Symposium: Die Lust am Draufhauen
Der Hauptpreis für einen Film über rechte YouTuber sorgte beim letzten DOK Leipzig für einen Skandal. Beobachtungen zum Symposium „Wem gehört die Wahrheit?“, das 2019 aus diesem Anlass stattfand.

„Wem gehört die Wahrheit?“ ist, wenn man sie wörtlich nimmt, eine ziemlich alberne Frage. Denn natürlich gehört sie keiner Person, kann sie auch gar nicht, weil es nie die eine Wahrheit gibt. Das weiß auch das DOK Leipzig selbst, das bei seiner diesjährigen Ausgabe ein Symposium unter jener Fragestellung veranstaltet hat. Grund dafür ist Pablo Ben-Yakovs Film Lord of the Toys, der auf dem Festival 2018 als Gewinner des Deutschen Wettbewerbs ausgezeichnet wurde. Der Film handelt von einer Gruppe Dresdener YouTuber, die Ben-Yakov und Kameramann André Krummel in ihrem Alltag begleiten. Draufhalten ist dabei Inszenierungsstrategie. Die antisemitischen, rassistischen und homophoben Äußerungen der Protagonisten bleiben für sich stehen, weshalb Lord of the Toys vielfach vorgeworfen wurde, dass er sich filmisch nicht dazu verhalte und keine Haltung einnehme – während andere im Verzicht auf jeden Kommentar gerade eine Stärke des Films sahen. In seinem Cargo-Beitrag Die wollen doch nur spielen hat Matthias Dell, stellvertretend für die kritische Seite, Ben-Yakovs und Krummels ausführlich auseinandergenommen, auch unter Anbindung an das Q&A nach der damaligen Premiere, das es laut ihm nicht leistete, die Kritik am gezeigten Film in eine produktive Diskussion über Festivalkuration, Inszenierungsmittel und Erwartungshaltungen an den zeitgenössischen Dokumentarfilm umzuwandeln. Und es ist eben die eine Entscheidung, diesen Film auf einem internationalen Filmfestival zu zeigen. Eine andere, ihn in einem Wettbewerb zu platzieren, wo er Preise gewinnen kann.

Nun also ein Symposium. „Vertrauen Sie denen, die nach der Wahrheit suchen, und misstrauen Sie denen, die sie gefunden haben“: Dieses Zitat des französischen Schriftstellers André Gide dient dem Festivalkurator und Symposiumsbeauftragten Ralph Eue als Ausgangspunkt für die mächtige Überschrift, unter der das zweitägige Reflektieren läuft. Doch scheint die Frage nach der Wahrheit dem Symposium im Weg zu stehen; sie stört in den einzelnen Veranstaltungen. „Truth is not the question“, sagt Kurator Federico Rossin einmal; keine der eingeladenen Personen hat so recht Lust, über Wahrheiten und ihre Besitzverhältnisse zu sprechen – zumindest nicht gemäß dem Symposiumstitel, auf dem viele Publikumsfragen aber seltsam beharren. Viel produktiver erscheint da der Untertitel „Der politische Gegner im Visier der Kamera“. Denn hier lässt sich tatsächlich über etwas Greifbareres sprechen: Was sind künstlerische Strategien im Umgang mit Personen, die nur bedingt die Wertvorstellungen der Menschen hinter der Kamera teilen? Warum überhaupt die Beschäftigung mit ihnen? Und was genau hat es auf sich mit diesem Interesse am „Anderen“, das oft für denkwürdige Konstruktionen von „wir“ und „die“ genutzt wird?
„Rollenbilder und Standpunkte“ (Federico Rossin und Barbara Wurm)

Am ersten Symposiumstag machen Federico Rossin und Barbara Wurm eine kleine Sehschule in Sachen Propagandafilm – oder fragen vielmehr, von wem sich die Aufnahmen eigentlich als Propagandafilme begreifen lasen. Auffällig wird, dass sich die Sichtungsbeispiele an öffentlichem, politischem Personal und klaren Zielscheiben abarbeiten: Johnson, Nixon, Adenauer, Strauß. Während L. B. J. (Santiago Álvarez, Kuba 1968) wie Ici et ailleurs (Jean-Luc Godard, Frankreich 1976) noch einmal die Macht der Montage in ihrem Kommentar- und Konfrontationspotential unterstreichen, greifen Millhouse: A White Comedy (Emile de Antonio, USA 1971) und Der Kandidat (Volker Schlöndorff / Alexander Kluge / Stefan Aust / Ernst Alexander von Eschwege, BRD 1980) rhetorisch an. Sie führen vor, wie systematisch demokratische Kampfbegriffe und Argumente übernommen werden, um sie zu schwächen. In Millhouse: A White Comedy ist beispielweise Nixon auf einer Rede vor seiner Wahl zum US-Präsidenten zu beobachten. Im Sprechen idealisiert Nixon das Land und die politische Situation, benutzt immer wieder den von Martin Luther King 1963 beschworenen Traum als Metapher für die eigene Politik. Filmemacher de Antonio macht dieses taktische Manöver, wie es sich noch bei Trump bemerken ließe, sicht- und hörbar, legt Kings Worte von damals über den sprechenden Nixon. Er aktualisiert dadurch den damaligen Traum und misst ihn an einer Wirklichkeit, die er über drastische Aufnahmen von rassistischer Polizeigewalt der USA der 1960er Jahre dazuschaltet.
„You have to attack the language“, konstatiert Rossin im Gespräch mit Wurm und betont damit, dass jede Form des (politischen) Filmemachens immer auch ein besonderes Nachdenken über Filmsprachen und Zeichenapparate verlangt – weil alle Bilder, die uns umgeben, durch Machtstrukturen hervorgebracht sind. Sie sind nicht einfach da. Wer produziert also einen Diskurs, und wie lässt sich diese Bildproduktion dekonstruieren? Interessant ist die Nähe von Propaganda und Werbung: In L. B. J. funktioniert Santiago Álvarez amerikanische Presse- und Werbebilder um, collagiert und rahmt sie mit Musik von Carl Orff bis Nina Simone, um Lyndon B. Johnson als Bild für die USA anzugreifen. Aufgrund der ökonomischen Situation in Kuba musste Álvarez die Fotografien des Feindes benutzen, so Rossin, um sie zu subvertieren. Jene aesthetic of poverty and rage, die sich in vielen der Sichtungsbeispiele festmachen lässt, stellt sich in eine spezifische dokumentarische, aufklärerische Tradition, die manchmal Allegorie, manchmal aber auch nur Punch ist. Was kann von diesem Gestus der Wut und Vereinfachung gelernt werden?

Obwohl die Filme stark an konkretes Zeitwissen gebunden sind und eine heutige Rezeption damit lückenhaft sein mag, bleiben sie dennoch über den Modus der Emotionalisierung verständlich, haben sie ein überzeitliches und internationales Potenzial. Wurm und Rossin stellen heraus, dass Propaganda-, Essay-, Pamphletfilme als Kunstwerke institutionalisiert worden seien, aber nicht in ihrer revolutionären Kraft, die sie erst zu solchen gemacht hätte. Über ein heutiges Filmesehen resümieren beide: „We must think and not just enjoy it“; und zur Frage nach der Wahrheit, die aus dem Publikum gestellt wird: „Truth, it’s not done for us by the filmmaker“. Schauen ist aktive (Denk-)Bewegung, in der erst etwas passiert und entsteht mit den Bildern. Ihr revolutionäres Gehalt konstituiert sich in der Wahrnehmung und der Arbeit an geformten Sehgewohnheiten – und bei Wurm und Rossin, so muss hinzugefügt werden, in der Auseinandersetzung mit einem männlichen filmgeschichtlichen Kanon, der nicht weiter befragt wird. Propaganda scheint Männersache oder bedient sich zumindest Modi von Männlichkeit: mit der Kamera bewaffnet, alleine gegen das System. Filmgeschichte lässt sich ja auch aktiv anders schreiben.
„Entbergen und verstören“ (Tatiana Bazzichelli, Ronny Sommer und Julia Weigl)
Mit Tag zwei des Symposiums kommt ein mediengeschichtlicher Wechsel: Während Wurm/Rossin noch recht oldschool, sprich: analog unterwegs waren, beschäftigen sich Tatiana Bazzichelli und Ronny Sommer mit Praktiken der Subversion und Vernetzung im digitalen Raum. Bazzichelli ist künstlerische Leiterin des Disruption Network Lab, eines Konferenzprogramms am Berliner Kunstquartier Bethanien, das zu Hacking, Aktivismus und Netzkulturen forscht und Expert*innen aus unterschiedlichen Arbeitsbereichen miteinander ins Gespräch bringen will. So trafen sich im Juni 2019 unter dem Titel „AI Traps: Automating Discrimination“ Kunstschaffende, Forschende und Programmierende, um darüber nachzudenken, was es heißt, dass Algorithmen und künstliche Intelligenzen die Vorurteile und Vorstellungen von Welt reproduzieren, die sie von denen gelernt haben, die sie geschaffen haben. Im Thinktank wurden Ideen gesammelt, wie es sich mit diesen Diskriminierungen wie Vorformungen von Welt umgehen lässt. Ronny Sommer wiederum spricht als Vertreter des Peng!-Kollektivs, das Kunstprojekte an der Schnittstelle von Aktivismus macht. In satirischen Kampagnen kreiert Peng! mit Mitteln des Image- und Werbefilms mediale Hypes. Im 2017 veröffentlichten Clip „CDU mit Gefühl“ etwa fordert ein fiktiver CDU-Ortsverband ein Verbot für Waffenexporte. Die internationale Presse berichtete darüber, verstand den Clip als ernstgemeinte politische Forderung.
Im Anschluss befragt die Journalistin Julia Weigl die beiden Vorstellenden danach, wie Kollektivität und Netzwerkstrukturen im Sinne des gesellschaftlichen Wandels zusammenlaufen können. Während Peng! mit Komplexitätsreduzierung arbeitet, widmet sich das Disruption Network Lab genau der Kompliziertheit von Verhältnissen und Strukturen. Das Vokabular beider Speaker ist klar, sie verstehen sich. Die power dynamics müssen halt gechanged werden. Es lohnt sich, über den Moment der Unterbrechung beider Projekte nachzudenken: Das Disruption Network Lab hält für die Dauer einer Konferenz an, um in einer eingeschränkten Öffentlichkeit nach Input, Ideen, Lösungen zu suchen. Das Peng!-Kollektiv schafft Momente von Irritation, die keine Nachhaltigkeit bieten wollen. Vielleicht müssen sie das auch nicht. Was sich am Beispiel von „CDU mit Gefühl“ aber gut sehen lässt, ist, wie es gelingen kann, einen politischen Gegner selbst auftreten zu lassen. Denn natürlich muss die reale CDU den Fake aufklären, sagen, wieso der Clip nicht von ihnen stammt; und Argumente suchen, warum die Partei doch Waffenexporte unterstützt.
„Frontlinien und Streiträume“ (Thomas Heise, Matthias Dell, Pablo Ben-Yakov, André Krummel, Helene Hegemann, Stefanie Diekmann)

Die beiden bisher beschriebenen Veranstaltungen des Symposiums – es gab noch einige weitere – leisteten diskursive Vorarbeit für seinen Höhepunkt, bei dem auch der Teilnahmepeak erreicht wird. Der Kupfersaal ist voll, als Heises STAU – Jetzt geht’s los von 1992 gezeigt wird. Sein Porträt einer Clique Jugendlicher aus Halle-Neustadt, die in ihrer Verlorenheit in der Nachwendezeit einen Halt in rechten Ideologien suchen, soll Vergleichsgröße sein, um ein Sprechen über Lord of the Toys möglich zu machen. Tatsächlich ergeben sich bei der Sichtung interessante Parallelen, erzählen die zwei Filme in ähnlichen Räumen wie nebenbei Geschichten über das Erwachsenwerden. Doch in Bildgestaltung und Auflösung unterscheiden sich beide Filme sehr. Während Lord of the Toys nahezu vollständig auf Interviewsituationen verzichtet, sucht Heise in STAU genau diese teils ziemlich konfrontativen Momente, um die jungen Männer aus der klumpigen, sicheren Masse der Gruppe zu isolieren, „ Kontrolle zu haben“, wie er selbst einmal in der Diskussion sagt.
Medienwissenschaftlerin Stefanie Diekmann, die das Gespräch moderiert, steigt mit einer ungewöhnlichen Beobachtung ein: Sie möchte über die Sitzgruppen in STAU sprechen, die immer wieder in den elterlichen Wohnzimmern zu sehen sind. Heise watscht das ab, die seien halt einfach da gewesen in der DDR, ganz standardisiert. Dabei macht Diekmann damit einen wichtigen Punkt: Es gibt erst mal eine Anordnung, in die sich Filmemachende hineinbegeben können, eine Art Grund-Setting, das Nähe- und Distanzverhältnisse schafft. Wichtig ist das im Vergleich zu Lord of the Toys: Da gibt es keinen Tisch mehr, an den es sich gemeinsam setzen ließe, und keinen Familienverbund. Da sind eben nur noch die Menschen mit den Geräten und den 300.000 Followern auf YouTube. Die Smartphone-Kameras sind immer schon an. Ben-Yakov hebt hervor, wie gängig das gegenseitige Filmen als Alltagspraxis der Protagonisten in Lord of the Toys gewesen sei. Krummels Kamera fiel da gar nicht weiter auf. Es sei für die Jugendlichen eher die Frage gewesen, was dann dabei im Vergleich am Ende rauskommen solle, was die beschränkte Öffentlichkeit eines Festivals für Dokumentar- und Animationsfilme im Gegensatz zum Channel auf YouTube zu bieten habe.

„Kennen wir die nicht schon ganz gut, ohne dass Sie die Kamera einschalten?“, fragt Diekmann deswegen ironisch. Und nein, natürlich nicht, will ich im Kupfersaal rufen und mitreden: Mir waren die Protagonisten, nicht aber ihre Szene zuvor unbekannt. In ihrer Begründung zur Auszeichnung von Lord of the Toys leitete die Festivaljury 2018 daraus ein Qualitätsmerkmal ab, weil der Film „den Anspruch erfüllt, den man an einen guten Dokumentarfilm haben muss: Er hilft Leuten, zu kapieren, was woanders los ist“. Am „Woanders“ der Jugendlichen, ihrer Lebenswelt und rechter Ideologie offenbart sich im Gespräch über Lord of the Toys eine ordentliche Portion Faszination – bei der die Frage ist, ob der Film ihr nicht schlicht erliegt. „Man hatte ja auch wahnsinnig gute Möglichkeiten zu schauen, wie die leben“, sagt Ben-Yakov, als hätte er eigentlich Pantoffeltierchen und nicht Nazis gefilmt. Kameramann Krummel unterstreicht dennoch, dass als Publikum von Lord of the Toys die YouTube-Crowd adressiert werden sollte. Dass Protagonist Max „Adlersson“ Herzberg für seine Fans eine Ikone sei, hätten Ben-Yakov und Krummel ernst genommen und dies mit Mitteln der Überspitzung und Überhöhung entlarven wollen. Interviews seien bewusst nicht geführt worden, um keine unnötige Plattform zu bieten. Diese Dekonstruktionsstrategie schien mir, als ich damals die heterogen besetzte Premiere besuchte, allerdings nicht ganz aufzugehen, wenn der häufige „Ich vergas euch alle!“-Ausruf der pubertären Protagonisten ein paar Sitze vor mir mit Lachen und Klatschen quittiert wurde oder nach der Aufführung eifrig Fotos mit Herzberg und Co. am Saalausgang gemacht und Autogramme gegeben wurden.
Immer wieder betonen die beiden Filmemachenden, was für ein neuartiges Phänomen das alles sei, und auch Helene Hegemann als Repräsentantin der letztjährigen Jury steigt in diesem Duktus ein, was schließlich in der Aussage gipfelt, dass es damals in den 1990ern, als STAU rauskam, noch nicht so krass gewesen sei wie heute mit den Rechten. Heise und Dell argumentieren schnell und faktenbasiert gegen diese Geschichtslosigkeit, die beispielhaft für einen aktuellen deutschen Diskurs ist. Dell verweist darauf, wie viel mediale Aufmerksamkeit die AfD bekommt, eben weil niemand so recht wisse, wie sich mit dem Interesse an dieser Partei umgehen ließe. Und das scheint eben auch das Problem von Lord of the Toys und seiner Auszeichnung zu sein, wo mit der Faszination nicht gehaushaltet, diese selbst nicht befragt wird.

War das jetzt eine thematische oder eine filmästhetische Entscheidung? Mehrmals konfrontiert Dell Hegemann mit Textpassagen aus dem damaligen Urteil der Jury, um die Auszeichnung von Lord of the Toys im Vergleich zu anderen Wettbewerbsbeiträgen nachvollziehen zu können. Das, was an Ben-Yakovs Film „einfach gut gemacht“ sei, kann sie trotz Nachfragen nicht ausführen. Weil konkrete Antworten oder Beobachtungen, über die sich ja diskutieren ließe, ausbleiben, benennt Dell manche Aussagen als „Behauptung“ – ein Schlagwort, das in den interessantesten Teil des Gesprächs führt, nämlich in einen kurzen Dialog über Filmkritik per se. Ben-Yakov fragt, ob Behauptungen nicht ein prinzipielles Problem von Filmkritik seien, das sich, so fügt er spitz hinzu, doch auch in Dells Texten festmachen ließe. In der Diskussion allerdings bemühte sich Dell, seine Position fundiert zu begründen und ein fruchtbares Gespräch über Sichtungseindrücke zu führen. Dennoch sagt dann Kameramann Krummel irgendwann zu Dell den formschönen Satz: „Sie können uns doch nicht sagen, wie wir unsere Filme zu machen haben!“ Und damit bekommt die überzeitliche Frage nach dem Verhältnis von Kunstschaffenden, ihren Werken und dem gemeinsamen Sprechen darüber einen Touch von „Das wird man ja wohl noch sagen dürfen“. Beziehungsweise: „Das wird man ja wohl noch drehen dürfen.“
Worüber wird hier nochmal gesprochen? Ach ja, Wahrheit, erinnert das Publikum. „Wahrheit, das ist dann das, was ich da rausbekommen hab“, antwortet Heise pragmatisch, „und manche Dinge halten, und manche eben nicht.“ Schöner wie schwammiger zugleich ließe sich das, was nach dem Symposium an Erkenntnisgewinn bleibt, nicht beschreiben. Es ist gewissermaßen ein Problem des Streitgesprächs, dass Heise so sympathisch ist. Sein Understatement zu Stau („Wir haben halt die gefilmt, die da waren“) und ebenso sein Film, der schnell als Positivbeispiel gelesen, angenommen und nicht weiter diskutiert wird, stehen irgendwann einer eigentlichen Diskussion (worüber nochmal?) im Weg. Heise zeigt ein ehrliches Interesse daran, seinen Protagonisten begegnen zu wollen, spricht davon, dass er sich selbst ein Stück weit schutzlos gemacht habe, als er mit den Jugendlichen gedreht habe. Zu Beginn der „Zusammenarbeit“, wie Heise betont, habe er ihnen einen Film von sich gezeigt, damit klar sei, wo er politisch stehe. „Die Sprüche könnt ihr alle sein lassen. Schneide ich alles raus. Das interessiert mich nicht. Mich interessiert, wer ihr seid“, diese Ansage habe er den Protagonisten in Stau gemacht. Mit Rechten reden, so geht das bei Heise. Väterlich sagt er schließlich zu Ben-Yakov und Krummel mit Blick auf die Protagonisten in Lord of the Toys: „Man hat das Gefühl, die Jungs führen euch mehr, als dass ihr sie führt.“ Und in der Prägnanz der Sätze, die Heise in dieser Diskussion spricht, ist das eine ganz schöne Wahrheit am Ende. Vielleicht.
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