Jennifer Connelly und Ben Kingsley brillieren als ungleiche und sich doch ähnliche Besitzer des gleichen Hauses. Ihre Tragödie erzählt der existenzialistische Film in ausgewogen komponierten Bildern und sparsamen Dialogen. Bereits mehrfach ausgezeichnet (u.a. drei Oscar-Nominierungen) stellt sich mit diesem Debüt ein erstaunlicher neuer Regisseur vor: Vadim Perelman. Filmkritik
Mike Leighs neuster Film behandelt das moralische Dilemma einer Frau, die im London der 50er Jahre illegale Schwangerschaftsabbrüche vornimmt. Der Film wurde auf dem Filmfestival Venedig 2004 als bester Film ausgezeichnet. Filmkritik
Der türkische Regisseur Nuri Bilge Ceylan überzeugt in Uzak durch eine ruhige, melancholische Bildsprache. Für die tragischkomische Erzählung einer Begegnung zweier entfremdeter Cousins in der winterlich verschneiten Metropole Istanbul erhielt der Film in Cannes 2003 den „Großen Preis der Jury“. Filmkritik
In seinem Regiedebüt erzählt Hendrik Hölzemann von dem jungen Rettungsassistenten Paul, der von allen „Crash“ genannt wird, weil er als kleiner Junge einen Autounfall überlebte. Neben der Visualisierung der Auswirkungen des Unfalls auf Paul ist es dem Regisseur und Drehbuchautor gelungen, den Alltag im Kölner Rettungsdienst realistisch zu schildern und eine wunderschöne Liebesgeschichte in intimen Bildern einzufangen. Filmkritik
Basierend auf Allan Knees Theaterstück Der Mann der Peter Pan war inszeniert Marc Forster (Monsters Ball, 2001) ein biederes Rührstück, das getragen von Johnny Depp an vielen Momenten dennoch ergreifend wirkt. Filmkritik
Am 7. Oktober 1944 fand der einzige Aufstand im Vernichtungslager Auschwitz II (Birkenau) statt, der trotz langer Organisation und Planung unvorbereitet und spontan ausbrach. Ausgeführt wurde er von Häftlingen des Sonderkommandos, die in den Krematorien arbeiten mussten. Tim Blake Nelsons beklemmender und hoffentlich aufsehenerregender Film berichtet von diesen Häftlingen. Filmkritik
Der Regieerstling Sathyan Rameshs handelt von fünf Schauspielerinnen, die sich bei einem Casting kennen lernen und in der darauffolgenden, alkoholseligen Nacht einander ihre Probleme, Träume und Lebensphilosophien erzählen. Trotz eines mittelmäßigen Drehbuchs, gelingt dem ehemaligen Filmkritiker dabei ein bisweilen unterhaltsamer Film. Filmkritik
Melanie Pröschle tritt mit viel Enthusiasmus ihre erste Stelle an einer Realschule in Karlruhe an. Ihr Versuch, ein neues Leben anzufangen scheitert kläglich, da ihre bemühte Art weder im beruflichen noch privaten Umfeld ankommt. Der Wald vor lauter Bäumen, Maren Ades beachtenswertes Regiedebüt, ist kein Film, der sich bei seinem Publikum einschmeichelt. Filmkritik
Wein, Weib und wenig Gesang: Alexander Payne erzählt in diesem mit zwei Golden Globes ausgezeichneten Film die Geschichte zweier Männer, die in Kalifornien nicht nur guten Wein, sondern auch noch anderes Lebenswertes suchen. Eine sehenswerte Tragikomödie, deren Regisseur gelegentlich zu wenig auf seine großartigen Schauspieler vertraut. Filmkritik
Stéphane Vuillets erster Spielfilm 25 Grad im Winter, der 2004 auch im Wettbewerb der Berlinale lief, ist eine charmante Tragikomödie über vier Menschen auf der Suche nach etwas, das sie aus ihrer Einsamkeit herausführt. Filmkritik
Schneeland erzählt zwei Geschichten: die Geschichte von der Todessehnsucht der Schriftstellerin Elisabeth und die Geschichte vom Leiden und Lieben der Bauerntochter Ina. Beide Geschichten sollen zusammengehören und werden auch zusammengeführt. Trotz einiger herausragender Schauspieler ist Schneeland jedoch eine fast gänzlich misslungene Konstruktion, weil die Geschichte um Ina durch ihren Rückbezug auf Elisabeth nur instrumentalisiert wird. Filmkritik
Irvin Winklers Cole Porter-Biographie De-Lovely ist ein exzellent besetzter musikalischer Bilderbogen, eine Hommage an die Glanzzeit der Musicals und gleichzeitig der Versuch, authentisch das Leben einer faszinierenden Persönlichkeit wiederzugeben. Filmkritik
Martin Scorseses Bio-Pic Aviator reflektiert das Leben des Hollywood-Produzenten, Flugzeugingenieurs, Frauenhelden und vor allem kranken Außenseiters Howard Hughes in den dreißiger und vierziger Jahren. Ein großer Film – leider etwas zu groß für Hauptdarsteller Leonardo DiCaprio. Filmkritik
Der Klimaforscher Matt (Kieran O’Brien) lernt in London die amerikanische Austauschstudentin Lisa (Margo Stilley) kennen und lieben. In seinem neuen Film versucht Michael Winterbottom, die Grenzen expliziter Sexualitätsdarstellung im Kino auszuweiten, vermag dabei aber nicht zu überzeugen. Filmkritik
Der Lehrer einer Eliteschule wird auf den Arbeitersohn Friedrich aufmerksam. Stolz ergreift der Junge die Chance, aus der beengenden Armut auszubrechen, aber die Schule hält für ihn eher Konflikte als Möglichkeiten bereit. Der als Pubertäts-Studie vielleicht nicht ganz misslungene Film trägt schwer an einem Dilemma: Er spielt im nationalsozialistischen Deutschland des Jahres 1942. Filmkritik
Wer nach Ocean’s Twelve (2004) eigentlich eine Julia-Roberts-Pause einlegen müsste, kann dennoch entspannt in Hautnah gehen, denn es handelt sich nicht um ein Starvehikel für die junge Mutter. In der seltenen Konstellation mit drei weiteren, gleichgestellten Hauptdarstellern ist Roberts Teil eines Viererensembles. Neben ihr spielen Clive Owen, Jude Law und Natalie Portman in einer außergewöhnlichen Bühnenverfilmung. Filmkritik
Zwischen Philippe (Benoit Magimel) und Senta (Laura Smet) entsteht in kürzester Zeit eine intensive, gar mystische Liebesbeziehung. Claude Chabrol inszeniert sie in einem Spiel mit den Konventionen der Komödie und des Thrillers, schafft damit aber kaum mehr als ein Übergangswerk. Filmkritik
Nach Die Bank (Bænken, 2000), dem ersten Film einer Trilogie über die dänische Gesellschaft, erzählt Per Fly nun, wie ein Industriellensohn (Ulrich Thomsen – Festen) sein Leben zugunsten der Fabrik seines Vaters opfert. Über ein bürgerliches Portrait hinaus erzählt Das Erbe den universellen Konflikt zwischen Selbstverwirklichung und Pflichtgefühl. Auf dem Festival von San Sebastian wurde der Film für das beste Drehbuch ausgezeichnet. Filmkritik
Gwyneth Paltrow spielt Sylvia Plath, eine der bedeutendsten amerikanischen Schriftstellerinnen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Sie war mit dem englischen Lyriker Ted Hughes verheiratet und nahm sich mit nur 30 Jahren 1962 das Leben. Sylvia konzentriert sich jedoch zu sehr auf das Paar Plath/Hughes und verliert dabei manchmal die Titelheldin aus den Augen. Filmkritik
Weil sie sich in der Tür geirrt hat, vertraut Anna dem Steuerberater William Faber ihre Eheprobleme an. Zwischen dem vermeintlichen Psychoanalytiker und seiner attraktiven Klientin entspinnt sich eine Beziehung voller Rätsel und erotischem Verlangen. Der Film besticht durch ein erstklassiges Schauspielerduo, enttäuscht aber durch manch plattes Klischee. Filmkritik
Anna (Nicole Kidman) trauert ihrer verstorbenen Liebe hinterher und glaubt diese in einem zehnjährigen Jungen wiederzufinden. Reinkarnation ist jedoch nur vordergründig das Thema dieses Films, der den Fall einer liebeskranken Frau mit namhaften Schauspielern schildert, sich dabei allerdings über weite Strecken in einem Mystery-Rätsel verläuft und keine ästhetische Ausgewogenheit entwickelt. Filmkritik