Mein Onkel – Kritik
Monsieur Hulot (Jacques Tati) flaniert in Mein Onkel durch perfekt arrangierte Szenarien und schafft famose Formen der Situationskomik.

Als Kind der Moderne stellt sich die Kunstform Film seit jeher dem Wahnsinn des Fortschritts. Charlie Chaplin hat in Moderne Zeiten (Modern Times, 1936) gezeigt, dass die Komödie für diese Reflexion besonders geeignet ist. Jacques Tati versucht in Mein Onkel (Mon Oncle, 1958), wie später in Tatis herrliche Zeiten (Playtime, 1967), das Befremdliche und Unsinnige einer rein auf Funktionalität ausgerichteten Modernität zu veranschaulichen, ohne dabei Dystopien zu zeichnen. Ähnlich Chaplin oder Keaton wirkt Hulot dem Materiellen mit seinem komischen Körper entgegen, doch schafft er eine neuartige Komik, die mit der der Stummfilmhelden nicht zu vergleichen ist. Die Figuren bleiben hier stets im Hintergrund. Bei Tati entwickeln sich die Situationen aus sich selbst heraus, er muss nicht dabei sein, wenn sich das Irrwitzige offenbart. Damit entdeckt er die Komik im Gegenstand selbst und schafft in Mein Onkel kuriose Situationen, in denen doch viel Wahrheit steckt.
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