Historienfilm

Alexander

Oliver Stone hat Martin Scorsese und andere ausgestochen, sich einen Lebenstraum erfüllt und die Geschichte des größten Eroberers aller Zeiten in zumeist opulenten Bildern aufwendig erzählt. Dabei fehlt ihm jedoch die ästhetische Gesamtkonzeption und so zerbirst das Epos in einzelne Episoden, zwischen denen immer wieder eine penetrant störende Erzählerfigur zu vermitteln sucht. Filmkritik 

Das Phantom der Oper

Frankreich 1870: Die Pariser Oper wird von einem Phantom (Gerard Butler) hinter den Kulissen terrorisiert. Um die junge Sängerin Christine (Emmy Rossum) für sich zu gewinnen, geht es wortwörtlich über Leichen. Uninspirierte Filmadaption des Andrew Lloyd Webber-Musicals, die nicht zu einer eigenen Sprache findet. Filmkritik 

Der letzte Tag des Salvador Allende

Michael Trabitzschs Dokumentarfilm versucht, den letzten Tag im Leben des chilenischen Staatspräsidenten Salvador Allende zu rekonstruieren. Vor allem durch Gespräche mit den engsten Mitarbeitern Allendes, aber auch eingestreutem Dokumentarmaterial, entsteht neben einem Bericht über den von General Augusto Pinochet angeführten Militärputsch vor allem ein persönliches Bild Allendes. Filmkritik 

Dina – Meine Geschichte

Ole Bornedal erzählt in seiner Verfilmung der literarischen Dina-Trilogie der norwegischen Autorin Herbjoerg Wassmo die Geschichte eines traumatisierten Mädchens, das ihr gesamtes Leben über Verluste definiert. Die pittoresken Bilder Norwegens im vorvergangenen Jahrhundert entschädigen dabei nicht für eine völlig dysfunktionale Narration. Filmkritik 

Head in the Clouds - Mit dem Kopf in den Wolken

Head in the Clouds ist ein episches Liebesdrama vor dem tragischen Hintergrund des spanischen Bürgerkrieges und der Invasion Frankreichs durch die Nazis. Oscarpreisträgerin Charlize Theron durchlebt eine ménage à trois zwischen leidenschaftlichen Schicksalswegen der Liebe und politischem Kampf gegen den Faschismus. Atmosphärisch gut inszeniertes Kino im Hollywoodformat mit leichten Schwächen in der Charakterzeichnung. Filmkritik 

Exorzist: Der Anfang

In William Friedkins Exorcist (1973) trieb der mysteriöse Pater Merrin der 12-jährigen Regan den Teufel aus. Im Prequel Exorzist: Der Anfang spielt der Exorzismus nur noch am Rande eine Rolle, stattdessen setzt Regisseur Harlin auf Schockmomente und Ekeleffekte, die mit der Subtilität des Klassikers nichts mehr gemeinsam haben. Filmkritik 

Der neunte Tag

Der luxemburgische Priester Henri Kremer wird aus dem Konzentrationslager Dachau entlassen und erfährt erst in seiner Heimat, dass es nur ein „Urlaub“ für acht Tage ist. Danach muss er zurück, es sei denn, er überzeugt im Auftrag des Gestapo-Chefs Gebhardt den Bischof von Luxemburg, mit der deutschen Besatzung zu kooperieren. In der von Volker Schlöndorff inszenierten Geschichte brilliert ein herausragender August Diehl, insgesamt wird der Film der komplizierten Problematik aber nicht gerecht. Filmkritik 

Evil

Evil ist eine tragische Coming-of-age Geschichte im Schweden der 50er Jahre, ein Film über Ursache und Wirkung körperlicher und seelischer Gewalt in der Familie und der Schule. Die Adaption der Autobiographie Ondskan des schwedischen Bestsellerautors Jan Guillou ist in Skandinavien der größte kommerzielle Kinoerfolg der vergangenen Jahre. Spannend, aber klischeebehaftet. Filmkritik 

Der Untergang

Produzent und Drehbuchautor Bernd Eichinger sowie Regisseur Oliver Hirschbiegel haben mit großem finanziellen Aufwand die letzten zwölf Tage Hitlers im Führerbunker nachgestellt. Mit herausragenden Schauspielern ist dabei aber nur wenig mehr entstanden als eine teure Bebilderung historischer Fakten in Fernsehfilmqualität. Filmkritik 

Silent Waters

Während der Islamisierung Pakistans im Jahre 1979 schließt sich Saleem, der Sohn der verwitweten Ayesha, einer Gruppe islamistischer Fundamentalisten an. Mit Sorge verfolgt Ayesha die Veränderung ihres Sohnes. Silent Waters ist die filmisch konventionell umgesetzte Tragödie eines Einzelschicksals in den religiösen und gesellschaftlichen Wirrungen des Landes, die mutig Stellung bezieht zur aktuellen politischen Situation des indischen Subkontinents. Filmkritik