Buffalo 66
„Wir fassen uns nicht an. Wir, Mann und Frau, überbrücken Zeit“ - das sind die Worte des von Vincent Gallo in seinem Independent-Regie-Debüt Buffalo 66 (1998) geschaffenen sympathisch abstoßenden Antihelden.

Billy Brown drückt darin seine von Phobien beherrschte Vorstellung von Intimität und Familie aus. Nach fünf unschuldig hinter Gittern verbrachten Jahren ist er wieder frei. Das einzige woran er dabei erstmal denken kann, ist, eine Toilette zu finden. Auf der Suche nach dieser entführt er eine Tanzschülerin, die er dazu zwingt, sich als seine Frau bei seinen völlig desinteressierten Eltern vorzustellen.
Eine Story voller bizarrer Einfälle, die aus Erinnerungen eines bereits in der Kindheit verstörten Protagonisten stammen und eine rein männliche Sicht der Ereignisse zeigen. Dementsprechend ist auch die von Christina Ricci wunderbar verkörperte Figur gestaltet.

Sie wirkt wie eine nett lächelnde Porzellanpuppe, schweigend in ihrem tief ausgeschnittenen blauen Kleid und den Glitzerschuhen, womit sie schließlich zum Idealbild der männlichen Protagonisten-Phantasie mutiert. So entwickelt sich die Erzählung mit ihren ungewöhnlichen Figuren trotz der immer wieder einbrechenden sozialen Realität zu einer zärtlich zerbrechlichen Liebesgeschichte.
Mit vielen, das Split-Screen-Verfahren nutzenden Rückblenden, teils unscharfen Bildern und länger als gewohnt genutzten Schwarzblenden schafft Gallo - Regisseur, Drehbuchschreiber, Hauptdarsteller, Produzent und Komponist – ein biographisch geprägtes Meisterstück des Independent Kinos. (svs)
Sendetermine
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Die DVD Buffalo 66 ist im Vertrieb von Cineplus Home Entertainment erhältlich.
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