Der Panther wird gehetzt
VoD: Wegweisendes französisches Kino der Sechziger Jahre jenseits von Nouvelle Vague. Claude Sautet lässt den Zuschauer mit dem Verbrecher fühlen.

Claude Sautet ist heute vor allem bekannt für seine von Schneider, Montand und Piccoli bevölkerten, oftmals romantischen Mittelklassedramen aus den siebziger Jahren, die in ihrer Schlichtheit und Melancholie eine bestimmte französische Kinotradition aufgriffen und mitverkörperten. Dabei wird das Frühwerk des Regisseurs in der Wahrnehmung des breiteren Kinopublikums manchmal vernachlässigt. Der Panther wird gehetzt (Classe tous risques, 1960) bildet da keine Ausnahme und entstand zu einer Zeit, in der ganz Frankreich und der Rest der Welt unter dem Eindruck der Form- und Stilexperimente der Nouvelle Vague stand. Im Gegensatz zu diesen ist die Mise-en-scène seines Films jedoch betont karg und fast klassisch, was ihn denkbar unmodern wirken lassen musste in seinem filmhistorischen Kontext. Dennoch ist er ein wichtiger Beitrag zum Genre des französischen Gangsterthrillers, das mit den Werken Melvilles kurze Zeit später florieren sollte. Während letzterer sich aber an einer größeren filmischen Abstraktion erfolgreich abarbeitete, setzt Sautet in Der Panther wird gehetzt ganz auf die Psychologie seiner Figuren. Seine Besetzung von Lino Ventura und Jean-Paul Belmondo als Ganoven nimmt dabei deren spätere Auftritte als eben solche in den Filmen Melvilles vorweg.
Der Film steht bis zum 09.06.2024 in der Arte-Mediathek. (kst)
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