wie das Triviale. Filmkritik
Momente intensivster Erfahrung Filmkritik
Vom deutschen Alain Delon zum erratischen Essayfilmer: Die Karriere des Ulli Lommel verbindet Fassbinder mit Warhol, Lederhosenfilme mit Slashern, Kunst mit Küblböck. Das Berliner Zeughauskino widmet ihm ab Freitag eine Retrospektive. Über einen Regisseur, der sich nicht darum scherte, wie die Dinge auszusehen haben. Special
Neu in einer Kleinstadt, und dann noch mitten in einem Slasher: Sweet Sixteen verdammt seine Protagonistin zu blutiger Einsamkeit. Nur Hauptdarstellerin Aleisa Shirley setzt sich gegen Regisseur Jim Sotos zur Wehr. Filmkritik
Neu auf Netflix: Das Testpublikum tat sich schwer, reale Szenen von Fantasien der Protagonistin zu unterscheiden. Darauf wurde Joe Wrights Thriller umgeschnitten. Was von dem Problem übrigbleibt, ist das Reizvollste an The Woman in the Window. Filmkritik
Eine Frau sieht rot: Emerald Fennels gerade mit einem Oscar ausgezeichneter Rape-Culture-Revenge-Film wechselt stetig die Tonlage und verläuft sich in Sackgassen. Nur deshalb bekommt Promising Young Woman etwas von seinem Thema zu fassen. Filmkritik
In Tim Fehlbaums Tides muss sich ein junger Mensch aus dem Weltall zwischen der vom Vater gegründeten dunklen Seite und der hellen entscheiden. Nur das Wattenmeer darf dabei seine Grautöne behalten. Filmkritik
Nancy Meckler erzählt von einem realen Mordfall um zwei Schwestern und ihre Dienstherrinnen als inzestuöses Eifersuchtsdrama. Der Salzgeber Club zeigt Sister My Sister (1994) in einer neu restaurierten Fassung als Deutschlandpremiere. Filmkritik