Komödie

She Came to Me

Berlinale 2023 – Eröffnungsfilm: Selbstbewusste Schablonenhaftigkeit. Rebecca Millers Erzählmaschine She Came to Me muss erstmal ihre Bauteile finden, bevor es läuft wie geschmiert und in Brooklyn ein paar interessante Gedanken produziert werden können. Filmkritik 

Magic Mike's Last Dance

Feuchtfröhlicher Trockensex: Mithilfe des Strippers Magic Mike verwandelt eine Frau ein ehrbares Theater in einen Sündenpfuhl. Steven Soderberghs Film handelt vom Aufschrecken biederer Leute, wehrt sich aber lange selbst gegen zu viel Körperliches. Filmkritik 

Babylon - Rausch der Ekstase

Vor dem Tonfilim war alles besser: Damien Chazelles Ode an das frühe Hollywood schwankt zwischen herrlichen Schweinereien und vielsagenden Dialogszenen, will zugleich zügellose Vaudeville-Show und ernsthafter Oscar-Kandidat sein. Filmkritik 

Pompo the Cinéphile

Neu auf DVD: Takayuki Hiraos Anime Pompo: The Cinéphile glaubt daran, dass Filme Leben verändern, seelische Verletzungen heilen und Hoffnung schenken können. Doch unter den Augen der Hauptfigur sind durchgängig schwarze Ringe. Filmkritik 

Weißes Rauschen

Neu auf Netflix: Noah Baumbach bewegt sich in Weißes Rauschen mit dem Einkaufswagen durch die Gänge der Filmgeschichte, um links und rechts mitzunehmen, was eben gefällt, und gerät dabei in einen postmodernen Rausch. Filmkritik 

Land of Dreams

Eine junge Iranerin jagt in jedem Winkel der USA nach den Träumen ihrer Bewohner. Die Fotografin und Videokünstlerin Shirin Neshat schafft in Land of Dreams eine Parallelwelt, um ihre Erfahrungen als Immigrantin zu bebildern. Filmkritik 

Bros

Als schwule RomCom folgt Bros der klassischen Harry-&-Sally-Formel, aber versucht mit seinen Witzen der Heteronormativität zu entgehen – und erzählt vom Widerspruch, sich nicht anpassen und gleichzeitig normal sein zu wollen. Filmkritik 

Triangle of Sadness

VoD: Die Reichen und Schönen räkeln sich an Deck eines Kreuzfahrtschiffs, allesamt unsympathisch und ein bisschen dumm. Kopfschüttelnd schaut Ruben Östlund ihnen in seiner Satire Triangle of Sadness zu und lächelt in sich hinein. Filmkritik 

Mascarpone

Nach dem Ende einer schwulen Bilderbuchehe erlebt Antonio neue Freiheiten beim Sex und beim Backen. Zwischen Grindr und Rainbow Cakes tariert die RomCom Mascarpone geduldig Abhängigkeit und Selbstbestimmung aus. Filmkritik 

Drop Out - Nippelsuse schlägt zurück

Ist es ein Neo-Noir, ein Erotikthriller? Eine derangierte Großstadtkomödie, ein Sittenporträt eines zugekoksten 90er-Hamburgs? In jedem Fall ist Drop Out (1998) ein Film, der in seiner Großspurigkeit im deutschen Kino Seltenheitswert hat. Filmkritik 

Jagdsaison

Rosalie Thomass trampelt als zynisch gewordene Pippi Langstrumpf durch einen Film, der sein komödiantisches Glück in Peinlichkeitserfahrungen sucht. Jagdsaison ist vorhersehbar, ausgelutscht, klischeebeladen – und ziemlich schön. Filmkritik 

Guglhupfgeschwader

VoD: Neues aus Niederaltenkirchen. Diesmal muss Franz Eberhofer einen gewissen Lotto-Otto – der möglicherweise sein Sohn ist – vor Schuldeneintreibern retten. Guglhupfgeschwader versammelt die Stärken und Schwächen der Krimireihe, verzichtet aber glücklicherweise auf jegliche moralische Agenda.  Filmkritik 

The Color Wheel

Neu auf MUBI: Zwei Geschwister, die sich so unterhaltsam hassen, dass es ein Vergnügen ist. Doch Alex Ross Perrys The Color Wheel ist mehr als eine überzeugende Mumblecore-Komödie.  Filmkritik 

Metal Lords

Netflix: Die besten Teeniekomödien handeln genauso von ihren Figuren wie von den Menschen, die sie schauen. Metal Lords wirft einen nuancierten Blick auf drei Highschool-Außenseiter, die auf eigene Faust eine Subkultur ergründen. Filmkritik 

Ach du Scheiße!

In Lukas Rinkers Debütfilm ist ein Bad in der Fäkaliensuppe noch das geringste Übel. Ach du Scheiße! ist bierseliges Gaudikino für nicht allzu zart Besaitete. Filmkritik 

The Lost City - Das Geheimnis der verlorenen Stadt

Sandra Bullock als schriftstellernde Archäologin wird von Schergen durch den Dschungel gejagt und von Channing Tatum aus der Sinnkrise gerettet. The Lost City hat so einige Macken. Aber irgendwie scheint es immer wieder, als seien sie Teil des Plans. Filmkritik 

Red Rocket

Politisches Porträt eines Porno-Posers: Auch in Red Rocket bewegt sich Regisseur Sean Baker jenseits der langweiligen Debatten über die ach so gespaltenen Staaten von Amerika. Und versucht sich an einer Teufelsaustreibung. Filmkritik 

Come On, Come On

VoD: Mike Mills zapft für sein Kino der Transparenz und Empathie weiter das eigene Familienleben an. In Come On, Come On lernen sich Onkel und Neffe kennen, zum Glück auf zumindest filmischer Augenhöhe. Filmkritik 

Drei Etagen

Nanni Moretti erzählt Episoden aus einem römischen Mehrfamilienhaus. Auf die Bewohner blickt er dabei kaum weniger streng als der von ihm gespielte Vater auf seinen Sohn. Filmkritik 

The Kegelstatt Trio

Berlinale 2022 – Forum: In The Kegelstatt Trio verwebt Rita Azevedo Gomes ein Mozart-Stück und ein Rohmer-Stück zu einem Film, der ein doppeltes Spiel spielt, aber ganz und gar sinnlich bleibt. Filmkritik 

L'état et moi - Der Staat und ich

Die Systemkritik bekommt System. In seinem dritten Langspielfilm lässt Max Linz einen von Sophie Rois gespielten Komponisten aus dem Jahr der Pariser Kommune in die Gegenwart reisen. L’etat et moi geht’s dabei ums deutsche Strafrecht. Filmkritik