Drama

All the Long Nights

Die Büroangestellte Misa und ihren Schreibtischnachbarn eint das Gefühl, in einer aufs Funktionieren fixierten Gesellschaft nichts wert zu sein. All the Long Nights erzählt die simple Geschichte ihrer Annäherung voller Sanftmut und urteilsfreier Neugier. Filmkritik 

Ein kleines Stück vom Kuchen

Eine Rentnerin sucht nach Nähe, Liebe und Sex – im Iran. Ein kleines Stück vom Kuchen ist eine Romantic Comedy, bei der einem immer wieder das Lachen im Halse steckenbleibt. Filmkritik 

The Editorial Office

Berlinale 2024 – Forum: Roman Bondarchuk begann seinen Film um einen Biologen in einer unseriösen Zeitungsredaktion vor der russischen Invasion in Cherson, stellte ihn nach Besetzung und Befreiung der Stadt fertig. The Editorial Office zeigt in skurrilen Episoden eine Gesellschaft, an der man verzweifeln möchte. Filmkritik 

The Wrong Movie

Berlinale 2024 – Forum: Die Künstlerin, Choreographin und Romanautorin Keren Cytter hat einen Langspielfilm gedreht, mit Drohnen, Influencer und Crack. The Wrong Movie dekonstruiert spielerisch die Genres und erforscht mal wieder den Einfluss sozialer Medien auf menschliche Beziehungen und Gefühle. Filmkritik 

Meanwhile on Earth

Berlinale 2024 – Panorama: In Real- und Animationsszenen erzählt Jérémy Clapin von einer jungen Frau mit Bruderkomplex, der eine Stimme aus dem All mit ziemlich dreisten Forderungen in den Ohren liegt. Das setzt nicht nur ihr körperlich zu. Filmkritik 

La Cocina - Der Geschmack des Lebens

Alonso Ruizpalacios serviert einen ambitionierten Film über eine berühmte Restaurantküche in New York – die bietet eine allzu perfekte Metapher für US-amerikanische Einwanderungspolitik. Filmkritik 

Kleine Dinge wie diese

Ein historisches Verbrechen, ein Mann mit Kindheitstrauma und am Ende ein bisschen Gerechtigkeit: Tim Mielants’ Kleine Dinge wie diese könnte die perfekte Parodie eines Berlinale-Eröffnungsfilms abgeben. Filmkritik 

Schock

In seinem Regiedebüt spielt Dennis Moschitto einen Arzt, der nach Entzug seiner Approbation in der Kölner Unterwelt arbeitet. Trotz des Titels sind nicht die blutigen Szenen das Krasse am Thriller Schock, sondern die Atmosphäre einer anhaltenden Niederlage. Filmkritik 

Reality

Tina Satters Film über die Whistleblowerin Reality Winner ist kein Biopic, sondern audiovisuelle Aufbereitung ihrer Entlarvung durch das FBI. Die Bilder knirschen dabei gewaltig – bis Reality schließlich komplett mit seiner „Objektivität“ bricht. Filmkritik 

Colonos

Neu auf MUBI: Mit viel stilistischem Eigensinn, teils brutal eindrücklichen Szenen und einem einzigartigem Setting in rauer Natur erzählt der Neo-Western Colonos von der Grausamkeit, mit der der Süden Lateinamerikas kolonialisiert wurde. Filmkritik 

All of Us Strangers

Neu auf Disney+: Unmöglich zu sagen, ob die zarte Liebesgeschichte zwischen Adam und Harry eine Chance hat. Vor allem weil Adam zeitgleich beginnt, seine verstorbenen Eltern zu besuchen und sie aufzuklären darüber, was es heißt, heute schwul zu sein. Filmkritik 

Stella. Ein Leben.

Die Jüdin Stella Goldschlag verriet während der NS-Zeit Hunderte Juden an die Gestapo. Kilian Riedhofs Film lässt sie mit ihrem Mann wie Bonnie und Clyde durch Berlin streifen und die Geschichte zunehmend in hochästhetisierten Horror driften. Filmkritik 

Babylon

Neu bei MUBI: Klage, Wut und trotziger Groove. Regisseur Franco Rosso begleitet das Soundsystem „Ital Lion“ durch den Londoner Stadtteil Brixton. Dabei nimmt Babylon (1980) Spike Lees Do The Right Thing (1989) vorweg, ist aber weniger didaktisch. Filmkritik 

Im letzten Sommer

VoD: Die Anwältin, ihr Stiefsohn und eine verbotene Affäre. Catherine Breillats neuester Film kommt als leichtes Sommerstück daher. Doch die französische Regisseurin macht es sich wie eh und je im Schmerz bequem. Filmkritik 

Critical Zone

Koks-Taxi Teheran. Ali Ahmadzadehs radikaler Locarno-Gewinner Critical Zone begleitet einen Drogendealer und wirft dabei einen komplett unverschleierten Blick auf die iranische Gesellschaft. Filmkritik 

How to Have Sex

Saufen! Ficken! Eskalation! Der beste Urlaub ever! How To Have Sex zeigt die Ferien dreier junger Frauen auf Kreta wie einen Rausch. Doch die Blicke der Hauptfigur Tara lassen erahnen, dass sie nicht ganz eins ist mit der Performance rücksichtsloser Feierlaune. Filmkritik 

Mein Falke

VoD: Ein schwieriger Vater, vielleicht eine Halbschwester und die Skelette der Vergangenheit. In seinem jüngsten Fernsehfilm lässt Dominik Graf einiges auf seine Protagonistin einprasseln. Mein Falke ist eine angenehm kleinformatige Erzählung über die Frage, wie viel Leben im eigenen Leben steckt. Filmkritik 

The Old Oak

„Solidarity, not charity“. In seinem möglicherweise letzten Film lässt Ken Loach eine Gruppe syrischer Neuankömmlinge die Stammkundschaft des Pubs The Old Oak entzweien. Filmkritik 

There Is A Stone

Steine springen lassen, Steine sammeln, Steine verlieren: Eine Frau und ein Mann vertreiben sich am Flussufer die Zeit. Geduldig verharrt der japanische Film There is a Stone bei scheinbar sinnlosen Gesten und eröffnet einen kontemplativen Blick auf die Welt. Filmkritik 

Hör auf zu lügen

Ein junger Schwuler, der aus der Provinz ausbrechen möchte, wird zum Schriftsteller, der in der verhassten Heimat seine Wunden heilen will. Olivier Peyon erzählt von vertanen Chancen sowie einer erlösenden Begegnung und besticht vor allem mit Musik und intimen Flashbacks. Filmkritik 

The Quiet Girl

VoD: Dass es die neunjährige Caít bei ihren Gasteltern besser hat als zu Hause, ist schnell klar. Doch wie das in sich gekehrte Mädchen langsam auftaut, zeigt Colm Bairéads Spielfilmdebüt The Quiet Girl in behutsamen Trippelschritten. Filmkritik