Slavoj Zizek – The Pervert’s Guide to Cinema

Slavoj Zizek beim Vortragen seiner Filmanalysen zuzuhören, die auf den psychoanalytischen Theorien Jacques Lacans basieren und diese weiterentwickeln, ist ein großer Spaß. Der Slowene ist zweifelsohne so etwas wie der Maverick unter den zeitgenössischen Filmphilosophen, ein Image, das er auch durchaus kultiviert. Sophie Fiennes setzt ihn inmitten der Schauplätze berühmter Filme wie Hitchcocks Die Vögel (The Birds, 1963) oder Coppolas Der Dialog (The Conversation, 1974) in Szene, oder stellt gar einzelne Kulissen von Filmen David Lynchs nach. Von hier aus improvisiert Zizek mit großem Enthusiasmus über die Natur des filmischen Erlebnisses, oftmals brillant, immer humorvoll. So präsentiert die Dokumentation Slavoj Zizek – The Pervert’s Guide to Cinema (2007) alles andere als trockene Filmtheorie und sei allen Cinephilen dieser Welt wärmstens empfohlen. Ursprünglich konzipiert als Dreiteiler, zeigt 3sat eine weitaus kürzere Schnittfassung, die eigens für den Sender entstanden ist. (kst)