In After the Hunt gerät Julia Roberts an einer US-Eliteuni in die Wirren des Geschlechterkampfs. Luca Guadagninos Film wirkt wie das Negativbild jener romantischen Komödien, die einst den Ruhm des Leinwandstars begründeten – will dabei aber in zu viele Richtungen gleichzeitig. Filmkritik
Flackernde Displays und angespannte Gesichter: Kathryn Bigelows Thriller A House of Dynamite erzählt von schwierigen Entscheidungen, die während eines sich anbahnenden Dritten Weltkriegs getroffen werden sowie vom Dilemma, als fühlender Mensch reibungslos funktionieren zu müssen. Filmkritik
Geschmacklos-sehenswerte Matschszenen, skandinavisch-unterkühlte Jump-Scares und eine Vorlesung über den Horror des Kolonialismus. Im 2. Teil unseres Berichts vom Festival Européen du Film Fantastique de Strasbourg ist für jeden etwas dabei. Special
Ein Unterhändler, hinter dessen aalglatter Fassade sich doch etwas verstecken muss. David Mackenzie gelingt und misslingt mit The Negotiator ein schön dahingleitender Paranoiathriller, der die Angst zu sehr in Schach hält. Filmkritik
Gesichtsmuskeln machen Überstunden, Politsignale führen ins Nirgendwo und auf der Tonspur macht sich musikalischer Dauerhagel breit: P.T. Andersons Pynchon-Paraphrase One Battle After Another ist ein Film, der vieles kann, aber längst nicht so crazy ist, wie er es gerne wäre. Filmkritik
Warum zwischen Killerhai und Serienmörder entscheiden, wenn man beides haben kann: Sean Byrnes Dangerous Animals vermischt verschiedene Genre-Versatzstücke zu einem rasanten Thriller, der sich nicht allzu ernst nimmt, aber dennoch an die Nieren geht. Filmkritik
Ein cooler Barkeeper im Sog der New Yorker Unterwelt: Regisseur Darren Aronofsky inszeniert Caught Stealing als atemlose Gaunergeschichte und lässt seinen gewohnten Fatalismus weitgehend hinter sich. Ein Film, der in seinen besten Momenten wirkt wie aus der Hüfte geschossen. Filmkritik
Eine Renterin misstraut sich selbst: In Wenn der Herbst naht verbindet François Ozon angenehm subtil den klassischen Krimi mit einer gefühlvollen Meditation über das Älterwerden. Dabei spielt er gekonnt mit dem Wissen und Empfinden seines Publikums. Filmkritik
Der Cannes-Gewinner Ein einfacher Unfall ist der erste Film seit knapp 20 Jahren, den Jafar Panahi in Freiheit drehen konnte. In Form eines Thrillers verhandelt der iranische Regisseur Fragen um Rache und Vergebung – und blickt in eine Zukunft nach dem möglichen Sturz des Regimes. Filmkritik
Aus Duisburger Gullis dringt Dampf, als wären wir in New York. Damian John Harper hat mit Frisch einen deutschen Gangsterfilm gedreht, dem der Balanceakt zwischen Realismus und Stilisierung nicht immer gleich gut gelingt. Filmkritik
Als Spinoff der John-Wick-Reihe steht Len Wisemans Ballerina vor demselben Dilemma wie seine Hauptfigur: Das Töten ist ein trauriges Schicksal, das ihm von außen aufgebürdet wurde. Und doch verspürt er innerlich auch diese unbändige Lust an der enthemmten Zerstörung. Filmkritik
Offene Bücher sind nicht selten am Schwersten zu lesen: Steven Soderberghs Black Bag - Doppeltes Spiel ist ein eleganter Agententhriller, der sich bisweilen zum Agatha-Christie-Krimi verdichtet. Filmkritik
Ungeklärte Beziehungen im sonnigen Fuerteventura. Jan-Ole Gersters Islands inszeniert unausgesprochene Spannungen im Ferienparadies-Alltag eines Tennislehrers. Blicke erzählen dabei die eigentliche Geschichte. Filmkritik
Neu auf Netflix: Schmerz und Sorge wegen ihrer heranwachsenden Kinder verbinden einen Polizisten, einen Politiker und eine Triadenchefin in Gareth Evans‘ atemberaubend adrenalingeladenen und fantasievollem Actionfilm Havoc mit Tom Hardy und Forest Whitaker. Filmkritik
Nach einer traumatischen Beziehung fasst Violet wieder den Mut für ein Date – und gerät in die Gewalt eines unsichtbaren Fremden. Die Stärken von Regisseur Christopher Landon liegen im durchaus spannenden Thriller Drop - Tödliches Date nicht unbedingt in der kammerspielartigen Feinmechanik. Filmkritik
Neu auf Blu-ray: Sleep erzählt von einem Schlafwandler, der seine schwangere Frau nachts in Angst und Schrecken versetzt. Geschickt manövriert Jason Yus Debüt zwischen psychologischen Beobachtungen und Horrormotiven, auch wenn die Genredynamiken ein wenig altbacken geraten sind. Filmkritik
Die Frau eines CIA-Analysten stirbt bei einem Terroranschlag. Der ängstliche und nerdige Ehemann (Rami Malek) rächt sie mit einer klug umgesetzten Schnapsidee. Dabei setzt The Amateur-Regisseur James Hawes auf eine kühle, geerdete Ästhetik, bescheidene Schauwerte und gute Schauspieler mit ernsten Mienen. Filmkritik
Wie schaut es mit dem deutschen Genrekino der 2020er aus? Ein Gespräch mit vier heimischen Regisseur:innen, die Genrefilme gemacht haben und auch weiterhin machen wollen. Über hard horror und elevated horror, Angst-Fantasy in der Brandenburger Provinz und Redakteurinnen, denen Parkplatzmorde nicht sinnlich genug sind. Interview
In Alex Russells Lurker schleust sich ein obsessiver Fan in das Umfeld eines aufstrebenden Popstars ein. Die Geschichte von Freundschaft und Macht ist am stärksten, wenn sie die Motivationen ihrer Figuren behutsam in der Schwebe lässt. Filmkritik
Hélène Cattet und Bruno Forzani greifen in Reflection in a Dead Diamond tief in den Bilderfundus des 60er-Jahre-Eurospy-Kinos. Die pulsierende Masse visueller Attraktionen verdichtet sich zu einem Film, nach dem niemand gefragt hat und der darum umso berauschender ist. Filmkritik
Berlinale 2025 – Panorama: Unsere Vergangenheit holt uns alle ein – insbesondere, wenn wir sie verdrängen. Welcome Home Baby macht aus dieser Idee einen visuell starken, allerdings auch recht formelhaften Horrorfilm. Filmkritik