9 doigts – Kritik
9 Doigts von F.J. Ossang ist ein pulpiger Genreverschnitt, mit vielen peinlichen Momenten, wenn man davon ausgeht, dass Menschen, die sich sehr ernst dabei nehmen, wie sie filmische Albernheiten reproduzieren, peinlich sein können.

Ich bin völlig außerstande zu sagen, worum es in diesem merkwürdigen Film ging. Höchstens vielleicht, dass es da wohl einen Plot gibt, und noch dazu jede Menge Story, mit Verfolgungsjagden, Raub, einer abgefahrenen Seereise und Männern, die es ernst meinen mit ihren Geschichten, Drohungen, Ängsten. Vielleicht interpretiere ich das auch alles falsch, weil sich mir von Anfang an die dunklen und noch dunkleren Schwarzweißbilder so sehr in ihrem Eigenwert aufgedrängt haben, dass ich nur noch lose anderen Elementen folgen wollte, die sich in mein ästhetisches Verzücken hineindrängten. 9 Doigts von F.J. Ossang ist ein pulpiger Genreverschnitt, mit vielen peinlichen Momenten, wenn man davon ausgeht, dass Menschen, die sich sehr ernst dabei nehmen, wie sie filmische Albernheiten reproduzieren, peinlich sein können. Jedenfalls aber ist hier einiges daneben. Das ist das eine. Das andere ist ein Universum, das Ossang, dessen letzter Film vor sieben Jahren entstand, aus dem Schwarz heraus baut. Zum Beispiel das Meer, das als Element in so vielen Filmen vorkommt, dass eine Einstellung von einer Wasseroberfläche manchmal schon an sich wie ein Klischee wirkt. Hier ist das Meer etwas anderes, es schaut aus, als sei es der Nacht entrissen, als wolle es nicht gezeigt werden, als verberge es seine wahre Natur. Ähnliches passiert mit den verschiedenen Innen- und Außenräumen, in denen sich die Figuren bewegen: Alles ist gleichzeitig da, performt ein Spiel und ist doch schon wieder so entzogen, dass man hinterherrennen will.
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