Gilda
‚There never was a woman like Gilda’ heißt es auf dem Originalkinoplakat zu Charles Vidors Klassiker von 1946 – tatsächlich mag es bis dato kaum Filme aus Hollywood gegeben haben, in dem Weiblichkeit so gefürchtet, verehrt und deswegen geächtet wurde.

Zwanzig Minuten dauert es, bis die titelgebende Heldin die Leinwand betritt, und das Warten hat sich gelohnt: Rita Hayworth wirft ihre Haarpracht nach hinten und man versteht, warum sie seit jeher als eine der Göttinnen des Kinos gefeiert wird. In ihrer Rolle der Gilda ruft sie zuerst Verzückung, dann neurotische Verunsicherung in den männlichen Protagonisten hervor. Allen voran Johnny Farrell (Glenn Ford), der sie schließlich über eine Heirat sogar zwangsdomestizieren will. Selbst der Film sperrt die Frau ein, kaum eine Szene spielt im Freien. Die Wendungen dieses Noirs sind oft so ungeheuerlich wie seine männlichen Charaktere, und als potentielle Femme Fatale ist Gilda nicht weniger ambivalent. Die Auflösung des Films muss dann auch zu den empörendsten Happy Ends der Filmgeschichte zählen - aber all diese Irritation macht ihn eben so interessant. (kst)
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