
Der Gymnasiast
VoD: Aus Verlust erwächst erst Trauer, dann Unberechenbares. Christophe Honoré erforscht weiter, was es heißt, ein junger schwuler Mann aus der Provinz zu sein. Leichtfüßig, betrübt, erotisch und intensiv. Filmkritik
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VoD: Aus Verlust erwächst erst Trauer, dann Unberechenbares. Christophe Honoré erforscht weiter, was es heißt, ein junger schwuler Mann aus der Provinz zu sein. Leichtfüßig, betrübt, erotisch und intensiv. Filmkritik
Wessen Geschichte wird erzählt, wer kommt aufs Filmplakat? In Der vermessene Mensch widmet sich Lars Kraume deutschen Kolonialverbrechen in Namibia – und muss sich auf der Premiere kritische Fragen anhören. Filmkritik
Neu auf Blu-ray: Ein Bürger ohne Fehl und Tadel wird scheinbar grundlos terrorisiert. Tödliche Angst spielt mit dem Image des Hauptdarstellers Lino Ventura als Mann der Tat und zieht seine Spannung gerade aus dem Ausbleiben eines sich aufdeckenden Krimiplots. Filmkritik
VoD: In ihrem ersten Spielfilm zeigt Alice Diop den Prozess gegen eine Kindermörderin und bleibt dabei ihrem dokumentarischen Drang treu. Saint Omer ist so schlicht wie vielschichtig – und hält unserer Gegenwart mitsamt ihrer True-Crime-Obsession einen Spiegel vor. Filmkritik
Neu auf DVD: Stilistisch erinnert Josef von Bákys Justizirrtums-Krimi an Edgar-Wallace-Filme, nur ohne jede ironische Brechung. Unwirkliches Licht und lange Schatten geben Gestehen Sie, Dr. Corda! (1958) einen Flair, als greife Nosferatu persönlich nach den Seelen der Leute. Filmkritik
Berlinale 2023 – Forum: Rabah Ameur-Zaïmeche interessiert sich in The Temple Woods Gang mehr für autarke und tranceähnliche Momente als für einen Genre-Spannungsbogen. Und doch ist sein Stadtviertel- und Ensemblefilm auch ein hartes Heist-Movie. Filmkritik
In ihrem Spielfilmdebüt erzählt Estibaliz Urresola Solaguren von der Identitätssuche eines Kindes – und von drei Frauen, deren Stiche eine heilende Wirkung haben. Filmkritik
Berlinale 2023 – Encounters: Hong Sang-soo folgt einem Low-Budget-Filmemacher ohne Idee zu den Dreharbeiten auf einer Insel. In Water betont das Machen, und erschafft Bilder, die man tatsächlich noch nie in einem Hong-Film gesehen hat. Filmkritik
VoD: Mit Anleihen an die Romantik sieht Christian Petzold einer künstlerischen Krise ins Auge, ohne vor ihr zu kapitulieren. Roter Himmel lässt Natur und Liebe, Künstlerambitionen und einen tollen Song entbrennen. Filmkritik
Auf den ersten Blick erzählt Die Fabelmans von einem jungen Filmemacher und seiner Lust am bewegten Bild. Doch die dahinterstehende Auflösung einer Familie macht den Film zu einem der ernsthaftesten und emotionalsten Werke Steven Spielbergs. Filmkritik
VoD: Ödipus als Spielzeug – Angela Schanelec demontiert in ihrem traumhaften Film einen Mythos und baut ihn neu zusammen. Jeder Music-Track ist ein kleines Geschenk, und Staat, Religion und Verrat rascheln in Music wie Blätter im Wind. Filmkritik
Seneca als nervtötendster Philosoph aller Zeiten, sein Schüler Nero als machtgeiles Riesenbaby und „Mr. President“: Robert Schwentkes Film mit John Malkovich ist am politischsten, wenn er Quatsch macht, und wirkungslos, wenn er politisch wird. Filmkritik
Berlinale 2023 – Encounters: Die Dialektik der Aufklärung eine Schraube weiterdrehen: White Plastic Sky fantasiert sich in eine Welt ohne Fantasie und ins Apokalyptische ohne Apokalypse. Filmkritik
Philippe Garrel dreht mit seinen drei Kindern einen Film über eine Puppenspieltruppe. Filmkritik
Was ist schon die Welt, was ist schon die Zeit, wenn der Bass dröhnt, der Körper schwitzt, der Beat die einzig sinnvolle Struktur vorgibt, in der es sich leben lässt. In Das Tier im Dschungel gibt es nur den Moment und die Musik, die Präsenz und das Präsens. Filmkritik
Neu auf MUBI: Celine Song beobachtet in ihrem Debütfilm, wie eine schüchterne Liebe zu einer platonischen Fernbeziehung über Jahrzehnte anwächst. Dass sie dabei immer den richtigen Ton trifft, tut Past Lives gar nicht immer so gut. Filmkritik
Berlinale 2023 – Wettbewerb: Franz Rogowski sieht im tranceartigen Fremdenlegionärs-Drama Disco Boy einen Geist, ehe er selbst zu einem wird. Filmkritik
Amazon Prime: John Trengove schickt einen schmächtigen Jungen in einen Männerkult, und schon eskalieren Jesse Eisenbergs Ticks. Manodrome will Untersuchung unserer Welt sein, greift dafür aber ganz schön in die Tasten. Filmkritik
Berlinale 2023 – Wettbewerb: Eine Frau in einem Käfig in der Wüste – und dann noch Pandemie und Postapokalypse. Rolf de Heer will ziemlich viel. Seine dystopische Rassismus-Parabel The Survival of Kindness ist aber am stärksten, wenn am wenigsten passiert. Filmkritik
Jeder muss sein altes Leben hinter sich lassen. Emily Atef begibt sich auf einen ostdeutschen Bauernhof im Nachwendesommer und sucht nach so großen Gefühlen und Wendungen, wie es sie nur im Kino gibt. Das Wunder ist, dass das wirklich hinhaut. Filmkritik
Machtmissbrauch mit Mahler und #MeToo. Cate Blanchett steuert als übergriffige Dirigentin Lydia Tár in den Untergang. Statt daraus ein lupenreines Lehrstück zu machen, konzentriert sich Todd Field auf die Grauzonen und aufs Surreale. Filmkritik