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De humani corporis fabrica

Neu auf MUBI: In De Humani Corporis Fabrica erschließen Véréna Paravel und Lucien Castaing-Taylor mit dem Inneren des menschlichen Körpers einen unbekannten Kontinent. Erneut ist das Sensory Ethnography Lab weniger an der Vermittlung von Wissen als an einem neuartigen Erleben interessiert. Filmkritik 

Die Zukunft in unseren Händen

VoD: Wie die Welt geboren wird. In ihrem dokumentarisch anmutenden Film porträtiert Léa Fehner ein Gesundheitssystem, das Patienten und Personal malträtiert. Die Zukunft in unseren Händen lässt die Geburtsstation zur Fabrik werden. Filmkritik 

One in a Million

VoD: Die Schülerin Yara verfolgt online alles, was die Influencerin Whitney Bjerken so treibt. Joya Thomes Dokumentarfilm One in a Million fragt, ob das Erwachsenwerden beider Mädchen trotz räumlicher Trennung nicht eine gemeinsame Erfahrung ist. Filmkritik 

Queen of Earth

Neu auf MUBI: Zwei Frauen am See, der Horror ganz nah. Alex Ross Perry bedient sich in der Motivkiste der Filmgeschichte und erweitert sein pessimistisches Laberkino um ein feines kleines Psychodrama. Filmkritik 

Tagebuch einer Pariser Affäre

VoD: Mit Fremdschammomenten und Slapstick-Miniaturen erzählt Tagebuch einer Pariser Affäre von vermeintlich unverbindlichen Sextreffen. Zugleich führt der Film ständig vor, was seine ungleichen Hauptfiguren ausblenden: wie sehr sie ineinander verliebt sind. Filmkritik 

Tödliche Angst

Mediatheken-Tipp: Ein Bürger ohne Fehl und Tadel wird scheinbar grundlos terrorisiert. Tödliche Angst spielt mit dem Image des Hauptdarstellers Lino Ventura als Mann der Tat und zieht seine Spannung gerade aus dem Ausbleiben eines sich aufdeckenden Krimiplots. Filmkritik 

Saint Omer

VoD: In ihrem ersten Spielfilm zeigt Alice Diop den Prozess gegen eine Kindermörderin und bleibt dabei ihrem dokumentarischen Drang treu. Saint Omer ist so schlicht wie vielschichtig – und hält unserer Gegenwart mitsamt ihrer True-Crime-Obsession einen Spiegel vor. Filmkritik 

Bis ans Ende der Nacht

VoD: Das Krimigenre steckt voller Geschlechterbilder, die Bis ans Ende der Nacht betont selbstverständlich um eine trans Perspektive ergänzt. Dabei wird die Fußfessel von Protagonistin Leni zugleich zum Sinnbild für den Stand der Dinge im deutschen Film. Filmkritik 

What a Fantastic Machine

VoD: Mit einer rasanten Collage liefert What a Fantastic Machine einen so unterhaltsamen und vielseitigen Abriss der Bewegtbild-Geschichte, dass selbst zappelige Schulklassen verstummen. Filmkritik 

Music

VoD: Ödipus als Spielzeug – Angela Schanelec demontiert in ihrem traumhaften Film einen Mythos und baut ihn neu zusammen. Jeder Music-Track ist ein kleines Geschenk, und Staat, Religion und Verrat rascheln in Music wie Blätter im Wind. Filmkritik 

Past Lives - In einem anderen Leben

Neu auf MUBI: Celine Song beobachtet in ihrem Debütfilm, wie eine schüchterne Liebe zu einer platonischen Fernbeziehung über Jahrzehnte anwächst. Dass sie dabei immer den richtigen Ton trifft, tut Past Lives gar nicht immer so gut. Filmkritik 

Orlando, meine politische Biografie

VoD: Paul B. Preciado, Ikone der Queertheorie, liest Virginia Woolfs Orlando wie die eigene Biografie. Was in dem Roman schon drinsteckt über Transition und Nicht-Binarität und wo er ergänzt werden müsste, erkundet sein erster Film – clever, spaßig, ernsthaft. Filmkritik 

Manodrome

Amazon Prime: John Trengove schickt einen schmächtigen Jungen in einen Männerkult, und schon eskalieren Jesse Eisenbergs Ticks. Manodrome will Untersuchung unserer Welt sein, greift dafür aber ganz schön in die Tasten. Filmkritik 

Gesicht der Erinnerung

VoD: Liebt man immer nur einmal? Und wie lässt sich Erinnerung im Kino formen? In seiner Vertigo-Variation Gesicht der Erinnerung um eine Liebes-Obsession spielt Dominik Graf mit großen Fragen – und transzendiert mit wildem Furor die Fernsehästhetik, an die er gebunden ist. Filmkritik 

Mutzenbacher

VoD: Ruth Beckermann bittet in Mutzenbacher Männer zur erotischen Lesestunde und nimmt sich anhand eines Skandalromans das Verhältnis von Sprache und Scham vor. Filmkritik 

Pacifiction

Die sinnliche Erfahrung der Apokalypse. Albert Serra folgt in Pacifiction einem französischen Politiker auf einen zerstörerischen Trip nach Polynesien – gespickt mit absurden Einsprengseln, die an einen Spionagecomic erinnern. Filmkritik 

Die Frau im Nebel

VoD: Schlafloser Kommissar verliebt sich in Witwe unter Mordverdacht. Das Vexierspiel zwischen einem ungleichen Paar verfolgt Park Chan-Wook bis in kaum wahrnehmbare Details. Die Frau im Nebel ist sein bisher unaufgeregtester und sublimster Film. Filmkritik 

Copenhagen Cowboy

Ob es eine zweite Staffel geben wird, kann bezweifelt werden: Nicolas Winding Refns Netflix-Serie über die Unterwelt der dänischen Hauptstadt zeigt seine Obsessionen in ihrer schönsten Form und ist auch für Fans teils eine Grenzerfahrung. Ein Sehtagebuch. Filmkritik 

Barbarian

Neu auf Disney+: Zach Greggers Horrorfilm Barbarian über ein unheimliches Airbnb wartet mit Atmosphäre und Absurditäten auf, tut sich aber manchmal schwer, die eigenen Abgründe auszukosten. Filmkritik 

EO

VoD: Ein melancholischer Esel in Nahaufnahme oder als Silhouette, die Welt aus seiner Perspektive oder wie der Film sie sich vorstellt: Regisseur Jerzy Skolimowski nimmt sich in seinem Spätwerk EO alle Freiheiten.  Filmkritik 

Fall

VoD: Zwei Frauen, ein 600 Meter hoher Funkturm, eine Urangst. Intensiver als in Fall lässt sich beim bloßen Zuschauen kaum erfahren, was es heißt, existenziell an die Höhe ausgeliefert zu sein. Filmkritik