Direct-to-Video (DTV)

Blonde Death

Blu-ray: Voll und ganz dem Punk verpflichtet. James Dillingers Blonde Death ist eine Perle des queeren Films und steht exemplarisch für das Video-Exploitationkino der 80er-Jahre. Anarchisch, wütend und von derber Komik getragen, eröffnen die rauschigen Camcorder-Bilder ganz neue Wege des filmischen Ausdrucks. Filmkritik 

Michael Pollklesener und der lange Atem des Amateurfilms

Kamera an – und los! So einfach ist Kino nicht? Im Amateurfilm unter Umständen schon. Michael Pollkleseners Werk, das derzeit dank Heimkinoveröffentlichungen einen dritten Frühling erlebt, zeigt, was für Wunderbarkeiten einem engagierten Do-It-Yourself-Ethos entspringen können. Special 

Düsteres Pathos und purer Pulp – Die Darkman-Sequels

Neu auf Blu-ray: Vor 30 Jahren schuf Nerd-Auteur Sam Raimi aus popkulturellen Versatzstücken seinen Darkman. Zweimal kehrte der rachsüchtige Wissenschaftler ohne Schmerzempfinden zurück – allerdings nur auf dem Videomarkt. Über High-Tech-Filme, weibliche Bösewichte und das Geheimnis guter Fortsetzungen. Special 

Latex

Melancholie in Gummi: Der traurige Held in Latex kann die geheimsten sexuellen Wünsche der Menschen erkennen, aber nicht an ihnen teilnehmen. Ein Endzeit-Kunst-Porno, bei dem man manchmal zurückspulen muss, um alles zu verstehen. Filmkritik 

The Wonderful Ice Cream Suit

Direct-to-Video: An den Rand gedrängte Helden und ein magisches Kleidungsstück, das sie unwiderstehlich macht. Stuart Gordons The Wonderful Ice Cream Suit ist eine eigenwillige Mischung aus Musical, volkstümlicher Komödie und moralischem Lehrstück, die in ihren virtuosen Slapstickszenen zur Höchstform aufläuft. Filmkritik 

Our Last Day

Lange bevor Cheang Pou-soi zum gefeierten Blockbuster-Regisseur in China wurde, hat er in Hongkong Low-Budget-Filme für den Videomarkt inszeniert. Our Last Day (1999) wird im Innersten von einer Jugendliebe zusammengehalten, während er sich im Äußersten zu einem nervenzerfetzenden Horrorfilm entwickelt. Filmkritik 

Bloody Buns: Ein Serienkiller im Remake-Fleischwolf

In Herman Yaus The Untold Story werden in quälend langen Szenen Körper zerlegt. Im Heimkino-Remake Bloody Buns geht die wahre Folter auf das Konto kalauernder Cops. Wann der Ultra-Low-Budget-Film genau erschien und wer Regie führte, ist nicht restlos geklärt. Special 

Stranger

Anonymer motorisierter Killer verfolgt Taxifahrerin: Wie in Spielbergs Duel entzieht sich die Bedrohung allen Definitionsversuchen. Das japanische Direct-to-Video-Highlight Stranger ist ein präziser, von Bewegungen und Blicken her gedachter Thriller. Filmkritik 

California Blue: Pornostar Melissa Melendez

Sie hat die verschlafensten Augen, die jemals auf der Pornoleinwand erschienen sind. Ein Gesicht, das die Kamera liebt, wie das von Zarah Leander oder Linda Darnell: Melissa Melendez, eigenartige Video Vixen der 1980er. Eine Hommage von Hans Schifferle. Special 

Domitilla

Zeb Ejiros Home-Video-Hit Domitilla (1996) um eine Frau, die sich in Lagos durchschlägt, ist einer der erfolgreichsten Filme des neuen nigerianischen Kinos. Außerdem eine Oper der geklauten Musik, ein intimes Porträt, ein großes Drama. Spoiler-Alarm: Es gibt einen Gott. Filmkritik 

U.F.O. Abduction

Direct to Video: Die VHS-Kassette wirkte wie das Beweisstück eines Verbrechens. Bevor Found-Footage-Horror mit The Blair Witch Project zum eigenen Genre wurde, lieferte Dean Aliotos U.F.O. Abduction (1989) die Blaupause dafür. Filmkritik 

Totale Bildwerdung des Sex: Die Filme von Gregory Dark

Will man etwas über die dominante Visualität des späten 20. Jahrhunderts erfahren, sind die Direct-to-Video-Arbeiten von Gregory Dark ergiebiger als die gesammelten Cannes-Sieger der 1980er und 1990er Jahre. Dabei ist der Hauptschauplatz seiner Softsexfilme das Innenleben der Protagonistinnen. Special 

Tiny Toons Abenteuer: Total verrückte Ferien

Direct to Video: Ausgerechnet Steven Spielberg erwirkte die Auswertung eines Disneyfilms außerhalb des Kinos. Tiny Toons Abenteuer: Total verrückte Ferien (1992) ist weniger kohärente Erzählung als ein anarchisches Herumtollen auf einer Spielwiese namens Filmgeschichte. Filmkritik 

PM Entertainment – Die geölte Actionmaschine

Schießereien, Verfolgungsjagden, Explosionen, und das bitte mindestens alle sieben Minuten. Die Produktionsfirma PM Entertainment lieferte in den 1990er Jahren Low-Budget-Action am Fließband. Zum Auftakt unserer Direct-to-Video-Reihe eine kleine Zeitreise, die in muffigen Videotheken beginnt. Special