Komödie

Paddington in Peru

Im dritten Teil der Filmreihe um den sprechenden Bären tauscht Neu-Regisseur Dougal Wilson das wilde London gegen die Tiefen des Dschungels. Dort findet Paddington in Peru eine gänzlich neue Spielwiese für seine Figuren, kann aber der Erinnerung an die Vorgängerfilme nicht ganz entfliehen. Filmkritik 

The Visitor

Eat out the rich: Bruce LaBruce bereitet Pasolinis Teorema (1968) über einen Fremden, der die Mitglieder einer großbürgerlichen Familie verführt, für die Gegenwart auf und bleibt dabei dem Punk treu. The Visitor ist konfrontativer und plakativer, aber auch utopischer als seine Vorlage. Filmkritik 

Emilia Pérez

Vom beinharten Kartell-Boss zur einfühlsamen Kämpferin für Gerechtigkeit: Die Heldin von Jacques Audiards melodramatischem Gangster-Musical wechselt zwar Milieu, Identität und Geschlecht, muss jedoch feststellen, dass das gar nicht so einfach ist. Filmkritik 

Mascarpone 2: The Rainbow Cake

So messy wie die Liebe: Alessandro Guidas Mascarpone 2 – The Rainbow Cake ist eine dezidiert schwule RomCom, die gerade deshalb funktioniert, weil sie ihren Vorgängerfilm nicht übertrifft. Filmkritik 

Der große Sprung

Neu auf DVD: In Der große Sprung (1927) liefern sich zwei Männer ein spektakuläres Skirennen um die Gunst einer Dame. Arnold Fancks Heimatstummfilm ist Dreiecksliebesgeschichte, Dokument wahnwitziger Stuntarbeit und schelmischer Subtextschwank in einem – und nimmt in Sachen Schlagzahl das spätere Hongkongkino vorweg. Filmkritik 

Hypnose

Dank einer Hypnose kommt Vera in Ernst De Geers Spielfilmdebüt zu sich selbst, und zwar so richtig. Wie ihre anarchische Impulsivität auf das pseudoauthentische Getue eines Workshops für Start-ups prallt, ist unangenehm anzusehen, lustig ebenfalls – und sieht so kalt und kontrollierend wie eine Werbung aus. Filmkritik 

Christmas Eve in Miller's Point

Filmfest Hamburg 2024: Schatten tanzen wie Teufel über die Bäume, Wind und Kälte bedrohen ein behagliches Familienleben: Tyler Taorminas Christmas Eve in Miller’s Point ist ein Schwellenfilm, in dem die Bilder stets kippen können. Filmkritik 

Beetlejuice Beetlejuice

Im Sequel der 1988er Haunted-House-Komödie treffen wir auf alte Figuren oder ihre Entsprechung. Beetlejuice Beetlejuice ist eine Wiederkehr des Bekannten, die sich zunehmend von den Fesseln ihrer Handlung befreit. Die gute Nachricht: Tim Burton hat wieder Spaß mit seinem Spielzeug. Filmkritik 

Treasure - Familie ist ein fremdes Land

Emotionale Sackgassen: Treasure erzählt von einer US-Amerikanerin, die mit ihrem Vater – einem Auschwitz-Überlebenden – nach Polen reist. Die deutsche Regisseurin Julia von Heinz will mit ihrem Film die Erinnerung an den Holocaust wachhalten. Mit viel Gefühl. Filmkritik 

Die Familie mit dem umgekehrten Düsenantrieb - Crazy Family

Der Umzug von der Innenstadt in die Vorstadt heilt keine Zivilisationskrankheit, sondern führt erst recht in den Wahnsinn. Gakuryū Ishiis Klassiker Die Familie mit dem umgekehrten Düsenantrieb (1984) ist ein so absurd komisches wie gruseliges Manifest der Entrücktheit – und kommt jetzt zurück in die Kinos. Filmkritik 

A Killer Romance

Den Schein wahren, bis eine Wahrheit durchscheint: In seinem Screwball-Krimi um die Affäre zwischen einem Fake-Hitman und seiner Fast-Auftraggeberin entlarvt Richard Linklater den Mythos des Auftragskillers und folgt umso lustvoller dessen realweltlichen Auswirkungen. Filmkritik 

Kinds of Kindness

Disney+: Emma Stone, Jesse Plemons und Willem Dafoe bewegen sich durch drei Beziehungs-Episoden, die eher psychoanalytisch als filmisch ergiebig sind. Yorgos Lanthimos versucht das Disney-Publikum wieder abzuschütteln, Kinds of Kindness zieht sich dabei aber vor allem in sich selbst zurück. Filmkritik 

Anora

Russisches Millionärssöhnchen heiratet Sexarbeiterin in Las Vegas: Sean Baker wagt sich aufs Terrain des Exploitationskinos vor. Dabei glaubt er zwar anders als seine Figuren nicht an Romantik, aber ist doch voller Wärme für sie. Filmkritik 

Volveréis - Ein fast klassischer Liebesfilm

In Jonás Truebas Volveréis - Ein fast klassischer Liebesfilm wollen zwei Menschen mal nicht den Anfang, sondern das Ende ihrer Liebesbeziehung feiern und irritieren damit ihr Umfeld. Dass das eine schöne Idee für einen Film ist, wissen die beiden selbst.  Filmkritik 

Beautiful Wedding

Auch in der Fortsetzung der Geschichte um die Liebenden Abby und Travis täuscht Roger Kumble die romantische Komödie nur an, um möglichst viel Spaß mit menschlichem Chaos und Pointenorkanen zu haben. Dafür erfindet Beautiful Wedding die Erotik des Scheiterns. Filmkritik 

Erwarte nicht zu viel vom Ende der Welt

Neu auf MUBI: Anekdoten von Ceaușescu, Viktor Orban und Uwe Boll. Radu Judes neuer Film baut einen Dialog mit dem rumänischen Kino des Jahres 1981 auf und offenbart dabei das Konzentrationsvermögen eines Instagram-Feeds. Filmkritik 

Andrea lässt sich scheiden

Auch nach elf, zwölf Bier findet man nicht zusammen: In Josef Haders Film um eine Frau, die sich nicht nur scheiden lässt, sondern auch ihren Ex-Mann überfährt, scheint eine Welt auf, in der nur die Verkorkstheit verbindet. Filmkritik 

Yannick

Mubi: Ein unzufriedener Theaterzuschauer nimmt Schauspieler und Publikum in Geiselhaft. Quentin Dupieux' Yannick wirkt dabei beinahe entspannt und unterstreicht das Menschliche seiner allegorischen Figuren. Filmkritik 

La Chimera

Einbrecher in Platos Höhle: Alice Rohrwacher erzählt in La Chimera in der ihr eigenen naiv-magischen Weise von sympathischen Grabräubern, Europas schlechtem historischem Gewissen und dem Drang, in Vergangenheit und Träume zu flüchten. Filmkritik 

Chantal im Märchenland

Bora Dagtekin macht die Ikone aus den Fack ju Göhte-Filmen zur Hauptfigur. Dabei ist Chantal im Märchenland mehr Fiebertraum als soziales Projekt: Botschaften sind vorhanden, aber im Zentrum steht der Spaß an Chaos und Vulgarität. Filmkritik 

Mädchen gegen Jungs

Eskalierende Konfrontationen und Kissenschlachten. Die Schule ist im neuen Film von Schauspielerin Hafsia Herzi ein Ort, an dem man mit der eigenen Identität ringt, aber auch ein hierarchischer Hofstaat mit Machtkämpfen. Filmkritik