Schöner Podcast und schöne Diskussion zu Finchers "Gone Girl". Fand mich selbst da am ehesten auf Seiten von Christina. Frage mich allerdings warum man den denn nicht als ernsthaften Diskurs zum Thema (US) Ehe lesen sollte, genauso wie die Romanvorlage auch gedacht ist.
Was genau soll eine grotesk zurechtgebastelte Entfremdungs- und Mordgeschichte zum Thema Ehe zu sagen haben? Ehen sind heute nun mal so? Man hat sich nichts mehr zu sagen, sinnt auf das Vermögen des andern, wünscht sich gegenseitig den Tod an den Hals, er geht fremd und sie spinnt dann abstruse Racheszenarien? Just like everybody else?
"Was genau soll eine grotesk zurechtgebastelte Entfremdungs- und Mordgeschichte zum Thema Ehe zu sagen haben?"
Das die, nicht nur, aber vor allem US-Institution Ehe, die in dieser Konstellation auf reinem Sicherheitsempfinden gebaut ist, ein fadenscheiniges Etwas ist, was leicht auszuhölen und zu manipulieren ist. Am Ende ist alles nahezu perfekt aber die Hölle bricht erst dann richtig los, wenn dieser Film endet. Mann kann sich auch fragen, warum läßt der Affleck das alles mit sich machen ? Sicher weil sie ihn in der Hand hat aber auch deshalb weil seine Figur ein so tumber US-Ehemann ist, dem sein eigenes Sicherheitsgefühl über alles geht und dem im Grunde alles egal ist, hauptsache er behält sein schönes Suburb-Häuschen mit allem was dazu gehört. Was den Crime Plot angeht, so ist das, wie ich finde, ein typischer Fincher Film über Manipulation, der was das Thema angeht, natürlich auch auf mehreren Ebenen spielt.
Kommentare zu „Podcast: Raffiniertes Sprechen und die Liebe im Zuckerstaub“
Philipp
Schön wenn der Podcast zur regelmäßigen Instituation wird!
Frédéric Jaeger
Danke. Selbst wenn es ein Vertipper war, eine Instituation fände ich wirklich schön, eine instituierte Situation.
Short Cut
Schöner Podcast und schöne Diskussion zu Finchers "Gone Girl". Fand mich selbst da am ehesten auf Seiten von Christina. Frage mich allerdings warum man den denn nicht als ernsthaften Diskurs zum Thema (US) Ehe lesen sollte, genauso wie die Romanvorlage auch gedacht ist.
Ekkehard Knörer
Was genau soll eine grotesk zurechtgebastelte Entfremdungs- und Mordgeschichte zum Thema Ehe zu sagen haben? Ehen sind heute nun mal so? Man hat sich nichts mehr zu sagen, sinnt auf das Vermögen des andern, wünscht sich gegenseitig den Tod an den Hals, er geht fremd und sie spinnt dann abstruse Racheszenarien? Just like everybody else?
Short Cut
"Was genau soll eine grotesk zurechtgebastelte Entfremdungs- und Mordgeschichte zum Thema Ehe zu sagen haben?"
Das die, nicht nur, aber vor allem US-Institution Ehe, die in dieser Konstellation auf reinem Sicherheitsempfinden gebaut ist, ein fadenscheiniges Etwas ist, was leicht auszuhölen und zu manipulieren ist. Am Ende ist alles nahezu perfekt aber die Hölle bricht erst dann richtig los, wenn dieser Film endet. Mann kann sich auch fragen, warum läßt der Affleck das alles mit sich machen ? Sicher weil sie ihn in der Hand hat aber auch deshalb weil seine Figur ein so tumber US-Ehemann ist, dem sein eigenes Sicherheitsgefühl über alles geht und dem im Grunde alles egal ist, hauptsache er behält sein schönes Suburb-Häuschen mit allem was dazu gehört. Was den Crime Plot angeht, so ist das, wie ich finde, ein typischer Fincher Film über Manipulation, der was das Thema angeht, natürlich auch auf mehreren Ebenen spielt.