Sentimental Value
Überall unterdrückte Gefühle und Vermeidungsstrategien. Joachim Triers Sentimental Value gibt sich viel Mühe, ambivalent und kunstsinnig zu erscheinen, dringt aber selten in die Tiefe seiner Familiengeschichte vor. Filmkritik
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Überall unterdrückte Gefühle und Vermeidungsstrategien. Joachim Triers Sentimental Value gibt sich viel Mühe, ambivalent und kunstsinnig zu erscheinen, dringt aber selten in die Tiefe seiner Familiengeschichte vor. Filmkritik
In einer Siedlung inmitten der chilenischen Wüste herrscht der Glaube, dass der Blick einer Transfrau krank macht. Der geheimnisvolle Blick des Flamingos gestaltet diese Idee zu einer Ergründung von Liebe und Isolation aus, in der das Magische und das Körperliche verschmelzen. Filmkritik
Jennifer Lawrence lässt alles raus. Lynne Ramsays neuer Film Die My Love ist keineswegs fein ausbalanciert; sondern übersetzt einen psychischen Zustand ziemlich ungefiltert und fulminant in Bilder und Sound und Performance. Filmkritik
Ohne Zunge keine Speichellecker. In Nadav Lapids Yes manövriert sich ein power couple, das das Ja-Sagen zum Geschäftsmodell erhoben hat, durch die kriegsbesoffene israelische Oberschicht. Filmkritik
Kleber Mendonça Filhos The Secret Agent ist zugleich Politthriller und quasi-autobiographische Hommage an die brasilianische Stadt Recife in den Seventies. Mit einem warmherzig-erschöpften Wagner Moura, einem schön genervten Udo Kier und einer zweigesichtigen Katze. Filmkritik
Ari Asters Eddington ist eine Parabel aus der unheimlichen Fast-Vergangenheit von Pandemie und Black-Lives-Matter. Außer dem Mut, in eine filmisch noch recht unerschlossene Epoche vorzudringen, zeichnet den Film leider wenig aus. Filmkritik
Ein Familienvater versucht in den 1970ern mit einem Kunstraub seine Midlife-Crisis zu überwinden. Kelly Reichardts The Mastermind rückt das Scheitern des Einzelnen inmitten historischer Umwälzungen ins Zentrum. Filmkritik
Ein Junge und seine Mutter flüchten 1945 in den letzten Kriegstagen auf die norddeutsche Insel Amrum. Fatih Akin verarbeitet in seinem gleichnamigen Film die Kindheitserinnerungen seines Mentors Hark Bohm. Die sensible Coming-of-Age-Geschichte wird zum Ausdruck ihrer tiefen Freundschaft. Filmkritik
Ein Schicksalsschlag lässt in Christian Petzolds Miroirs No. 3 eine Gemeinschaft voller glücklicher Zufälle entstehen, die vielleicht gar keine sind. Das Drama um Verlust und neue Vertrautheit entspinnt sich nicht in emotionalen Ausbrüchen, sondern in kleinen Verschiebungen. Filmkritik
Warum zwischen Killerhai und Serienmörder entscheiden, wenn man beides haben kann: Sean Byrnes Dangerous Animals vermischt verschiedene Genre-Versatzstücke zu einem rasanten Thriller, der sich nicht allzu ernst nimmt, aber dennoch an die Nieren geht. Filmkritik
Neu auf Apple TV+: Ein eindrucksvoller Thriller ist Spike Lees Highest 2 Lowest schon auch. Aber noch besser funktioniert das Kurosawa-Remake als Film über einen Mann, der es nur in wohlbekannten Mustern zu leben versteht. Filmkritik
Jahrhundert in psychischen Innenräumen: Mascha Schilinskis brillantes Filmgedicht In die Sonne schauen inszeniert auf einem Bauernhof ein Spiegelkabinett der Geister und Echos, das von der Gewalt kündet, die im patriarchalen System steckt. Filmkritik
Nowe Horzyzonty Festival: Erleben statt verstehen. Bi Gans Resurrection reist durch Epochen und Genres der Filmgeschichte und entwirft dabei traumwandlerische Bilder, die man nicht immer begreifen muss, um sie zu genießen. Filmkritik
Der Cannes-Gewinner Ein einfacher Unfall ist der erste Film seit knapp 20 Jahren, den Jafar Panahi in Freiheit drehen konnte. In Form eines Thrillers verhandelt der iranische Regisseur Fragen um Rache und Vergebung – und blickt in eine Zukunft nach dem möglichen Sturz des Regimes. Filmkritik
Endzeit-Roadmovie mit verwegenen Laiendarstellern: Nach einem vom Militär gestürmten Rave in der marokkanischen Wüste schöpft Oliver Laxes Sirāt sein Sprengpotenzial als abstrahiert-metaphysische Grenzerfahrung voll aus. Filmkritik
Nowe Horyzonty Festival: Das Spektakel des Fleisches in maximaler Größe. Nach Raw und Titane bleibt Julia Ducournau dem Body Horror treu. Alpha vermischt eine globale Pandemie mit dem privaten Leiden an einer Drogensucht. Filmkritik
Wes Anderson liefert auch mit seiner neuen, gewohnt manierlichen Regiearbeit Der phoenizische Meisterstreich, was wir von ihm erwarten. Und doch ist jeder seiner Filme anders. Weil jeder von ihnen auf ganz eigene Weise versucht, das Chaos der Welt qua Organisation zu bezwingen. Filmkritik
Die Filme des diesjährigen Wettbewerbs waren mal laut, mal nervig, mal klassisch, oft alles zugleich – und nur selten kalkuliert oder vorhersehbar. In Erinnerung bleiben Momente der emotionalen Dringlichkeit und der hemmungslosen Mobilisierung filmischer Ausdrucksmittel. Special
Zum Abschluss lassen wir im Cannes-Podcast das Festival Revue passieren. Wir streifen noch ein wenig durch die Nebensektionen, wo es unter anderem die Regiedebüts bekannter Schauspieler und Nadav Lapids im Wettbewerb abgelehnten Yes zu entdecken gab. Außerdem küren wir unsere diesjährigen Favoriten. Special
Die Auswahl der 77. Filmfestspiele von Cannes auf einen Blick. [Mit Clips und Trailern] News
Unser Framing-Team knöpft sich weitere Filme aus dem Cannes-Wettbewerb vor. Diesmal mit dabei: Ein historisches Liebesdrama mit Josh O'Connor und Paul Mescal, eine Familienspurensuche von Berlinale-Gewinnerin Carla Simón sowie Neues von Joachim Trier (Der schlimmste Mensch der Welt). Special