Abseits

Boris sans Béatrice

Die Götter tanzen im versteinerten Zustand. Denis Côté schaufelt sich auf der Suche nach dem besseren Menschen zurück in den Polytheismus. Filmkritik 

Lange Beine – lange Finger

1966 – Papas Kinos bebt (1): Von wegen weltoffener Neuer Deutscher Film. Alfred Vohrer hat eine Gaunerfantasie mit bonbonbunten Dekors, durchgeknallten Garderoben und einem sympathischen Sinn für Artifizialität gedreht. Nicht zuletzt zeigt sein Film, wie internationalisiert das bundesdeutsche Filmschaffen damals war. Filmkritik 

Hachimiri Madness – Schmalfilm ohne Grenzen

Ein von ökonomischen Zwängen befreites Experimentierfeld. Das Forum widmet sich dem japanischen 8mm-Film der 1970er und 80er Jahre und zeigt dabei junge Regisseure wie Sogo Ishii, Shinya Tsukamoto und Sion Sono, die sich gegen eine normierte Gesellschaft auflehnen. Special 

Die Schlösser aus Sand

Ein Wochenende in der Provinz: In einem bretonischen Landhaus reißt Olivier Jahan die alten Wunden eines entfremdeten Paares wieder auf – und kreiert dabei ein beklemmendes Kammerspiel. Filmkritik 

La casa dell'orco

Eine Kreatur aus dem Keller macht Jagd auf drei Amerikaner in einem italienischen Schloss, und Lamberto Bava zeigt Dynamiken im Kleinst-Kosmos Familie. Filmkritik 

Eyewitness

In der Nacht sind alle Mörder blau. Mit einem düsteren und minimalistischen Giallo über eine blinde Mordzeugin bringt Lamberto Bava 1989 sein großes Jahrzehnt mit einem Paukenschlag zu Ende. Filmkritik 

Il maestro del terrore

Kontrolle über das Licht, Kontrolle über den Raum: In der Residenz seines fiktiven Regiekollegen Vincent Omen findet Lamberto Bava den perfekten Schauplatz für ein kleines Meisterstück des postklassischen Horrorfilms. Filmkritik 

15. Hofbauerkongress: Wenn Filme lasziv die Hüften kreisen lassen

Nach längerer Pause gab es in Nürnberg eine weitere Expedition an die Ränder der Filmgeschichte: Michael Kienzl und Lukas Foerster schwärmen von der Unberechenbarkeit des Festivals, erinnern sich an eine verstörende Höllenfahrt in die Münchner Prostitution und staunen darüber, wie längst vergessene Softpornos im Kino als große Kunst erkennbar werden. Special 

Dèmoni 2... l'incubo ritorna

Die Party in einem Hochhaus eskaliert, als Dämonen aus dem Fernseher steigen. Für die Zuschauer eines Horrorfilms beginnt der Lauf ums eigene Leben, doch für den Zuschauer von Dèmoni 2 fängt der Spaß erst an. Filmkritik 

Dèmoni

Wer begreifen will, warum Hollywood-Gore à la From Dusk Till Dawn überhaupt möglich wurde, kommt an Lamberto Bavas Dèmoni nicht vorbei. Filmkritik 

Midnight Killer

Das alte Theater, der Dessous-Laden, das Strandhotel: Lamberto Bava bittet Jäger und Gejagte an ausgesuchten Schauplätzen auf die Bühne. Ein Giallo, der um sein Spät-dran-Sein weiß und seine Settings zelebriert. Filmkritik 

Blastfighter

Blastfighter verknüpft die aus US-Filmen wie Rambo bekannte Melancholie über verlorene Maskulinität mit der unbeirrten Virilität europäischer Genrefilme der späten 70er und frühen 80er. Filmkritik 

Alle Jahre wieder

Es ist fast wie bei Loriot. Hannes und Inge fahren zum Weihnachtsfest nach Münster. Er tritt zum Pflichtbesuch bei seiner Familie an, sie tanzt mit seinem besten Freund zwischen hochgestellten Stühlen im Hotel. Filmkritik 

Das unheimliche Auge

Wie Lamberto Bava versucht, Argento, De Palma und Hitchcock, die großen drei des voyeuristischen Kinos, gleichzeitig zu überbieten und zu profanisieren. Filmkritik 

Faceless

Selbst die Abschweifungen bleiben im Takt. In seinem Georges-Franju-Remake verkommt Jess Francos Kino zur bloßen Marke. Filmkritik 

The Torturer

Lamberto Bavas Kino-Comeback ist anachronistische Exploitation, die uns das Ende des italienischen Genrefilms noch einmal schmerzhaft vor Augen führt. Filmkritik 

Don't Open Till Christmas

Weihnachten in schäbig: In Edmund Purdoms einziger Regiearbeit braucht es eigentlich keinen blutrünstigen Killer, um einem das Fest der Liebe zu vergrätzen. Da hilft nur ein Schluck aus der Flasche Pennerglück und die Flucht in den Puff am Bahndamm. Filmkritik 

Per sempre

Gottlob hatte niemand das Geld oder die Hausfrauenqualitäten, das Filmset zu reinigen. In Per sempre eröffnet uns Lamberto Bava eine matte, dunstige, in sich verstrickte Welt von Uferschlamm und Alltagsstaub, „trashiger“ Poesie und schmutzigem Schönheitssinn. Filmkritik