Femme – Kritik

Das Opfer eines Hate-Crimes lässt sich auf eine Affäre mit seinem Peiniger ein. Der ursprüngliche Racheplan gerät in dem abgründigen Erotikthriller Femme jedoch bald in den Hintergrund.

Wie die meisten Erotikthriller handelt auch Femme von jemandem, der einer gefährlichen Versuchung erliegt. Dabei hat der Londoner Drag-Performer Jules (Nathan Stewart-Jarrett) eigentlich einen ausgeklügelten Racheplan: Als er von einem homophoben Schläger namens Preston (George McKay) ins Krankenhaus geprügelt wird und den aggressiven Täter weniger später in einer Schwulensauna trifft, beginnt er eine Affäre mit ihm.

Doch die Absicht, ihn bloßzustellen, gerät zunehmend in den Hintergrund. Jules wird bei den brisanten Sex-Dates nicht nur mit seiner eigenen Lust an der Unterwerfung konfrontiert, sondern entdeckt hinter Prestons viriler Dominanz bald auch eine ungeahnte Zärtlichkeit. Mit steigender Intensität verliert sich der Protagonist in einem Strudel aus Selbsthass, Gewalt und Begehren.

Die Regisseure Sam H. Freeman und Ng Choon Ping, die mit Femme ihren eigenen Kurzfilm adaptiert haben, widerstehen der Versuchung, aus der unbequemen Geschichte ein Selbstermächtigungs-Märchen zu machen. Die Frage, warum sich Schwule oft von jenen Männern angezogen fühlen, die ihnen das Leben zur Hölle machen, lassen sie offen im Raum stehen. Ein abgründiger, prickelnder, bis zum Schluss unversöhnlicher und ambivalenter Thriller, der hierzulande weder ins Kino kam, noch auf DVD/Blu-ray erschien.

 

 

Neue Kritiken

Trailer zu „Femme“


Trailer ansehen (2)

Neue Trailer

alle neuen Trailer

Kommentare

Es gibt bisher noch keine Kommentare.






Kommentare der Nutzer geben nur deren Meinung wieder. Durch das Schreiben eines Kommentars stimmen sie unseren Regeln zu.