Carrie – Des Satans jüngste Tochter
Carrie Whites Pubertät stellt sich als ein derart traumatisches Erlebnis heraus, dass sie paranormale Fähigkeiten entwickelt, mit denen sie sich schließlich gegen ihre demütigenden Mitschüler und obsessiv religiöse Mutter zur Wehr setzt. Carrie – Des Satans jüngste Tochter (Carrie, 1976), de Palmas Adaption von Stephen Kings literarischem Durchbruch, spielt gekonnt mit den dem Horrorfilm eigenen Manipulationstechniken und verwebt das Grauen mit Freudschen Metaphern zu einem versonnenen, pulverisierenden Ganzen. Das Abschlussballfinale mit seiner virtuosen Montage und Split-Screen-Herrlichkeit verdeutlicht bereits in den ersten Minuten, was de Palma über den Aufbau von Spannungsbögen bei Hitchcock gelernt hat. Und die merkliche Sympathie gegenüber seiner Hauptfigur (Sissy Spacek) ist weit entfernt von der Misogynie, die de Palmas Filmen oft vorgeworfen wird. (kst)
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