Neu im Kino

A Pure Place – Kritik

D 2021. Regie: Nikias Chryssos. Mit: Sam Louwyck, Greta Bohacek
Start:

Ein falscher Messias in strahlendem Weiß, Kellerkinder, die den Aufstand proben, und Dreck, der das Saubere befleckt: Aus diesen Zutaten macht A Pure Place kein Drama, sondern eine Farce. Kritik 

Pankow '95 – Kritik

D 1983. Regie: Gábor Altorjay. Mit: Udo Kier, Christine Kaufmann
Start:

In Gábor Altorjas DDR-Dystopie von 1983 fliegt Udo Kier über Kuckucksnest. Das neu restaurierte psychedelische Stück Zeitgeschichte widmet sich weniger der Systemfrage als grundsätzlichen Ideen von Widerstand und Flucht. Kritik 

First Cow – Kritik

USA 2019. Regie: Kelly Reichardt. Mit: Alia Shawkat, Rene Auberjonois
Start:

MUBI: Mit gestohlener Milch Brötchen backen, oder die europäische Unterwerfung des amerikanischen Kontinents als infantiles Projekt. First Cow stürzt sich mit großer Lust in die Persiflage und weiß um das Trügerische jeden Triumphs. Kritik 

Große Freiheit – Kritik

Ö 2021. Regie: Sebastian Meise. Mit: Franz Rogowski, Georg Friedrich
Start:

Für Sex mit Männern muss Hans in der BRD wie zuvor in Nazideutschland hinter Gitter. Staat und Verhältnisse entlarven sich dabei wie nebenher: Statt zum Themenfilm zu werden, erzählt Große Freiheit lieber von der Liebe. Kritik 

The Power of the Dog – Kritik

GB, AUS, USA, CA, NZ 2021. Regie: Jane Campion. Mit: Benedict Cumberbatch, Kirsten Dunst
Start:

Kodi Smit-McPhee lässt Benedict Cumberbatch an einer Zigarette ziehen, der begleitet Kirsten Dunst ungefragt auf dem Banjo. Über Blicke und Gegenstände loten die Figuren in Jane Campions Western The Power of the Dog die Machtverhältnisse aus. Kritik 

Lieber Thomas – Kritik

D 2021. Regie: Andreas Kleinert. Mit: Jella Haase, Ioana Iacob
Start:

Albrecht Schuch gibt den Schriftsteller Thomas Brasch als hibbeligen Querulanten zwischen DDR und BRD. Dem Biopic Lieber Thomas geht es dabei mehr um das Subjekt als um die Welt, in die es eingenlassen ist. Kritik 

Ammonite – Kritik

GB, AUS, USA 2020. Regie: Francis Lee. Mit: Sarah White, Liam Thomas
Start:

Francis Lees zweiter Spielfilm spinnt an der englischen Südküste eine Liebesgeschichte um eine Paläontologin. Auf ein erstes Lächeln von Kate Winslet warten wir über 50 Minuten. Die Konsequenz dieser Unnahbarkeit zeichnet Ammonite aus. Kritik 

Bergman Island – Kritik

F, S, D 2021. Regie: Mia Hansen-Løve. Mit: Mia Wasikowska, Tim Roth
Start:

VoD: Kunst schaffen statt Kunstschaffen. In ihrem neuesten Film um ein Ehepaar im Writing Retreat dehnt Mia Hansen-Løve ihr Kino der radikalen Transparenz auf den kreativen Prozess selbst aus. Bergman Island lässt zwei Prinzipien aufeinanderprallen und bleibt doch selbst ganz prinzipienlos. Kritik 

Die Geschichte meiner Frau – Kritik

HU, IT, D 2022. Regie: Ildikó Enyedi. Mit: Léa Seydoux, Louis Garrel
Start:

Gefangen in seiner Perspektive:. In ihrem neuen Film erzählt die ungarische Regisseurin Ildikó Enyedi die Geschichte einer zerfallenden Ehe. Kritik 

Online für Anfänger – Kritik

F, B 2020. Regie: Benoît Delépine, Gustave Kervern. Mit: Denis O'Hare, Benoît Poelvoorde
Start:

Benoît Delépine und Gustave Kervern machen sich mit einem Trio gemein, das von der digitalen Welt abgehängt scheint. Online für Anfänger geht eher in die Breite als in die Tiefe, kriegt das Internet am Ende aber vielleicht doch ganz gut zu fassen. Kritik 

The French Dispatch – Kritik

D, USA 2020. Regie: Wes Anderson. Mit: Saoirse Ronan, Timothée Chalamet
Start:

Wes Andersons The French Dispatch sehnt sich danach, ein Magazin zu werden und das Publikum zu seiner gebannten Leserschaft zu machen. Beim Durchblättern mitzukommen ist nicht ganz leicht. Kritik 

Die letzte Stadt – Kritik

D 2020. Regie: Heinz Emigholz. Mit: John Erdman, Dorothy Ko
Start:

Avantgardistischer kleiner Bruder zu Nolans Tenet: In Die letzte Stadt wirft Heinz Emigholz die Frage auf, ob es in einer global vernetzten Welt überhaupt noch möglich ist, an einem Ort zu sein, oder ob wir nicht immer zugleich hier und irgendwo anders sind. Kritik 

Cry Macho – Kritik

USA 2021. Regie: Clint Eastwood. Mit: Clint Eastwood, Dwight Yoakam
Start:

Clint Eastwood bricht die Geschichte vom alten Mann, der einen wilden Jungen zähmen soll, auf ihre elementaren Bestandteile herunter. In seiner Knochigkeit ähnelt Cry Macho seiner Hauptfigur, die keinen Sinn mehr darin sieht, sich wie ein Gockel zu benehmen. Kritik 

Zimmer 212 - In einer magischen Nacht – Kritik

F 2019. Regie: Christophe Honoré. Mit: Carole Bouquet, Chiara Mastroianni
Start:

Szenen keiner Ehe: Mit einer melancholischen Comedy of Remarriage hebt Christophe Honoré sein heiter-melancholisches Kino mal wieder ins Fantastische. Im Hotelzimmer der vergebenen Möglichkeiten schaut irgendwann sogar der Wille selbst vorbei. Kritik 

Supernova – Kritik

USA 2020. Regie: Harry Macqueen. Mit: Colin Firth, Stanley Tucci
Start:

VoD: Dekonstruktion einer gemeinsamen Zukunft. Anders als The Father will Harry Macqueens Supernova seine Demenz am liebsten selbst vergessen, um im Sommer des Lebens zu bleiben. Kritik 

Die Verschwundene – Kritik

F, D 2019. Regie: Dominik Moll. Mit: Denis Menochet, Laure Calamy
Start:

Ein Mord, fünf Hauptfiguren, und alle in ihrem eigenen Film: Dominik Molls Die Verschwundene ist ein paradoxes Puzzle, in dem die Zufälle vorherbestimmt scheinen und die Auflösung keine ist. Kritik 

Titane – Kritik

F, B 2021. Regie: Julia Ducournau. Mit: Garance Marillier, Vincent Lindon
Start:

Momente intensivster Erfahrung Kritik 

A Dark Song – Kritik

IRL, GB 2016. Regie: Liam Gavin. Mit: Steve Oram, Catherine Walker
Start:

Kreidekreise, Blutstropfen bei Kerzenlicht, Versprechungen von rituellem Sex: A Dark Song nimmt den Okkultismus ernst und exerziert den Abstieg in den Wahnsinn oder den Aufstieg in göttliche Sphären in klassischer Ikonografie durch. Kritik