Drama

Killers of the Flower Moon

Neu auf Apple TV+: In klaustrophobischen dreieinhalb Stunden erzählt Killers of the Flower Moon von einer Mordserie an Mitgliedern des Osage-Stammes, die durch Öl zu Reichtum gelangt sind. Dabei zeigt sich Martin Scorsese diesmal eher als stiller Dokumentarist denn als expressiver Filmemacher. Filmkritik 

Ingeborg Bachmann - Reise in die Wüste

Machtspiel vor prunkvollen Kulissen: In ihrem Biopic konzentriert sich Margarethe von Trotta ganz auf Ingeborg Bachmanns Beziehung zu Max Frisch und die Verarbeitung ihres Scheiterns bei einer Reise in die Wüste. Und macht es sich dabei ziemlich einfach. Filmkritik 

Phantom

Neu auf DVD: Im selben Jahr wie Nosferatu drehte F.W. Murnau einen Film über eine Amour fou, die einen kleinen Angestellten Job, Ruf und Freiheit kostet. Statt vor einem Schreckgespenst mit Krallen erstarren die Leute in Phantom vor einer körperlosen Schönheit. Filmkritik 

The Creator

Ex-Soldat sucht Superwaffe und Familie: Gareth Edwards Sci-Fi-Epos The Creator kennt nur zwei mögliche Umgänge mit Künstlicher Intelligenz – komplette Auslöschung oder vollständige Akzeptanz. Filmkritik 

Abschied

Neu auf Bluray: Im gleichen Jahr wie sein berühmter Erstling Menschen am Sonntag kam ein weiterer Film Robert Siodmaks in die Kinos. Abschied (1930) wird vom Melodram um eine Trennung zusammengehalten, liefert aber in erster Linie ein Potpourri der Lebensrealitäten im Berlin der frühen 1930er Jahre. Filmkritik 

Alaska

In seinem zweiten Film folgt Max Gleschinski einer zunächst namenlosen Frau über die Mecklenburger Seenplatte und in ihre Vergangenheit. Alaska ist ruhig erzählt und nimmt sich doch nicht die nötige Zeit. Filmkritik 

Passages

Ein Genie, sein Mann, und eine Affäre. In Passages inszeniert Ira Sachs ein zum Scheitern verurteiltes Beziehungsdreieck und bewegt sich unaufhörlich einem Abgrund entgegen. Nur Franz Rogowoski als selbstgerechter Regisseur scheint das nicht zu merken. Filmkritik 

Anuschka

Lustspiel unter düsteren Umständen: Helmut Käutners Anuschka um ein Hausmädchen unter Verdacht kündigt sich als Komödie an, lädt aber bald die vier Reiter des Melodrams dazu. Filmkritik 

Forever Young

VoD: Alte Hüte, für immer jung – mit simplen, aber wirksamen Mitteln zeigt Forever Young jugendliche Selbstfindung als Schauspiel mit wilden Kostümwechseln. Dann will der Film auf einmal vernünftig werden. Filmkritik 

Black Box

Die paranoide Suche nach dem Antagonisten. In einem abgerieglten Wohnhaus lässt Aslı Özges Black Box machtlose Mieter aufeinander los, während im Hintergrund etwas anderes den Gang der Dinge bestimmt. Filmkritik 

Introduction

Neu auf MUBI: Hong Sang-soo sei Dank. Die Berlinale findet doch am Potsdamer Platz statt. Introduction ist ein sparsamer Film, aber auch ein tröstlicher. Nur in Deutschland sind die Türen verschlossen, und die Männer lassen einen sitzen. Filmkritik 

Stonewalling

Der Mensch als Ware. Im wohl unzensierten Drama Stonewalling pfeift der eiskalte Wind des chinesischen Raubtierkapitalismus durch den Sommer einer unfreiwillig Schwangeren. Filmkritik 

Welcome Venice

Nach seinem eindrucksvollen Dokumentarfilm Moleküle der Erinnerung dreht Andrea Serge gleich den nächsten Film über seine Heimatstadt. Dabei erscheint das Familiendrama Welcome Venice wie eine überdramatisierte fiktionale Nachlese. Filmkritik 

Club Zero

Absurder Humor oder anti-wokes Statement? Club Zero, Jessica Hausners Satire über den Diätwahn in einem Eliteinternat, riskiert zumindest, im Kulturkampf von reaktionärer Seite vereinnahmt zu werden. Filmkritik 

Die Frau, die rannte

Neu auf MUBI: In Die Frau, die rannte finden alte Freundinnen behutsam wieder zueinander, während von draußen eine weinerliche Männerwelt aus anderen Filmen von Hong Sang-soo herüberschwappt. Das Menschsein steckt dieses Mal ganz in der Katze. Filmkritik 

Schlußakkord

Detlef Siercks Schlußakkord von 1936 trägt den NS-Propagandafilm sichtlich in sich. Doch dabei wirkt die Gestaltung des Melodramas über Flucht, Familie und Musik, als ob sich gerade ein Kind im Spielzeugladen ausprobiert. Filmkritik 

Oppenheimer

Oppenheimer, der Titan: Man mag Christopher Nolan die Überambition vorwerfen, mit der er seinem Helden Göttlichkeit aufbürdet. Doch dass wir uns wohl oder übel auf seine Seite stellen, liegt weniger in der Biopic-Dramaturgie begründet als in Nolans Ethos. Filmkritik 

Die Purpursegel

VoD: Die Purpursegel erzählt vom schwierigen Ankommen eines Kriegsheimkehrers in seinem französischen Heimatdorf. Die Symbolik, die Regisseur Pietro Marcello dafür findet, ist unverschämt nahe an der Romantik, die Bildsprache jedoch kompromisslos modern. Filmkritik 

Hanussen

Neu auf Blu-ray: Die Machtergreifung in der Glaskugel. István Szabós Biografie über den in den 1930er Jahren populären Hellseher erzählt vom langsamen Gleiten in den Abgrund. Dabei erscheint Hanussen (1988) manchmal harmlos versöhnlich, und manchmal voller giftiger Widerhaken. Filmkritik 

Die Erde ist ein sündiges Lied

Neu auf DVD: Ausharren im Abgrund – Die Erde ist ein sündiges Lied (1973) zeigt den Familienalltag in einem finnischen Dorf als karge, kraftraubende Gegenwart. Doch in der niederdrückenden Wirklichkeit findet sich irgendwann auch das Schöne. Filmkritik