Boys don't cry

Eine Story, so grausam, wie sie nur von der Realität geschrieben werden kann und eine Extremrolle für Hillary Swank, die ihr einen Oscar und einen Golden Globe einbrachte.

Ein Wagen rast mit hoher Geschwindigkeit über den Highway von Falls City/Nebraska. Der junge Fahrer Brandon (Hillary Swank) beißt sich auf die Lippen, als er das Gaspedal durchtritt. Seine Freunde ermutigen ihn, zu beschleunigen. Sein Mund verzieht sich zu einem Lächeln. Es ist ein Lächeln der Überlegenheit und Selbstzufriedenheit. Nicht die Beherrschung des Fahrzeugs, sondern das Gefühl der erfolgreichen Konstruktion einer männlichen Geschlechtsidentität gibt sie ihm. Aus Teena Brandon ist Brandon Teena geworden. Als ans Licht kommt, dass Brandon zwar wie ein Junge aussieht und sich wie einer verhält, auf den Papieren aber ein Mädchen ist, reduziert man seine Existenz auf eine rein biologische Körperlichkeit. Seine früheren Freunde John (Peter Sarsgaard) und Tom (Brendan Sexton) entblößen, demütigen, schlagen und vergewaltigen ihn. Bevor sie ihn töten, haben sie ihm seine Identität bereits genommen.

Kimberly Peirce hat in fünfjähriger Arbeit Fakten einer wahren Begebenheit in einen erschütternden Film verwandelt, dessen radikale Bilder tief unter die Haut gehen. Szenen der totalen Erniedrigung werden bis zur Unerträglichkeit ausgereizt. Die Kamera kennt kein Erbarmen. Abgeblendet wird erst, wenn der Abspann kommt. (arh)

Sendetermine

, 3sat

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