Nicolas Cage nicht nur auf allen Bildschirmen, sondern im neuen Film von Kristoffer Borgli auch in unseren Träumen. Dream Scenario ist eine Parabel über unsere Aufmerksamkeitsökonomie zwischen Medienhype und Shitstorm – und funktioniert selbst wie ein Meme. Filmkritik
Michelle Williams bastelt so geduldig an ihren Skulpturen wie Kelly Reichardt an ihrem Film über Kunst als niemals endenden Prozess inmitten der Verunsicherungen des Lebens. Showing Up ist sanftes Kino, das sich großzügig um seine Figuren kümmert. Filmkritik
In seinem Roadmovie über ein ungleiches Frauenpaar auf der Flucht setzt Ethan Coen vor allem auf lesbischen Sex und Dildowitze. Dass an dem bereits 2000 entstandenen Drehbuch kaum etwas geändert wurde, merkt man Drive Away Dolls an. Filmkritik
Berlinale 2024 – Wettbewerb: In A Traveller’s Needs spielt Isabelle Huppert Flöte, trinkt Makgeolli und zieht bei einem deutlich jüngeren Mann ein. Damit provoziert sie schon fast ein Hong-Sang-Soo-Melodram. Filmkritik
Mutterschiffe ohne Kanonen und Krieg der Sterne in der französischen Provinz: Bruno Dumonts Das Imperium ist ein Flickenteppich der Einfälle, auf dem das Science Fiction-Genre regelrecht kaputtgespielt wird. Filmkritik
Berlinale 2024 – Wettbewerb: Bitte nicht aufregen. Olivier Assayas hat eine Petitesse von einem Film gedreht und dabei sogar eine Erkenntnis gehabt. Filmkritik
Nach dem sprechenden Bären Paddington widmet sich Regisseur Paul King der Jugend eines Schokoladenfabrikanten. Der psychedelisch-verquere Stil Roald Dahls wird hier und da sichtbar, doch vor allem riecht und schmeckt Wonka nach Charles Dickens’ Oliver Twist. Filmkritik
Neu bei Amazon: John Hughes meets Fight Club. Emma Seligmans vulgär bis blutrünstige High-School-Komödie um eine weibliche Selbstverteidigungs-AG lehrt Lektionen durch Eskalationen. Filmkritik
Neu auf Bluray: Im gleichen Jahr wie sein berühmter Erstling Menschen am Sonntag kam ein weiterer Film Robert Siodmaks in die Kinos. Abschied (1930) wird vom Melodram um eine Trennung zusammengehalten, liefert aber in erster Linie ein Potpourri der Lebensrealitäten im Berlin der frühen 1930er Jahre. Filmkritik
Vielleicht weiß die deutsche Beziehungskomödie der 1990er Jahre von ihrer Zeit etwas, woran wir uns nicht mehr erinnern. Eine vom Filmkollektiv Frankfurt kuratierte Reihe widmete sich der Hochphase dieses Genres. Special
Neu auf Netflix: Adam Sandler, selbst nur in einer Nebenrolle, besetzt seine Tochter Sunny als Hauptfigur und bringt auch den Rest der Familie in der Coming-of-Age-Komödie unter. Aber was ist gegen Vetternwirtschaft zu sagen, wenn das offen an Vorbilder der 1980er angelehnte Ergebnis so aussieht? Filmkritik
Lustspiel unter düsteren Umständen: Helmut Käutners Anuschka um ein Hausmädchen unter Verdacht kündigt sich als Komödie an, lädt aber bald die vier Reiter des Melodrams dazu. Filmkritik
VoD: Alte Hüte, für immer jung – mit simplen, aber wirksamen Mitteln zeigt Forever Young jugendliche Selbstfindung als Schauspiel mit wilden Kostümwechseln. Dann will der Film auf einmal vernünftig werden. Filmkritik
Neu auf MUBI: Hong Sang-soo sei Dank. Die Berlinale findet doch am Potsdamer Platz statt. Introduction ist ein sparsamer Film, aber auch ein tröstlicher. Nur in Deutschland sind die Türen verschlossen, und die Männer lassen einen sitzen. Filmkritik
Slapstick, Esoterik, Mattel: Greta Gerwig bringt einer verschrienen Plastikpuppe das Laufen und das Denken bei, schafft ein feministisches Feelgood-Movie, subversiv und ultimativ vermarktbar. Filmkritik
VoD: Eine Schauspielerin ohne Rolle, eine Anwältin ohne Fall und ein nicht abreißender Strom idiotischer Männer. François Ozon verfilmt ein Theaterstück aus den 1930ern und deklariert seine weiblichen Hauptfiguren zu #metoo-Avantgardistinnen. Filmkritik
Wes Anderson baut diesmal aus dem Reservoir des Science-Fictions-Genres ein neues fein justiertes Mikro-Universum mit Asteroidenkratern, Alienbesuchen und Atombombentests. Filmkritik
Aki Kaurismäki hängt seiner über 20 Jahre alten proletarischen Trilogie ein weiteres Kapitel an. Im so cinephilen wie weltgewandten Fallende Blätter muss eine neue Liebe gegen den Alkohol und ein Koma ankommen. Filmkritik
Neu auf DVD: Fünf Internatsschülerinnen gründen zur Entdeckung ihrer Sexualität ein Unternehmen. Leidenschaftliche Blümchen liefert verlässlich entsprechende Schauwerte, interessiert sich aber vor allem für die Unsicherheiten und Ängste der Jugend. Filmkritik
Entzückt vom bandagierten Gesicht: Kristoffer Borgli lässt in Sick of Myself seine Protagonistin für ein bisschen Aufmerksamkeit die eigene Gesundheit opfern – und karikiert dabei unsere distinktionsbesessene Gegenwart. Filmkritik
VoD: Mit einer rasanten Collage liefert What a Fantastic Machine einen so unterhaltsamen und vielseitigen Abriss der Bewegtbild-Geschichte, dass selbst zappelige Schulklassen verstummen. Filmkritik