Netflix: Charlie Kaufman schickt in seinem neuen Film I’m Thinking of Ending Things ein junges Paar auf einen Roadtrip in die Trostlostigkeit zwischenmenschlicher Beziehungen. Zwischendurch wird aus der Wissenschaft und den freien Künsten zitiert. Filmkritik
Zeb Ejiros Home-Video-Hit Domitilla (1996) um eine Frau, die sich in Lagos durchschlägt, ist einer der erfolgreichsten Filme des neuen nigerianischen Kinos. Außerdem eine Oper der geklauten Musik, ein intimes Porträt, ein großes Drama. Spoiler-Alarm: Es gibt einen Gott. Filmkritik
In seinem Debütfilm um einen jungen Geist in Paris wandelt Stéphane Batut zwischen den Welten und sucht nach einer Brücke. Der flüssige Spiegel ist eine filmische Nahtoderfahrung, in der die Handkamera den Moment feiert und Totalen direkt ins Jenseits führen. Filmkritik
Dreiecksgeschichte im Partisanenkrieg des Jahres 1943: Der letzte Film der Brüder Taviani liefert uns dem zunehmenden Wahn seines getriebenen Protagonisten aus. Ein nachdenkliches Spätwerk, in dem der Faschismus als stetige, bleierne Bedrohung fühlbar wird. Filmkritik
VoD: Weinstein in Taiwan. In seiner bislang ambitioniertesten Regiearbeit zeichnet Midi Z ein desillusionierendes Bild vom Filmbusiness. Nina Wus Weg vom Webcam-Girl zum Filmstar ist nur auf den ersten Blick ein sozialer Aufstieg. Filmkritik
Protagonist, Antagonist, Auteur: Tenet schließt die Obsessionen von Weltzerstörer, Weltretter und dem kontrollwütigem Regisseur Christopher Nolan miteinander kurz. Währenddessen laufen Verfolgungsjagden rückwärts ab und die Erde droht vernichtet zu werden. Filmkritik
VoD: Es gibt keinen gesunden Abstand. In Kopfplatzen versucht ein Pädophiler den qualvollen Konfrontationen des Alltags auszuweichen. Filmkritik
Der fortschreitende Wahn gibt den Takt vor. Visar Morinas Exil folgt einem Einwanderer aus dem Kosovo in die Untiefen eines Bürojobs und die Hölle in seinem Kopf, wo harmlose Gesten kaum von böswilligen Übergriffen zu unterscheiden sind. Filmkritik
MUBI: Triptychon einer Gesellschaft als Urteil. Sebastian springt über Geländer handelt von den Träumen eines Kindes und des Films – die einen sollten wahr werden können, die anderen werden es wohl nie. Filmkritik
Historischer Streit der Google-Ergebnisse: Im besten Fall blickt Michael Almereydas neuer Film Tesla durch die Lupe der Vergangenheit kritisch auf die Gegenwart. Im schlimmsten Fall stellt er sich die Welt als gigantische Katze vor. Filmkritik
Der letzte Mieter ist ein deutscher Thriller über Gentrifizierung und Wohnungsräumung, der von einer reaktionären Falle in die nächste tappt. Filmkritik
VoD: Was bleibt in ehemals bewohnten Räumen von einem Menschen, was verliert ein Mensch, der seinen Wohnort verlassen muss? Die dänische Regisseurin Anna Sofie Hartmann erkundet in Giraffe einen bevorstehenden Tunnelbau als gesellschaftlichen Umschlagplatz. Filmkritik
DVD: Eine Strafgefangene und ihr Aborigene-Führer schlagen sich in Jennifer Kents historischem Rape-and-Revenge-Film durch die tasmanische Wildnis. So einig sich die beiden in ihrem Hass auf die englische Kolonialmacht sind, so uneins sind sie sich darüber, wer mehr Leid ertragen hat. Filmkritik
Touristische Bedürfnisse: In Fabienne Berthauds Film Eine größere Welt lindert Schamanismus den Schmerz einer europäischen Frau. Filmkritik
VoD: Nur langsam offenbart I See You, wie übersinnliche Vorkommnisse mit einer Ehekrise und einem alten Kriminalfall zusammenhängen. Während das Angeschaute fast immer Fehlinterpretationen unterliegt, bleibt die Differenz zwischen Spannung und Hinhalten hauchdünn. Filmkritik
VoD: In seinem Coming-of-Age-Debüt jagt der brasilianische Regisseur Leonardo Mouramateus einen jungen Mann durch drei Versionen seiner selbst und gönnt ihm am Ende glückliche Tage. Filmkritik
VoD: Als Film über die Krise von Kleinfamilie und Vaterschaft wäre Der Geburtstag nicht der Rede wert. Doch Regisseur Carlos A. Morelli macht daraus ein verschwenderisches Fest, bei dem er sich kreuz und quer durch die Geschichte des Kinos zitiert. Filmkritik
Neu auf Netflix: Vier Kriegsveteranen kehren nach Vietnam zurück, finden aber anders als John Rambo keine Erlösung. Stattdessen lässt Spike Lee in Da 5 Bloods den Diskurs einfach durchdrehen. Filmkritik
Neu auf DVD: Frau auf der Flucht sucht Yakuza mit Ehre im Leib. Je näher sie ihrem Ziel kommt, desto mehr gehen Realismus und Ernsthaftigkeit über Bord. Takashi Miikes Thriller First Love ist eine absurde Achterbahnfahrt. Filmkritik
Ein Jubiläum, zwei Todesfälle, drei Huldigungen: Filmempfehlungen aus aktuellem Anlass, mit uncoolen, banalen und cholerischen Helden. Special
Er arbeitet bis heute, als würde das Studiosystem noch existieren – und wendet sich in entscheidenden Momenten doch gegen die Nostalgie. Würdigung eines der letzten großen Stilisten des amerikanischen Kinos. Special