Die Außenseiterbande
Andere machen Filme, er aber mache Kino, hat Godard einmal gesagt und sich eigenmächtig an die Spitze des cineastischen Pantheon gesetzt.

In seiner siebten Regiearbeit Die Außenseiterbande (Bande à part, 1964) adaptiert er, wie Truffaut in Schießen Sie auf den Pianisten (Tirez sur le pianiste, 1960), einen amerikanischen Kriminalroman und inszeniert darin eine Dreiecksgeschichte um seine Protagonisten Franz (Sami Frey), Odile (Anna Karina) und Arthur (Claude Brasseur). Die Dramatik der Geschichte ist überlagert vom ironischen Spiel mit den Genrekonventionen und geschlechtsspezifischen Attitüden. Zahlreiche versteckte Zitate von Arthur Rimbaud über Raymond Queneau bis hin zur Comicfigur Loopy de Loop laden den Zuschauer zum kulturellen Enträtseln ein. In den für den Autor typischen narrativen Digressionen schafft Godard seine eigenen Kultszenen – den Madison in der Bar oder die Jagd durch den Louvre –, die selbst wiederum in der Kinogeschichte zitiert wurden, letztere zum Beispiel in Bernardo Bertoluccis Die Träumer (The Dreamers, 2003). Raoul Coutard, Godards langjähriger Wegbegleiter und der Kameramann der französischen Kinomoderne schlechthin, prägte auch die visuelle Ästhetik der Außenseiterbande. (as)
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