Mr. Bean macht Ferien – Kritik
Zehn Jahre nach seinem ersten Ausflug auf die Kinoleinwand macht der britische Desastermagnet die Côtes d’Azur unsicher und verwirrt diesmal die Franzosen mit rudimentären Sprachfähigkeiten und ausgiebigen Gesichtsverrenkungen.

In seinen besten Momenten erinnert Rowan Atkinsons populäre Figur des Mr. Bean an den naiven Enthusiasmus eines Charlie-Chaplin-Charakters und die weitestgehend stumme, physische Comedy von Jacques Tatis Monsieur Hulot. Wie Letzterer in Die Ferien des Monsieur Hulot (Les Vacances de Monsieur Hulot, 1953) möchte sein englischer Nachfolger eigentlich nur einen entspannten Urlaub verbringen, taumelt aber stattdessen von einem Missgeschick zum nächsten und bringt sämtliche Menschen in seiner Umgebung an den Rand der Verzweiflung.
Doch anders als Hulot ist Bean kein gutmütiger, zugänglicher Held. Speziell Erwachsene beäugt er meist latent misstrauisch. Im Auftreten selbst infantil, kann er mit Kindern schon mehr anfangen, und wie diese scheint er oft in seinem eigenen Kosmos zu leben. Er tapert durch die Welt wie ein Gast von einem fernen Stern und wirkt dabei fast autistisch. Unverwechselbares Markenzeichen ist die expressive Akrobatik seines Gesichts, das Züge von Karpfen und Maulwurf vereint. Und anstatt zu sprechen - wie er es für ihn untypisch in Bean - Der ultimative Katastrophenfilm (Bean - The Ultimate Disaster Movie, 1997) getan hat - grummelt er jetzt wieder in alter Tradition nur hier und da einzelne Wörter oder Sätze, die nicht wirklich dazu bestimmt sind, verstanden zu werden.

Ähnlich der Ferien Monsieur Hulots sind auch die des Mr. Bean weniger von einem Plot bestimmt, sondern kreisen als episodenhafte Abfolge von Slapstickeinlagen und Sketchen in erster Linie um die Ausdruckskraft ihrer Titelfigur. An den Charme des Vorgängers reichen sie aber selten heran. Bean bekommt zwar die Aufgabe, einem kleinen Jungen zu helfen, seinen Vater wiederzufinden, für dessen Abhandenkommen er verantwortlich ist, er lernt eine attraktive Französin kennen und landet schließlich auf den Filmfestspielen von Cannes, Spannung kommt aufgrund der starken Vorhersehbarkeit aber nicht auf. Bean beim komplizierten Hummeressen oder theatralischen Ariensingen zu beobachten, amüsiert für kurze Momente, nach einer gewissen Laufzeit erschlafft aber auch die dehnbarste Mimik als Zugpferd für einen neunzigminütigen Film.
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Kommentare
Urlauber
Super Film. Kann ich empfehlen
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