Bestie Mensch

Fressen und gefressen werden. Egoismus, Eifersucht und Liebe sind die treibenden Kräfte in diesem düsteren wie pathosfreien Drama.

Bestie Mensch

Die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Emil Zola ist die dritte Zusammenarbeit von Jean Renoir und Hauptdarsteller Jean Gabin. Bestie Mensch (La Bête Humaine, 1938) ist dem französischen poetischen Realismus zuzuordnen. Die Geschichte eines an Depressionen leidenden Maschinisten, der immer nur einen Schritt vom eigenen Abgrund entfernt ist, berührt die immer noch aktuelle Frage nach der Rolle der Gene und der Sozialisation für das menschliche Handeln. In einer distanzierten Atmosphäre zeigt der um Neutralität bemühte Film, wie die Pole der menschlichen Natur gesellschaftlicher Kausalität unterliegen.
Die Dampflokomotive ist die Metapher des Dramas. Sie tritt als industrieller Schauplatz in Erscheinung, an dem sich sämtliche Gesellschaftsschichten begegnen und dient zugleich als Sinnbild eines Prosperitätsversprechens in den von den Folgen der Grossen Depression gebeutelten 1930er Jahren.
Die schonungslose, wahrhaftige Darstellung der Charaktere macht Renoirs Film aus und erklärt, warum das US-Remake von Fritz Lang (Human Desire, 1954) an das Original nicht heranreicht: Menschliche Abgründe aller Art und Klassenkonflikte im Film wurden von den prüden, von Kommunistenangst und Konformitätsdruck geprägten Filmstudios gemäß eines detailierten Sittenkodex zum Ärger des Regisseurs zensiert. (nbk)

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