Die Nacht

Michelangelo Antonioni: Die Nacht

Nach Die mit der Liebe spielen (L’avventura, 1960) seziert Antonioni in Die Nacht (La notte, 1961) erneut den moralischen und emotionalen Bankrott der italienischen Mittelklasse, diesmal am Beispiel eines von Jeanne Moreau und Marcello Mastroianni dargestellten Ehepaares, dem der Film einen Tag lang durch Mailand folgt. In streng formalen, hypnotischen Bildern erzählt Antonioni von der Unfähigkeit seiner Figuren zu Intimität, gleichsam von ihrer Entfremdung von sozialen und natürlichen Lebensgrundlagen, und wie so oft ist es die Kulisse des modernen urbanen Raumes, vor der er sie einrahmt und ihre Immobilität zeigt. Dennoch befasst sich Antonioni nie nur mit starren Oberflächenfassaden, sein Interesse gilt immer auch den Brüchen, die sich unter ihnen abzeichnen. Monica Vitti, die alle Filme einschließlich des Nachfolgers Liebe 1962 (L’eclisse, 1962) und Antonionis ersten Farbfilm Die rote Wüste (Il deserto rosso, 1964) zudem als Darstellerin verbindet, ist in Die Nacht ausnahmsweise nur in einer Nebenrolle zu sehen. (kst)

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