Ein cooler Barkeeper im Sog der New Yorker Unterwelt: Regisseur Darren Aronofsky inszeniert Caught Stealing als atemlose Gaunergeschichte und lässt seinen gewohnten Fatalismus weitgehend hinter sich. Ein Film, der in seinen besten Momenten wirkt wie aus der Hüfte geschossen. Filmkritik
Eine Renterin misstraut sich selbst: In Wenn der Herbst naht verbindet François Ozon angenehm subtil den klassischen Krimi mit einer gefühlvollen Meditation über das Älterwerden. Dabei spielt er gekonnt mit dem Wissen und Empfinden seines Publikums. Filmkritik
Der Cannes-Gewinner Ein einfacher Unfall ist der erste Film seit knapp 20 Jahren, den Jafar Panahi in Freiheit drehen konnte. In Form eines Thrillers verhandelt der iranische Regisseur Fragen um Rache und Vergebung – und blickt in eine Zukunft nach dem möglichen Sturz des Regimes. Filmkritik
Aus Duisburger Gullis dringt Dampf, als wären wir in New York. Damian John Harper hat mit Frisch einen deutschen Gangsterfilm gedreht, dem der Balanceakt zwischen Realismus und Stilisierung nicht immer gleich gut gelingt. Filmkritik
Als Spinoff der John-Wick-Reihe steht Len Wisemans Ballerina vor demselben Dilemma wie seine Hauptfigur: Das Töten ist ein trauriges Schicksal, das ihm von außen aufgebürdet wurde. Und doch verspürt er innerlich auch diese unbändige Lust an der enthemmten Zerstörung. Filmkritik
Offene Bücher sind nicht selten am Schwersten zu lesen: Steven Soderberghs Black Bag - Doppeltes Spiel ist ein eleganter Agententhriller, der sich bisweilen zum Agatha-Christie-Krimi verdichtet. Filmkritik
Ungeklärte Beziehungen im sonnigen Fuerteventura. Jan-Ole Gersters Islands inszeniert unausgesprochene Spannungen im Ferienparadies-Alltag eines Tennislehrers. Blicke erzählen dabei die eigentliche Geschichte. Filmkritik
Neu auf Netflix: Schmerz und Sorge wegen ihrer heranwachsenden Kinder verbinden einen Polizisten, einen Politiker und eine Triadenchefin in Gareth Evans‘ atemberaubend adrenalingeladenen und fantasievollem Actionfilm Havoc mit Tom Hardy und Forest Whitaker. Filmkritik
Nach einer traumatischen Beziehung fasst Violet wieder den Mut für ein Date – und gerät in die Gewalt eines unsichtbaren Fremden. Die Stärken von Regisseur Christopher Landon liegen im durchaus spannenden Thriller Drop - Tödliches Date nicht unbedingt in der kammerspielartigen Feinmechanik. Filmkritik
Neu auf Blu-ray: Sleep erzählt von einem Schlafwandler, der seine schwangere Frau nachts in Angst und Schrecken versetzt. Geschickt manövriert Jason Yus Debüt zwischen psychologischen Beobachtungen und Horrormotiven, auch wenn die Genredynamiken ein wenig altbacken geraten sind. Filmkritik
Die Frau eines CIA-Analysten stirbt bei einem Terroranschlag. Der ängstliche und nerdige Ehemann (Rami Malek) rächt sie mit einer klug umgesetzten Schnapsidee. Dabei setzt The Amateur-Regisseur James Hawes auf eine kühle, geerdete Ästhetik, bescheidene Schauwerte und gute Schauspieler mit ernsten Mienen. Filmkritik
Wie schaut es mit dem deutschen Genrekino der 2020er aus? Ein Gespräch mit vier heimischen Regisseur:innen, die Genrefilme gemacht haben und auch weiterhin machen wollen. Über hard horror und elevated horror, Angst-Fantasy in der Brandenburger Provinz und Redakteurinnen, denen Parkplatzmorde nicht sinnlich genug sind. Interview
In Alex Russells Lurker schleust sich ein obsessiver Fan in das Umfeld eines aufstrebenden Popstars ein. Die Geschichte von Freundschaft und Macht ist am stärksten, wenn sie die Motivationen ihrer Figuren behutsam in der Schwebe lässt. Filmkritik
Berlinale 2025 – Wettbewerb: Hélène Cattet und Bruno Forzani greifen in Reflection in a Dead Diamond tief in den Bilderfundus des 60er-Jahre-Eurospy-Kinos. Die pulsierende Masse visueller Attraktionen verdichtet sich zu einem Film, nach dem niemand gefragt hat und der darum umso berauschender ist. Filmkritik
Berlinale 2025 – Panorama: Unsere Vergangenheit holt uns alle ein – insbesondere, wenn wir sie verdrängen. Welcome Home Baby macht aus dieser Idee einen visuell starken, allerdings auch recht formelhaften Horrorfilm. Filmkritik
Statt Konfektionskino zeigt die Berlinale in ihrer historischen Rückschau Filme für Leute, die das Genrekino hassen. Zum Auftakt unserer Reihe übers deutsche Genrekino erhebt Olaf Möller Einspruch gegen die BRD-Auswahl der diesjährigen Berlinale-Retrospektive. Special
Mediatheken-Tipp: Das Opfer eines Hate-Crimes lässt sich auf eine Affäre mit seinem Peiniger ein. Der ursprüngliche Racheplan gerät in dem abgründigen Erotikthriller Femme jedoch bald in den Hintergrund. Filmkritik
Wenn auch ein safe word nichts mehr retten kann: Nicole Kidman und Harris Dickinson stürzen in Halina Rejns Babygirl in eine wilde SM-Affäre, die von einem beständig hin und her kippenden Machtgefälle befeuert wird. Die Mischung aus Kink und Cleverness ist dabei zugleich mutig und frustrierend. Filmkritik
Juror #2 erzählt von einem befangenen Geschworenen und einem Prozess, in dem jeder nur das sehen will, was er schon zu wissen glaubt. In seinem 40. Film über die Ambivalenzen der Wahhrheitssuche merkt man Clint Eastwood im besten Sinn an, dass er niemandem mehr etwas beweisen muss. Filmkritik
Zwei Mormonen-Missionarinnen geraten an einen Herren, der ihnen den Glauben nehmen will. Mit einem oft sensationellen Hugh Grant wirft Heretic eine faszinierende Dialektikmaschine an, erweist sich aber auch zunehmend als abgekartetes Spiel. Filmkritik
Eine kleine Enklave in Hongkong wird von einem übermächtigen Außen bedroht. In zwei Modi kommt Soi Cheangs City of Darkness zu sich: bei maximaler Verkitschung und bei maximaler Gewalt – beides atemberaubend choreografiert. Filmkritik