Blutsauger
Wenn Marx auch Fantasy gemacht hätte: Julian Radlmaiers Komödie Blutsauger verwebt 1928 und das Jetzt ineinander, um den historischen Materialismus in die Gegenwart zu hieven. Filmkritik
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Wenn Marx auch Fantasy gemacht hätte: Julian Radlmaiers Komödie Blutsauger verwebt 1928 und das Jetzt ineinander, um den historischen Materialismus in die Gegenwart zu hieven. Filmkritik
Auch Radu Judes neuer Film Bad Luck Banging or Loony Porn ist wieder ein filmischer Wirbel der Diskurse. Am Ende steht diesmal nicht das große Theaterstück, sondern eine Shitshow der Elite. Filmkritik
Maria Schraders Ich bin dein Mensch erzählt die Liebesgeschichte zwischen einer Anthropologin und einem humanoiden Roboter als eine Art Downton Abbey in Berlin-Mitte – will dann aber doch die großen Fragen klären. Filmkritik
MUBI: Wie eine Sammlung bizarrer Short Stories. Tyler Taorminas Debütfilm Ham on Rye ist ein ebenso unheimliches wie schreiend komisches Jugendporträt aus flüchtigen Momenten und beiläufigen Gesten. Filmkritik
Ein Teenager und eine Enddreißigerin verbringen eine Nacht auf hoher See: Aus Catherine Breillats wenig beachtetem Film spricht eine Zärtlichkeit, die der sonst so strengen Regie widersteht. Filmkritik
Inmitten der Sexfilmwelle der 1970er Jahre wirkten die Regiearbeiten von Jürgen Enz steif und verklemmt. In seinen Dirndl- und Lederhosen-Filmen herrscht überall Zwang. Doch mit ihrer bizarren Ästhetik und zermürbenden Qualität haben sie uns viel zu bieten. Special
Ozeanische Gefühle im stillen Kämmerchen, Mückenattacke in einem US-Autokino, Himalaya-Expeditionen von Mamas Wohnung aus: critic.de-Autor*innen schreiben über widersprüchliche Begierden in einem Jahr der Sicherheitsabstände. Special
Die Zeichentrickfigur Porky Pig versucht sich selbst als Cartoonist, Popeye behauptet sich als weltgrößter Seemann, Shell bringt Roboter zum Tanzen: Ein Streifzug durch die frühe Animationsfilmgeschichte, der in dreißig Minuten so einige Raffinessen bereithält. Special
Direct-to-Video: An den Rand gedrängte Helden und ein magisches Kleidungsstück, das sie unwiderstehlich macht. Stuart Gordons The Wonderful Ice Cream Suit ist eine eigenwillige Mischung aus Musical, volkstümlicher Komödie und moralischem Lehrstück, die in ihren virtuosen Slapstickszenen zur Höchstform aufläuft. Filmkritik
Einfach nur Winterschlaf machen: Die Filme des IFFMH 2020 passen gut in eine Zeit, die viel über sich selbst nachdenkt. Wie trotz verschwimmender Sektionsgrenzen auch online Festivalatmosphäre entstehen kann. Special
Laura Gemser als Naturkind auf einer Insel, auf der man Liebe Zucker nennt. Ein Ingenieur will die Zivilisation bringen, doch die Einheimischen machen nicht mit. In Amore libero steckt kein falscher Ehrgeiz, dafür viel Nachdenklichkeit, Sorgfalt und Liebe. Filmkritik
In L.I.S.A. – Der helle Wahnsinn erschaffen sich zwei junge Geeks die perfekte Frau, um ihre Unschuld zu verlieren. John Hughes' Komödie lässt seine Helden dabei nicht nur hochnotpeinlich scheitern, sondern befreit sie auch von den Fesseln ihres Selbst. Filmkritik
In Herman Yaus The Untold Story werden in quälend langen Szenen Körper zerlegt. Im Heimkino-Remake Bloody Buns geht die wahre Folter auf das Konto kalauernder Cops. Wann der Ultra-Low-Budget-Film genau erschien und wer Regie führte, ist nicht restlos geklärt. Special
VoD: Der Krebs als schöne Nachtgestalt. Regiedebütantin Shannon Murphy lässt in Milla Meets Moses einen todkranken Teenager das Leben mit maximaler Intensität feiern. Filmkritik
Laura (Rasheda Jones), mit Crackern, Kaviar und Vater (Bill Murray) bewaffnet, spioniert ihrem untreuen Ehemann hinterher und versucht ihren verschiedenen Rollen gerecht zu werden. Sinnbildlich knallt dafür in Sofia Coppolas On the Rocks ein Staubsaugerroboter immer wieder gegen die Wand. Filmkritik
VoD: Ein zügelloser Mann, wie im Terrarium ausgestellt. Oskar Roehler macht die Klischees über sein Enfant Terrible zum ausschließlichen Inhalt einer grellen Farce und versteht Rainer Werner Fassbinder vor allem über seine hervorquellende Wampe. Filmkritik
Blaupause für 80er-Teenager-Komödien und grimmiges Porträt einer weißen Vorstadt: John Hughes’ Regiedebüt Sixteen Candles (1984) ist sein wildester und schmutzigster, aber wahrscheinlich auch ehrlichster Film. Als Extended Cut erscheint er nun auf DVD. Filmkritik
VoD: In seinem Coming-of-Age-Debüt jagt der brasilianische Regisseur Leonardo Mouramateus einen jungen Mann durch drei Versionen seiner selbst und gönnt ihm am Ende glückliche Tage. Filmkritik
Ein Comic-Fan, dessen Träume vom Mitbewohner verhökert werden, ein Yakuza, der das Träumen längst aufgegeben hat: Zwei Filme voller Farben, Songs und Unwahrscheinlichkeiten. Special
MUBI: Wenn Guy Maddin keine Filme mehr macht, müssen eben andere Regisseure Guy-Maddin-Filme drehen. Sein einstiger Assistent versucht es mit einem freudianischen Polit-Melodrama in 16mm-Technicolor-Optik. Filmkritik
Neu auf DVD: Frau auf der Flucht sucht Yakuza mit Ehre im Leib. Je näher sie ihrem Ziel kommt, desto mehr gehen Realismus und Ernsthaftigkeit über Bord. Takashi Miikes Thriller First Love ist eine absurde Achterbahnfahrt. Filmkritik