Rote Sonne

Ein Jahr nach seinem Debüt Detektive (1968) vereint Thome Marquard Bohm und Uschi Obermaier erneut in einem Film, der nur auf den ersten Blick die Geschichte einer Emanzipation ist. Nach ganzen fünf Tagen entledigt sich die Münchner Frauen-WG um Peggy (Obermaier) gewaltsam jeglicher ihrer männlichen Spielgefährten, eine Regel, der jedoch keine ausformulierte Reformbotschaft zugrunde liegt. Sie wollen etwas ändern, sprechen jedoch meist mit einer Gelassenheit, die wiederholt die Beiläufigkeit ihrer Handlungen suggeriert. Ähnlich plätschert der Film dahin, und obwohl Thome mit Versatzstücken des amerikanischen Gangsterfilms spielt, passt er sie nur diesem Rhythmus des Trivialen an. Beim Showdown von Rote Sonne am Starnberger See zeigt sich dann aber dennoch so etwas wie eine Dringlichkeit des Ganzen, wenn sich Peggy und ihr Quasi-Lover Thomas (Bohm) mit erneuter Waffengewalt gegen die banale Realität einer herkömmlichen Liebesbeziehung richten. (kst)
Sendetermine
, HR
, ARD
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