Claude Faraldo: Themroc

In Themroc (1972) entwirft Claude Faraldo die Metamorphose der Hauptfigur zum Höhlenmenschen als den ultimativen Befreiungsakt von gesellschaftlichen Zwängen und Alltagsmonotonie. Michel Piccoli gibt eine energiegeladene Schauspielleistung als Titelheld, ein kleiner Arbeiter, dem die tabu- und autoritätsfreie Existenz als Quasi-Neandertaler erstrebenswerter erscheint als die Zivilisiertheit der modernen Welt, und schon bald steckt er sämtliche Nachbarn mit seinem Impuls an. Auch der Film wird infiziert, so spiegelt Faraldo in seinen exzessiv triumphierenden Bildern die Hemmungslosigkeit des Protagonisten wider. Dialoge wiederum werden reduziert auf animalische Laute und unverständliches Pseudofranzösisch. Zweifelsohne ist Themroc ein Produkt seiner Zeit, besitzt aber heute durchaus noch absurden Charme. (kst)
Sendetermine
, Arte
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