Die Viererbande

Jacques Rivette: Die Viererbande

Mit dem Debüt Paris gehört uns (Paris nous appartient, 1960) und seinem grandiosen Opus Out 1, noli me tangere (1971) bewies Jacques Rivette nachhaltig seine Vorliebe für das Theater und gewundene Verschwörungsgeschichten, deren Auflösung für den Regisseur stets zurücktritt vor ihrer rein prinzipiellen Bedeutung als Plot an sich. So scheint die Natur der Verschwörungen, in die die Charaktere hineingeraten, oft politisch, phantasmatisch, oder beides zu sein. Diese Motive finden sich Jahre später auch in Die Viererbande (La bande des quatres, 1988). Intensive Proben von Marivauxs Die Unbeständigkeit der Liebe (La double inconstance, 1723) wechseln sich ab mit Szenen im abgelegenen Haus der vier Schauspielschülerinnen, in dem sie ein mysteriöser Mann wiederholt heimsucht und auf manipulative Weise umgarnt. Mal wieder strengt Rivette hier Überlegungen an über das Verhältnis von Wirklichkeit, Fiktion und Performance - im Marivaux-Stück geht es um ein Spiel mit falschen Identitäten - und verquickt diese Ebenen zunehmend. Zudem wirkt Rivetteveteranin Bulle Ogier mit, deren Leistung in keinerlei Relation zu ihrer eher kleinen Rolle als Schauspiellehrerin steht. Der WDR zeigt Die Viererbande heute Nacht um 0.40 Uhr. Dieser und weitere Filme des Regisseurs finden sich außerdem in der Edition Jacques Rivette. (kst)

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