Taking Off – Kritik
Without a Trace. Milos Forman dreht mit Taking Off fast ein semi-französisches Quasi-Musical.
Es ist einfach unglaublich: Da bekommt Milos Forman, eines der großen Talente des europäischen Kinos, die Chance, in Hollywood einen Film zu drehen, und heraus kommt ein semi-französisches Quasi-Musical. Aber auch nur fast.
Jeannie büxt aus. Die Eltern folgen ihr, für den Vater beginnt eine Odyssee. Sie kehrt zurück und niemand merkt es.

Schon die Titelsequenz ist ein Versprechen. Das in der ersten halben Stunde eingelöst wird. Taking Off hätte ein wunderbares Musical sein können. Jeannie verirrt sich zu einem Casting. Hier singen nicht nur Carly Simon und Kathy Bates, sondern gleich eine ganze Riege talentierter, stimmkräftiger und charismatischer junger Frauen. Die Aufnahmen alternieren mit jenen des suchenden Vaters, kommentieren sie. Die Musik scheint den Film zu strukturieren, der aus seiner Zeit geboren ist.
Doch Forman löst sich von seinem Prinzip, lässt die Musik links liegen und widmet sich Jeannies Eltern in mehr oder weniger skurrilen Episoden, beispielsweise einer Marihuana-Erkenntnis-Therapie. Hier taucht Vincent Schiavelli in seiner ersten Rolle auf. Ferner: Nackte am Cello, fickende Hunde und ein Fuck-Song. Last not least: ein Sony-Mizoguchi-Witz.
All das steht nebeneinander und trifft doch irgendeinen Nerv.
Formans nächster Spielfilm, wieder mit Schiavelli, war Einer flog über das Kuckucksnest (One Flew Over the Cuckoo’s Nest, 1975). Vier Jahre später realisierte er dann doch noch ein Musical: Hair.
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