Neu auf MUBI: Hong Sang-soo sei Dank. Die Berlinale findet doch am Potsdamer Platz statt. Introduction ist ein sparsamer Film, aber auch ein tröstlicher. Nur in Deutschland sind die Türen verschlossen, und die Männer lassen einen sitzen. Filmkritik
Slapstick, Esoterik, Mattel: Greta Gerwig bringt einer verschrienen Plastikpuppe das Laufen und das Denken bei, schafft ein feministisches Feelgood-Movie, subversiv und ultimativ vermarktbar. Filmkritik
Eine Schauspielerin ohne Rolle, eine Anwältin ohne Fall und ein nicht abreißender Strom idiotischer Männer: François Ozon verfilmt ein Theaterstück aus den 1930ern und deklariert seine weiblichen Hauptfiguren zu #metoo-Avantgardistinnen. Filmkritik
Wes Anderson baut diesmal aus dem Reservoir des Science-Fictions-Genres ein neues fein justiertes Mikro-Universum mit Asteroidenkratern, Alienbesuchen und Atombombentests. Filmkritik
Aki Kaurismäki hängt seiner über 20 Jahre alten proletarischen Trilogie ein weiteres Kapitel an. Im so cinephilen wie weltgewandten Fallende Blätter muss eine neue Liebe gegen den Alkohol und ein Koma ankommen. Filmkritik
Neu auf DVD: Fünf Internatsschülerinnen gründen zur Entdeckung ihrer Sexualität ein Unternehmen. Leidenschaftliche Blümchen liefert verlässlich entsprechende Schauwerte, interessiert sich aber vor allem für die Unsicherheiten und Ängste der Jugend. Filmkritik
Entzückt vom bandagierten Gesicht: Kristoffer Borgli lässt in Sick of Myself seine Protagonistin für ein bisschen Aufmerksamkeit die eigene Gesundheit opfern – und karikiert dabei unsere distinktionsbesessene Gegenwart. Filmkritik
VoD: Mit einer rasanten Collage liefert What a Fantastic Machine einen so unterhaltsamen und vielseitigen Abriss der Bewegtbild-Geschichte, dass selbst zappelige Schulklassen verstummen. Filmkritik
Berlinale 2023 – Eröffnungsfilm: Selbstbewusste Schablonenhaftigkeit. Rebecca Millers Erzählmaschine She Came to Me muss erstmal ihre Bauteile finden, bevor es läuft wie geschmiert und in Brooklyn ein paar interessante Gedanken produziert werden können. Filmkritik
Feuchtfröhlicher Trockensex: Mithilfe des Strippers Magic Mike verwandelt eine Frau ein ehrbares Theater in einen Sündenpfuhl. Steven Soderberghs Film handelt vom Aufschrecken biederer Leute, wehrt sich aber lange selbst gegen zu viel Körperliches. Filmkritik
Vor dem Tonfilim war alles besser: Damien Chazelles Ode an das frühe Hollywood schwankt zwischen herrlichen Schweinereien und vielsagenden Dialogszenen, will zugleich zügellose Vaudeville-Show und ernsthafter Oscar-Kandidat sein. Filmkritik
Neu auf DVD: Takayuki Hiraos Anime Pompo: The Cinéphile glaubt daran, dass Filme Leben verändern, seelische Verletzungen heilen und Hoffnung schenken können. Doch unter den Augen der Hauptfigur sind durchgängig schwarze Ringe. Filmkritik
Neu auf Netflix: Noah Baumbach bewegt sich in Weißes Rauschen mit dem Einkaufswagen durch die Gänge der Filmgeschichte, um links und rechts mitzunehmen, was eben gefällt, und gerät dabei in einen postmodernen Rausch. Filmkritik
Eine junge Iranerin jagt in jedem Winkel der USA nach den Träumen ihrer Bewohner. Die Fotografin und Videokünstlerin Shirin Neshat schafft in Land of Dreams eine Parallelwelt, um ihre Erfahrungen als Immigrantin zu bebildern. Filmkritik
Als schwule RomCom folgt Bros der klassischen Harry-&-Sally-Formel, aber versucht mit seinen Witzen der Heteronormativität zu entgehen – und erzählt vom Widerspruch, sich nicht anpassen und gleichzeitig normal sein zu wollen. Filmkritik
VoD: Die Reichen und Schönen räkeln sich an Deck eines Kreuzfahrtschiffs, allesamt unsympathisch und ein bisschen dumm. Kopfschüttelnd schaut Ruben Östlund ihnen in seiner Satire Triangle of Sadness zu und lächelt in sich hinein. Filmkritik
Nach dem Ende einer schwulen Bilderbuchehe erlebt Antonio neue Freiheiten beim Sex und beim Backen. Zwischen Grindr und Rainbow Cakes tariert die RomCom Mascarpone geduldig Abhängigkeit und Selbstbestimmung aus. Filmkritik
Ist es ein Neo-Noir, ein Erotikthriller? Eine derangierte Großstadtkomödie, ein Sittenporträt eines zugekoksten 90er-Hamburgs? In jedem Fall ist Drop Out (1998) ein Film, der in seiner Großspurigkeit im deutschen Kino Seltenheitswert hat. Filmkritik
Rosalie Thomass trampelt als zynisch gewordene Pippi Langstrumpf durch einen Film, der sein komödiantisches Glück in Peinlichkeitserfahrungen sucht. Jagdsaison ist vorhersehbar, ausgelutscht, klischeebeladen – und ziemlich schön. Filmkritik
VoD: Neues aus Niederaltenkirchen. Diesmal muss Franz Eberhofer einen gewissen Lotto-Otto – der möglicherweise sein Sohn ist – vor Schuldeneintreibern retten. Guglhupfgeschwader versammelt die Stärken und Schwächen der Krimireihe, verzichtet aber glücklicherweise auf jegliche moralische Agenda. Filmkritik
Neu auf MUBI: Zwei Geschwister, die sich so unterhaltsam hassen, dass es ein Vergnügen ist. Doch Alex Ross Perrys The Color Wheel ist mehr als eine überzeugende Mumblecore-Komödie. Filmkritik