Dogville

VoD: Lars von Triers, mit minimalistischer Bühnendekoration gedrehte Allegorie auf eine moralisch verrohte Welt.

Mit Dogville kam 2003 von Triers erster Teil seiner USA-Trilogie heraus. Man kann aber darüber streiten, ob seine Allegorie auf eine moralisch verrohte Welt nicht auch überall sonst verortet sein könnte. Wieder einmal erzählt er eine Passionsgeschichte, diesmal vor dem Hintergrund der Kleinstadt Dogville. Dorthin verschlägt es die von Nicole Kidman gespielte Heldin, fortan wie frühere von Trier-Protagonistinnen ihre Opferbereitschaft und den Glauben an das Gute im Menschen unter Beweis stellend. Wem das aber schon in Breaking the Waves (1996) und Dancer in the Dark (2000) ein wenig suspekt war, dem sei der hier nicht haltmachende Dogville ans Herz gelegt. Darüber hinaus besticht von Triers Werk vornehmlich als filmisches Experiment, in dem sich der frühere Dogma-Regisseur mit einer höchst artifiziellen Filmform erneut gegen das Illusionskino richtet. So reduziert er die Kleinstadt auf spartanisches Bühnendekor, ein meisterhaftes Postulat für die Kunst der Projektion formulierend.

Der Film steht bis 31.12.2023 in der Arte-Mediathek. (kst)

Sendetermine

, 3Sat


Kommentare zu „Dogville“


allamata

Zu DOGVILLE gibt's jetzt ein ganzes Buch:

Dogville - Godville. Methodische Zugänge zu einem Film Lars von Triers
von Stefan Orth, Michael Staiger, Joachim Valentin
Preis: EUR 19,90
Verlag: Schüren

Klingt sehr spannend, werde ich mir zulegen.


Frederic

Kurzer Hinweis: Der Kommentar zum Buch wurde von einem Besucher hinterlassen, der auf etlichen Websiten mittels Kommentaren versucht, Werbung zu streuen.






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