Bronson – Kritik
Kaum lässt man den Titelhelden aus Nicolas Winding Refns Bronson auf seine Mitmenschen los, kommt es zu Geiselnahmen und Gewaltexzessen.

„I am Britain’s most violent prisoner.“ behauptet Michael Peterson von sich. Der ehemalige Kleinverbrecher lebt längst in einer eigens geschaffenen – und vom Staat gestellten – Parallelwelt. Er hat nicht nur mit seinem Namen und seiner früheren Existenz gebrochen, er führt eine überhaupt mit nichts anderem zu vergleichende Existenz. Fast ununterbrochen sitzt Peterson, der mittlerweile nur noch auf den Namen Charles Bronson hört, seit drei Dekaden in Isolationshaft. Kaum lässt man ihn auf seine Mitmenschen los, kommt es zu Geiselnahmen und Gewaltexzessen. Die allerdings sind, das ist Regisseur Nicolas Winding Refn zu verdanken, nicht ins Zentrum des Films Bronson gerückt. Der, obwohl durch die Storyline fast unweigerlich von Andrew Dominiks gewaltigem Chopper (2000) beeinflusst, konzentriert sich ganz auf das Unwirkliche dieser Existenz. Er nimmt fast völlig Abstand sowohl von der Form des Biopic als auch der des Gefängnisfilms. Da die Wirklichkeit bar jeder Vorstellung ist entwickelt der Däne ein skurril-absurdes Paralleluniversum, das sich vom Theater beeinflusst zeigt. In diesem realitätslosen Raum, der zuweilen äußerst effektiv von Musik der Pet Shop Boys durchdrungen ist, zeigt sich Charles Bronson als eine Figur ohne Alter. Winding Refns Kalkül geht auch deshalb auf, weil er mit Tom Hardy einen noch jungen Darsteller gefunden hat, der jetzt schon die Rolle seines Lebens spielt. Allein sein Stimmeinsatz ist preisverdächtig.
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