Quatschige Handlung, stylisches Retro-Türkis und Fernweh der leereren Sorte: Joachim Rønnings Tron: Ares sieht teils fantastisch aus, kann aber insbesondere auf emotionaler Ebene nicht ganz mit seinen beiden Vorgängern mithalten. Filmkritik
Netter Kampfgigant haut alles zu Klump. Benny Safdies The Smashing Machine unterläuft die Konventionen des Sportfilms, weiß aber oft nicht, was er stattdessen erzählen will. Filmkritik
Ein Unterhändler, hinter dessen aalglatter Fassade sich doch etwas verstecken muss. David Mackenzie gelingt und misslingt mit The Negotiator ein schön dahingleitender Paranoiathriller, der die Angst zu sehr in Schach hält. Filmkritik
Gesichtsmuskeln machen Überstunden, Politsignale führen ins Nirgendwo und auf der Tonspur macht sich musikalischer Dauerhagel breit: P.T. Andersons Pynchon-Paraphrase One Battle After Another ist ein Film, der vieles kann, aber längst nicht so crazy ist, wie er es gerne wäre. Filmkritik
Teils direkter und unnachgiebiger Actionklopper, teils mäandernde Tragikomödie, deren Hauptfigur gerne Pasta kocht. Gabriele Mainettis Kung Fu in Rome ist hochgradig sympathisches italienisches Genrekino in guter alter Hongkong-Tradition. Filmkritik
James Gunn schöpft in seinem Superman-Reboot beherzt aus dem nahezu grenzenlosen Fundus bunter Figuren, den ihm die Comic-Vorlage bietet. Wirklich lebendig wird der Film aber erst, wenn sich die Fantasy mit dem Alltäglichen das Bild teilen muss. Filmkritik
Freaky Tales schwelgt zunächst selig im bunten Inventar der 80er Jahre, doch bald blitzen die politischen Konflikte unserer Gegenwart hervor. Nostalgische Weltflucht und kritische Zeitdiagnose halten in dem Film von Anna Boden und Ryan Fleck eine prekäre Balance. Filmkritik
Ein alter Hund auf der Rennstrecke: Brad Pitt brilliert in Joseph Kosinskis erstklassigem Rennfahrerspektakel F1 - Der Film mit lässiger Eleganz. Lauter als die Motoren dröhnt hier nur der Hans-Zimmer-Score. Filmkritik
Endlich vollständig erhältlich, als Blu-ray: Lau Kar-leungs und Jackie Chans Hongkongperle Drunken Master II. Kämpfen wie betrunken − tugendhaft und impertinent. Filmkritik
Als Spinoff der John-Wick-Reihe steht Len Wisemans Ballerina vor demselben Dilemma wie seine Hauptfigur: Das Töten ist ein trauriges Schicksal, das ihm von außen aufgebürdet wurde. Und doch verspürt er innerlich auch diese unbändige Lust an der enthemmten Zerstörung. Filmkritik
Sonderbar verlabert. Regisseur Christopher McQuarries Mission: Impossible - The Final Reckoning, teurer (wahrscheinlicher) Abschluss einer der letzten verbliebenen Blockbuster-Filmserien alter Schule, kommt trotz Tom Cruise und eleganter Oberflächen nicht so recht in Schwung. Filmkritik
Neu auf Netflix: Schmerz und Sorge wegen ihrer heranwachsenden Kinder verbinden einen Polizisten, einen Politiker und eine Triadenchefin in Gareth Evans‘ atemberaubend adrenalingeladenen und fantasievollem Actionfilm Havoc mit Tom Hardy und Forest Whitaker. Filmkritik
Die Frau eines CIA-Analysten stirbt bei einem Terroranschlag. Der ängstliche und nerdige Ehemann (Rami Malek) rächt sie mit einer klug umgesetzten Schnapsidee. Dabei setzt The Amateur-Regisseur James Hawes auf eine kühle, geerdete Ästhetik, bescheidene Schauwerte und gute Schauspieler mit ernsten Mienen. Filmkritik
Der Reiz der Substanzlosigkeit: Paul W.S. Andersons In the Lost Lands schöpft aus dem Fundus des Western- und Science-Fiction-Kinos und erschafft eine Gegenwelt, die sich in erster Linie aus Stimmung, Textur und Licht zusammensetzt. Filmkritik
Hélène Cattet und Bruno Forzani greifen in Reflection in a Dead Diamond tief in den Bilderfundus des 60er-Jahre-Eurospy-Kinos. Die pulsierende Masse visueller Attraktionen verdichtet sich zu einem Film, nach dem niemand gefragt hat und der darum umso berauschender ist. Filmkritik
Drei, vier, fünf Filme stecken in Bong Joon-hos neuem Streich Mickey 17. Dazu ein ziemlich superer Robert Pattinson als Nr. 17 seiner von einer Art Sonnenbank ausgedruckten Inkarnationsreihe. Und süße Aliens mit weise in die Welt blickenden Äuglein: Sonderbar und sympathisch ungelenk, wie eine provisorisch zusammengeleimte Laubsägearbeit, kommt das daher. Filmkritik
Mit Captain America: Brave New World unternehmen die Marvel Studios ein paar vorsichtige Schritte in Richtung klassisches Genrekino. Am Ende dominiert aber doch wieder die Green-Screen-Beliebigkeit. Filmkritik
Maskottchen-Massaker: Mike Chesliks Hundreds of Beavers greift zurück auf die Tradition des Stummfilm-Slapsticks und entfacht einen Wirbelwind an überdrehter Skurrilität. In seinem Gag-Dauerfeuer verliert der Film aber jene Reibung mit der Realität, die der Komik erst ihre Schlagkraft verleihen würde. Filmkritik
Neu auf MUBI: Ein romantischer Slapstick-Wirbelsturm im präkommunistischen China: Tsui Harks meisterlicher Shanghai Blues liefert Attraktionen im Sekundentakt, ist aber gleichzeitig von melancholischen Stimmungen durchzogen. Filmkritik
Im dritten Teil der Filmreihe um den sprechenden Bären tauscht Neu-Regisseur Dougal Wilson das wilde London gegen die Tiefen des Dschungels. Dort findet Paddington in Peru eine gänzlich neue Spielwiese für seine Figuren, kann aber der Erinnerung an die Vorgängerfilme nicht ganz entfliehen. Filmkritik
Alles funkelt, atmet, malt und spielt. Den Theater- und Filmregisseuren Alexandre de La Patellière und Matthieu Delaporte gelingt mit Der Graf von Monte-Cristo ein klassischer Abenteuerfarbfilm mit Feingefühl und Tiefgang. Filmkritik