Drama

Der schlimmste Mensch der Welt

VoD: Angegriffene Männlichkeit und eine Frau, die vieles mitmacht. Joachim Trier baut Beziehungsgebilde, die von der Gegenwart zeugen sollen – und tief blicken lassen. Filmkritik 

Alles ist gutgegangen

VoD: François Ozons Alles ist gut gegangen ist der Final Countdown eines großen Sturkopfes und ein maximal unaufgeregter Film übers Sterben. Filmkritik 

First Cow

MUBI: Mit gestohlener Milch Brötchen backen, oder die europäische Unterwerfung des amerikanischen Kontinents als infantiles Projekt. First Cow stürzt sich mit großer Lust in die Persiflage und weiß um das Trügerische jeden Triumphs. Filmkritik 

Sommer 85

VoD: David und Alexis tanzen, aber nicht mehr zum selben Soundtrack. François Ozons Sommer 85 erzählt von zwei Jungen, die sich rauschhaft ineinander verlieben, aber auf eine jeweils andere Art. Filmkritik 

Annette

Ständig ist er nackt. Adam Driver spielt einen Macker, einen gefährlichen noch dazu – und imitiert Leos Carax, in einem Film, der parasitär wie ein Bandwurm alles aufsaugt. Und den man nicht mehr so leicht los wird. Filmkritik 

The Nest – Alles zu haben ist nie genug

Zurück ins Overlook-Hotel: Sean Durkins The Nest lässt eine amerikanische Familie in ein Haunted House wie aus Shining übersiedeln. Was sie heimsucht, ist aber nichts Übernatürliches, sondern nur der Geist der 1980er Jahre. Filmkritik 

Vom Nachteil geboren zu sein

VoD: Die Fähigkeit zu erinnern als Nachteil des Geborenseins. Sandra Wollners Science-Fiction-Film Vom Nachteil geboren zu sein treibt uns die Vorstellung aus, dass Androiden träumen können. Filmkritik 

PTU (Police Tactical Unit)

VoD: Kaum ein Filmemacher braucht das extreme Breitwandformat so sehr wie Johnnie To. Wenn Cops und Gangster aufeinanderprallen, wird PTU (2003) von einer Noir-Aktualisierung zu einem Spiel auf großer Bühne. Filmkritik 

Kino als Unfall und Erlebnis: Die Filme des Ulli Lommel

Vom deutschen Alain Delon zum erratischen Essayfilmer: Die Karriere des Ulli Lommel verbindet Fassbinder mit Warhol, Lederhosenfilme mit Slashern, Kunst mit Küblböck. Das Berliner Zeughauskino widmet ihm ab Freitag eine Retrospektive. Über einen Regisseur, der sich nicht darum scherte, wie die Dinge auszusehen haben. Special 

Frühling in Paris

VoD: Frühling in Paris erzählt die Begegnung zwischen der 16-jährigen Suzanne und dem 35-jährigen Raphaël wie einen Traum. So ganz räumt Regisseurin Suzanne Lindon in ihrem Debüt den Verdacht nie aus, dass ihre Heldin sich nur ein Alter Ego erfindet. Filmkritik 

Jesus Egon Christus

Eine Gratwanderung zwischen Psychose und Erlösung in nur 50 Minuten. Jesus Egon Christus ist ein ziemlich einzigartiger Film, der nicht nur aus der sonst so braven Perspektive Deutsches Kino herausragt. Filmkritik 

Streaming-Tipps: Let’s go get rich!

Auf Goldsuche und in Stammkneipen: Auf MUBI gibt es zwei Filme des texanischen Independent-Regisseurs Eagle Pennell zu sehen, der seine Slacker-Figuren voller Verständnis in eskalierende Situationen bringt. Special 

The Woman in the Window

Neu auf Netflix: Das Testpublikum tat sich schwer, reale Szenen von Fantasien der Protagonistin zu unterscheiden. Darauf wurde Joe Wrights Thriller umgeschnitten. Was von dem Problem übrigbleibt, ist das Reizvollste an The Woman in the Window. Filmkritik 

Irreversibel – The Straight Cut

Wie man die Zeit auch dreht und wendet, in Richtung Zerstörung geht sie in Irreversibel leider immer. Dabei zeigt die neue, chronologische Schnittfassung, dass Gaspar Noés Film nie etwas verborgen hat, was es zu offenbaren gäbe. Filmkritik 

Die letzte Stadt

Avantgardistischer kleiner Bruder zu Nolans Tenet: In Die letzte Stadt wirft Heinz Emigholz die Frage auf, ob es in einer global vernetzten Welt überhaupt noch möglich ist, an einem Ort zu sein, oder ob wir nicht immer zugleich hier und irgendwo anders sind. Filmkritik 

Der Rausch

Ein Psychologe hat mal behauptet, der Mensch werde mit einem Alkoholdefizit geboren. Thomas Vinterberg gefällt's: Der Rausch ist eine Hommage an unsere liebste Droge, stellt aber auch die Frage, ob wir überhaupt glücklich werden können. Filmkritik 

Oxygen

Netflix: Nicht wissen, wer man ist, und dann auch noch in einer Kammer mit wenig Sauerstoff feststecken. Oxygen spielt in einem Zwangskokon, aus dem sich Mélanie Laurent zu befreien versucht – und mit der Frage, ob Regisseur Alexandre Aja hier der einzige Sadist ist. Filmkritik 

Abuse of Weakness

Gelähmte Regisseurin trifft Betrüger in Topform: Catherine Breillats bislang letzter Film beruht auf Selbsterlebtem. Auf angenehm sachliche Art erzählt Abuse of Weakness, wie ein gesunder muskulöser Körper einen kranken Körper missbraucht. Filmkritik 

Klang der Verführung

Neu auf DVD: Ficken auf dem Kreuzweg. Der japanische Regisseur Isao Yukisada mischt Schicksalsschlag und Softporno und lässt das Roman-Porno-Genre des Filmstudios Nikkatsu wiederaufleben. Filmkritik