Zeuge einer Verschwörung

Absolut stilbildend und von konzentrierter formaler Stringenz - womöglich ist Pakulas Film der Verschwörungsthriller par excellence.

Alan J. Pakula: Zeuge einer Verschwörung

Ein US-Senator wird erschossen, danach kommen sämtliche Journalisten ums Leben, die dem Attentat beiwohnten. Reporter Joseph Frady (Warren Beatty) blieb bisher verschont, seine Ermittlungen bringen ihn schließlich auf die Spur der nebulösen Parallax Corporation. Unter falschem Namen schleust er sich dort ein.

In der Zeit um die Watergate-Affäre behandelten viele amerikanische Filme den Ausbruch und Sog einer konspirativen Bedrohung, in kaum einem erfährt man letztere jedoch in solch diffuser, purer Reinform wie in Pakulas Zeuge einer Verschwörung (The Parallax View, 1974). Jede Szene ist durchsetzt von diesem Unbehagen, undurchdringlich bleibt dabei dessen Ursprung, das Objekt von Fradys Recherche. Pakula spiegelt diese Verschlossenheit in der fassadenartigen Oberflächenstruktur institutioneller Architektur wider, überlagert im Bildaufbau wiederholt mehrere räumliche Ebenen. Als höchst analytischer Regisseur hat sich Pakula in einigen Filmen bewiesen, hier erreicht er eine visuelle Abstraktion, die man schlichtweg bewundern muss. (kst)

Sendetermine

, WDR

, 3sat

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