Solange es Menschen gibt

Der soziale Status und das eigene Erscheinungsbild bedeuten vielen von Sirks Charakteren mehr als jedwede menschliche, familiäre Bindung, und in Solange es Menschen gibt (Imitation of Life, 1959) ist das nicht anders.

Douglas Sirk: Solange es Menschen gibt

Auf den ersten Blick mag Lana Turner der Star in Sirks letztem Hollywoodfilm sein, in der Tat spielt sie auch einen, ihre Präsenz als solcher wird jedoch geschickt untergraben. Zwar forciert Sirk visuell den äußeren Glanz von Lora Merediths materialistischem Glamourleben, offenbart aber in gleichem Zuge die Leblosigkeit in dessen Zentrum. Das wahre Drama vollzieht sich dann fast nebenher und variiert das Thema des Films noch einmal: Die hellhäutige Tochter von Merediths afroamerikanischer Haushälterin hat nur einen Traum, als weiß durchzugehen und ihre Wurzeln erfolgreich zu kaschieren. Sirks Finale des Hypermelodrams gehört zu den pessimistischsten und zugleich zynischsten Quasi-Happy-Ends in seinem Oeuvre, so triumphiert in der Beerdigungsszene der Haushälterin letztlich der Oberflächenschein über jede Substanz. (kst)

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